Covid-19 hat die ganze Welt fest im Griff. Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, gibt es massive Vorsichtsmaßnahmen: Veranstaltungen werden abgesagt, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Museen, Spielplätze und Zoos schließen. Soziale Kontakte sollen auf ein Minimum reduziert werden und wer kann, bleibt zuhause und arbeitet auch von hier aus. Viele Erwachsene sind verunsichert und verängstigt – Wie geht es da wohl nur den Kleinsten unter uns? Wir haben Tipps für Dich, wie Du Deinem Kind diese ganze Situation am besten erklären kannst.
Zuallererst: Ruhe bewahren
Wichtig ist, dass Du selbst ruhig bleibst. Sprich mit Deinem Kind in einem normalen und entspannten Ton über die Lage. Es soll spüren, dass Du keine Angst hast und Panik nicht angebracht ist. Hier gilt auch Deine Vorbildsfunktion. Wenn Du panisch und ängstlich reagierst, merkt das Dein Kind und bekommt automatisch auch Panik.
So erklärst Du Deinem Kind, was das Coronavirus ist
Je nachdem, wie alt Dein Kind ist, musst Du zuerst abschätzen, wie viel es bereits versteht. Am Besten beschreibst Du das Coronavirus mit winzig kleinen, unsichtbaren Teilchen, die beim Husten, Niesen, aber auch Sprechen, von Mensch zu Mensch fliegen können. Und wenn ein Mensch mit dem Coronavirus infiziert wird, kann er krank werden – ähnlich wie bei einer Erkältung. Der Vergleich mit einer Erkältung ist für Kinder hilfreich, da sie so eine meist schon von sich selbst oder ihrem Umfeld kennen. Dann können sie besser verstehen, was mit Menschen passiert, die mit dem Coronavirus infiziert wurden.
Erklär Deinem Kind, wie es sich schützen kann
Mach Deinem Kind klar, dass es sich aber wirkungsvoll vor dem klitzekleinen Virus und einer Erkrankung schützen kann. Durch richtiges Verhalten und eine gute Hygiene.
Richtig husten und niesen
Sag Deinem Kind, dass es in seine Armbeuge niesen oder husten soll. So schützt es andere, aber auch sich selbst besser, als wenn es in die Hände niest. Denn mit den Fingern fasst es sich selbst zu oft ins Gesicht. Und über Mund, Nase und Augen können die Viren jemanden krank machen. Noch besser sind natürlich Einweg-Taschentücher, die nach dem Niesen oder Schnäuzen direkt weggeworfen werden.
Richtig Hände waschen: so geht’s
Des Weiteren ist gründliches und häufiges Händewaschen nach wie vor die beste Schutzmaßnahme. Vor allem, wenn man draußen war und viele Dinge berührt hat. Denn dann können Viren auf unsere Hände gelangen und mithilfe von Seife werden sie wieder weggewaschen. Zeig Deinem Kind, wie es sich die Hände richtig wäscht:
- mit Seife und lauwarmem Wasser
- mindestens 20 Sekunden lang die Hände einschäumen
- auch zwischen den Fingern und auf dem Handrücken
- anschließend alles gut abwaschen bis das Wasser klar bleibt
Kleine Hilfe für die Dauer: wenn man zweimal den Refrain von „Happy Birthday“ singt, sind das etwa 20 Sekunden. Bestimmt kennt Dein Kind das Lied schon aus der Kita oder von Geburtstagsfeiern – und das Hände waschen macht so auch noch Spaß. Es kann sich jedes mal überlegen, wer diesmal Geburtstag hat, z.b. die Zeigefinger, ein Kuscheltier – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday, liebe Seife mit Pfirsichduft, happy Birthday to you!“ x 2
Abstand halten
Das Virus wird hauptsächlich per Tröpfcheninfektion übertragen und kommt in der Luft meist nur bis zu 2 m weit. Vielleicht kannst Du Deinem Kind zeigen, wie weit das in etwa ist. Und wenn jemand in seiner Umgebung krank ist, hustet oder niest, sollte es besser diesen Mindestabstand einhalten, damit die Viren gar nicht erst zu ihm gelangen.
Doch aktuell wird ja auch eine Beschränkung der sozialen Kontakte dringend empfohlen. Das bedeutet, dass Dein Kind momentan nicht mit anderen Kindern auf den Spielplatz gehen kann und die Großeltern sollte man auch nicht besuchen. Mach Deinem Kind klar, dass das zur Zeit sehr wichtig ist und alle machen – es verpasst also auch gerade nichts. Und umso besser man sich jetzt daran hält, desto schneller ist es auch wieder vorbei. Doch Ihr könnt natürlich immer noch mit Verwandten und Freunden telefonieren oder einen Videoanruf machen.
Lobe Dein Kind
Du darfst Dein Kind ruhig loben, wenn es sich die Hände sauber gewaschen oder in seine Armbeuge gehustet hat. Dadurch merkt es auch, wie wichtig das Ganze ist und dass Du stolz auf sein rücksichtsvolles Verhalten bist.
Außerdem kannst Du Deinem Kind erklären, dass es damit einen wichtigen Beitrag leistet – nicht nur für sich selbst, sondern für alle Menschen. Jedes mal, wenn es sich die Hände gründlich wäscht, hilft es mit, die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Das Gefühl, mithelfen und etwas beitragen zu können, macht Kinder stolz und spornt sie an.
Vielleicht könnt Ihr ja ein schönes Familienfest oder einen tollen Ausflug als Belohnung in Aussicht stellen, wenn diese ganzen Vorsichtsmaßnahmen jetzt gut eingehalten werden. Das kann Dein Kind zusätzlich animieren, diese Regeln jetzt zu befolgen und diese Zeit durchzustehen.
Angst nehmen
Du sollst und kannst Deinem Kind aber auch die Angst nehmen: SARS-CoV-2 ist zwar neuartig und es verbreitet sich rasant, aber für Kinder scheint das Virus nach wie vor relativ ungefährlich zu sein (Stand 18.03.2020). Bisher infizierte Kinder hatten größtenteils einen milden Krankheitsverlauf und sehr hohe Heilungschancen. Gefährlicher wird das Coronavirus für vorerkrankte und ältere Menschen, wie beispielsweise Oma und Opa – und die gilt es nun zu schützen.
Im Moment ist viel Rücksichtnahme und Zusammenhalt von uns allen gefragt, um dieser Pandemie ein Ende zu bereiten und vor allem Risikogruppen zu schützen. Wenn alle Menschen gleichzeitg krank würden, könnte unser Gesundheitssystem nicht allen eine ausreichende medizinische Versorgung garantieren – und soweit soll es nicht kommen.
Wir hoffen, es war der ein oder andere hilfreiche Tipp für Dich dabei, wie Du Deinem Kind die aktuelle Lage rund um das Coronavirus erklären kannst. Also bleibt gesund und passt aufeinander auf.