Corona Schwangerschaft

Corona in der Schwangerschaft: Alles, was Du jetzt wissen musst!


Corona, SARS-CoV-2, Covid-19: das Coronavirus beschäftigt immer noch die ganze Welt. Wenn Du gerade schwanger bist, machst Du Dir wahrscheinlich zusätzliche Sorgen um Dein ungeborenes Baby und um Dich selbst: Was passiert, wenn ich mich infiziere? Ist mein Baby ebenfalls gefährdet? Habe ich ein höheres Infektionsrisiko und erwartet mich ein schwerer Verlauf? Wir möchten Dich über die bisherigen Erkenntnisse informieren. Im folgenden Beitrag findest Du alles, was Du jetzt über Corona in der Schwangerschaft wissen musst.

Sind Schwangere besonders gefährdet?

Während zu Beginn der COVID-19-Pandemie noch unklar war, ob eine Schwangerschaft einen Risikofaktor für einen schweren Krankheitsverlauf darstellt, weisen inzwischen unterschiedliche Studien aus vielen Ländern genau darauf hin. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass die Hospitalisierungsrate bei Schwangeren 3 bis 5-fach erhöht ist (im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen). Besonders gefährlich ist eine Infektion im letzten Drittel der Schwangerschaft.

Doch woran liegt das? Covid-19 ist nicht nur eine Lungen- oder Atemwegserkrankung, sondern auch eine Erkrankung des Gefäßsystems. Das bedeutet, das Coronavirus befällt den ganzen Körper. Gerade in der Schwangerschaft ist das Gefäßsystem der Frauen besonders belastet. Auch das Immunsystem ist in der Schwangerschaft etwas heruntergefahren und die Sauerstoffaufnahme reduziert. Somit haben Schwangere auch ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf bei einer Infektion mit SARS-CoV-2.

Datenquelle: Empfehlungen zu COVID-19 für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (dggg.de)


Corona-Impfung für Schwangere wird empfohlen

Seit dem 10.9.2021 gilt die folgende STIKO – Impfempfehlung für Schwangere und Stillende: „Nach eingehender Beratung und Bewertung der vorhandenen Evidenz spricht sich die STIKO in einem neuen Beschlussentwurf jetzt für die COVID-19-Impfung von bisher nicht oder unvollständig geimpften Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel sowie von nicht oder unvollständig geimpften Stillenden mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs aus“, so der Wortlaut der Pressemitteilung.

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Darüber hinaus empfiehlt die STIKO ausdrücklich allen noch nicht oder unvollständig Geimpften im gebärfähigen Alter die Impfung gegen COVID-19, damit bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft ein sehr guter Schutz vor dieser Erkrankung besteht.

Die Empfehlung basiert auf einer systematischen Aufarbeitung der in den letzten Wochen verfügbar gewordenen Daten zum Risiko von schweren COVID-19 Verläufen in der Schwangerschaft sowie zur Effektivität und Sicherheit einer COVID-19-Impfung bei Schwangeren und Stillenden.“ (Quelle: RKI)

Die ganze Pressemeldung findest Du hier.

Update vom 1. Februar 2022: Auch die Auffrischungsimpfung (Booster) wird inzwischen für Schwangere empfohlen. Die Pressemeldung dazu findest Du hier.

Risikofaktoren für einen schwereren Verlauf von in der Schwangerschaft

Laut Robert-Koch-Institut begünstigen folgende Faktoren einen schwereren Covid-19-Verlauf in der Schwangerschaft:

  • ein höheres mütterliches Alter
  • starkes Übergewicht
  • Vorerkrankungen wie Bluthochdruck sowie Gestationsdiabetes und Prä-Eklampsie.

Bei den meisten untersuchten Schwangeren handelt es sich um überwiegend günstige Verläufe bei einer Infektion mit SARS-Cov-2, so die bisherigen Auswertungen der Daten des CRONOS-Registers. Aber: Im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen ist aber das Risiko erhöht, schwer zu erkranken.

Weitere Informationen und Stellungnahmen zu SARS-CoV-2/COVID-19 und Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wurden von den Fachgesellschaften zusammengestellt.

Welches Risiko besteht für das Baby?

Auch für das Baby im Mutterleib gibt es Risiken bei einer Corona-Infektion der Mutter. Frühgeburten kamen bei Schwangeren mit Covid-19 etwa doppelt so häufig vor wie bei nicht infizierten Schwangeren (relatives Risiko von 1,9). Komplikationen bei Neugeborenen traten etwa fünfmal häufiger auf als bei Babys von nicht infizierten Müttern. Von den positiv getesteten Schwangeren gebaren 13 %  Kinder, die ebenfalls positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Das relative Risiko bei einer Kaiserschnittentbindung betrug 2,15.

Stillen war hingegen mit keinem erhöhten Infektionsrisiko verbunden (relatives Risiko 1,10) . Andere Studien zeigten bereits, dass Neugeborene über die Muttermilch mit SARS-Cov-2-Antikörpern versorgt wurden, wenn die Mutter geimpft wurde (Nestschutz). Siehe auch hier.

Derzeit können lt. RKI keine abschließenden Aussagen über die Auswirkung einer Infektion auf das ungeborene Kind gemacht werden, da noch zu wenige Follow-Up-Daten über Schwangere mit SARS-CoV-2-Infektion vorliegen. Grundsätzlich kann hohes Fieber während des ersten Trimenons der Schwangerschaft das Risiko von Komplikationen und Fehlbildungen erhöhen.

Symptome einer Corona-Infektion in der Schwangerschaft

Die häufigsten Symptome einer SARS-CoV-2 Infektion sind:

  • Husten
  • Fieber
  • Schnupfen
  • Geruchs- und Geschmacksverlust

Das RKI berichtet jedoch von Besonderheiten in der Schwangerschaft: Schwangere, deren SARS-CoV-2 Infektion im Krankenhaus festgestellt wurde, hatten vergleichsweise selten Symptome wie Fieber, Atemnot und Muskelschmerzen. Weiter ist die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf mit Aufnahme auf eine Intensivstation und für eine invasive Beatmung gering. Sie ist allerdings höher als bei nicht-schwangeren Frauen! Todesfälle sind selten. Schwangere mit schwereren COVID-19 Verläufen haben im Vergleich zu Schwangeren mit asymptomatischem oder mildem Verlauf ein deutlich erhöhtes Risiko für Präeklampsie und vorzeitige Entbindung (Frühgeburtlichkeit).


Wie wird das Coronavirus übertragen?

Das SARS-CoV-2 Virus kann von Mensch zu Mensch übertragen werden. Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion. Dies kann direkt über die Schleimhäute geschehen oder auch über Hände, die dann mit der Mund- oder Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut in Berührung kommen.

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung ist eine Infektion über andere Wege, wie z.B. über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch importiertes Spielzeug, bisher nicht bekannt. Auch für andere Coronaviren gibt es keine Berichte über Infektionen durch Lebensmittel oder den Kontakt mit trockenen Oberflächen. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 über Oberflächen wie z.B. importierte Waren, Postsendungen oder Gepäck, erscheint daher unwahrscheinlich.

Corona & Schwangerschaft: Wie schütze ich mich?

Schwangere sollten sich wie alle anderen vor einer Infektion schützen. Es gelten keine besonderen Empfehlungen. Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus vom Bundesgesundheitsministerium findest Du hier.

  • Saubere Hände! Häufiges und gründliches Händewaschen ist und bleibt das A und O. Mindestens 20 Sekunden lang mit Seife und warmem Wasser die Hände reinigen.
  • Nicht berühren! Gesundheit vor Höflichkeit: auf Händeschütteln und andere Berührungen solltest Du verzichten.
  • Abstand halten! Wenn jemand hustet oder niest, versuche größtmöglichen Abstand zu dieser Person zu halten.
  • Richtig niesen! Am besten niest man in ein Papiertaschentuch, das man danach entsorgt – oder in die Armbeuge, wenn kein Taschentuch zur Hand ist. Auf die sogenannte Hust- und Nies-Etikette sollte immer geachtet werden.
  • Im Alltag-Maske tragen!
  • Regelmäßig lüften! Das gilt immer dann, wenn Du auf mehrere Menschen triffst.
  • Corona WarnApp nutzen! Sie teilt Dir Deinen Risiko-Status mit.

Mehr Tipps findest Du hier.

Weitere Tipps zum Schutz vor Ansteckung

Wer sich in der Schwangerschaft vor einer Corona-Infektion schützen möchte, meidet Menschenansammlungen. Shoppingzentren, Innenstädte, Züge: überall, wo viele Menschen aufeinander treffen, ist das Risiko höher sich anzustecken. Einkaufswagen, Türgriffe, Rolltreppen & Co. werden von unzähligen Leuten angefasst. Wir haben einige Tipps zur Vorsichtsmaßnahme für Dich gesammelt, wie Du das Risiko einer Ansteckung reduzieren kannst:

  • Tabuzone Gesicht: Mit ungewaschenen Händen solltest Du Dir nicht ins Gesicht fassen und vor allen Dingen Augen, Mund und Nase nicht berühren.
  • Desinfektionstücher: unterwegs kannst Du mit solchen Tüchern gründlich Hände und Oberflächen, wie bspw. Türgriffe, Toiletten und Einkaufswagen, reinigen.
  • Offene Wunden sollten immer mit einem Pflaster oder Verband geschützt werden, damit keine Viren eindringen können.
  • Achte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse. Wenn der Körper mit Vitaminen versorgt ist, kannst Du Dich zwar immer noch anstecken, allerdings haben es Viren schwerer.
  • Online-Shopping: wer im Internet bestellt, vermeidet den Kontakt mit vielen fremden Menschen.

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Corona gibt die BZgA auf infektionsschutz.de.

Quellen: Pharmazeutische Zeitung, Robert Koch Institut, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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2 Kommentare zu “Corona in der Schwangerschaft: Alles, was Du jetzt wissen musst!

  1. Ich hatte während der Schwangerschaft 2 Wochen vor dem errechneten Termin Corona. Dies war im Oktober 2020. Der Verlauf war schon heftig aber viel schlimmer war die psychische Belastung! Ich konnte nicht zum Frauenarzt die vorletzte Untersuchung machen und mir wurde gesagt, ich bräuchte ein negatives Ergebnis um wieder zum FA und dann auch zur Geburt zu dürfen. Dies ist aber nicht üblich und bringt auch nichts, wenn man symptomfrei ist. Keiner wusste genau, was er machen musste, obwohl es bereits die 2. Welle war. Schlimm war, dass ich nciht wusste, wie alles läuft, wenn das Baby währen der Quarantäne kommt….

    1. Liebe Andrea, vielen Dank für Deinen interessanten Bericht! Es tut uns sehr leid, dass Du das so durchmachen musstest in Deiner Schwangerschaft und vor allem in der letzten, entscheidenden Phase. Wir hoffen, es ging alles gut aus und Du und Dein Baby seid wohl auf.
      Viele liebe Grüße und alles Gute,
      Julia von Babyartikel.de

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