Viele Frauen werden auf natürlichem Wege nicht schwanger und suchen Alternativen bzw. Hilfsmittel. Der erste Weg führt erfolglose Paare meistens zu Clomifen, das ist ein Mittel zur Hormonbehandlung, welches den Eisprung auslösen soll. Was genau das ist, wie es eingenommen wird und was zu beachten ist – das möchte ich Dir gerne genauer erklären.
Was genau ist Clomifen?
Bei vielen Frauen funktioniert die Reifung der Eizellen nicht richtig, der Hormonhaushalt ist gestört und somit bleibt der Eisprung aus. Clomifen wirkt anti-östrogen und sagt Deinem Körper, dass zu wenig Östrogene vorhanden sind. So wird in Deinen Eierstöcken die Produktion von Hormonen angeregt. Dafür ist die Hirnanhangdrüse zuständig, sie produziert follikelstimulierende und luteinisierende Hormone. Durch diese Produktion wird Dein Eisprung ausgelöst. Bei Frauen mit ausbleibender Regel sorgt Clomifen zudem für eine einsetzende Regelblutung.
Bei Männern wird Clomifen übrigens als Doping eingesetzt. Durch die externe Testosteronzufuhr wird die körpereigene Produktion aufrecht erhalten.
Anwendung von Clomifen
Die Behandlung mit Clomifen erfolgt in Form von Tabletten. Eine Tablette enthält ca. 50 Milligramm des Wirkstoffes. Drei bis fünf Tage nach dem Einsetzen Deiner Periode wird mit der Einnahme begonnen. Bei Frauen, die längere Zeit keine Monatsblutung hatten, kann an einem beliebigen Tag angefangen werden. Die nächsten fünf Tage wird täglich eine Tablette eingenommen, danach sollte nach ca. einer Woche der Eisprung stattfinden.
Wenn auch nach 20 Tagen kein Eisprung stattgefunden hat, wird die Behandlung mit dem nächsten Zyklus wiederholt. Meistens wird die Dosis auf 100 Milligramm pro Tablette erhöht. Bei der Hormonbehandlung wird ab dem achten Zyklustag die Follikelreifung durch Deinen Frauenarzt per Ultraschall beobachtet. Zusätzlich wird in jedem Zyklus Blut abgenommen, um Deinen Hormonhaushalt zu kontrollieren.
Da jeder Körper anders ist und Clomifen bei den einen früher, bei den anderen später reagiert, wird diese Hormonbehandlung über max. sechs Zyklen durchgeführt. Passiert in diesem Zeitraum nichts, solltest Du Dir über andere Behandlungsmethoden Gedanken machen.
Was ist bei der Hormonbehandlung zu beachten?
- Der Wirkstoff ist nur für Frauen im gebärfähigen Alter vorgesehen, nicht für Männer, Kinder, Jugendliche und Frauen in und nach den Wechseljahren
- Clomifen darf nicht bei bestehender Lebererkrankung oder einer Leberfunktionsstörung genommen werden
- bei einer Befruchtung kann es häufiger zu einer Mehrlingsschwangerschaft kommen
- nach erfolgreicher Befruchtung soll Clomifen unbedingt abgesetzt werden, da eine weitere Einnahme sich negativ auf das Kind auswirken kann
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Clomifen wird aufgrund geringer Nebenwirkungen gerne gegeben. Jedoch gibt es auch hier bestimmte Dinge zu beachten:
- selten kann ein Überstimulations-Syndrom auftreten, bei dem zu viele und zu große Follikel in den Eierstöcken gebildet werden. Dies kann zur Zystenbildung führen.
- Es können typische Wechseljahrbeschwerden auftreten – Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen
- Bei jeder zehnten bis hundertsten Frau treten Blähungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Sehstörungen, Spannungsgefühle in der Brust und Unterbauchbeschwerden auf
Die Nebenwirkungen von Clomifen sind jedoch nur auf die Behandlungsdauer begrenzt.
Die Geschichte des Hormons
Das Hormon wird seit den 1960er Jahren medizinisch genutzt. Zuerst wurde es nur bei Störungen der Regelblutungen angewandt. Wenig später hat man entdeckt, dass es die Erfolgsrate bei Schwangerschaften steigert, seitdem wird es auch zur Hormonbehandlung eingesetzt. Also, um den Eisprung auszulösen.