Dammmassage

Dammmassage: meine persönliche Meinung


Wenn man als Hebamme schwanger ist, steht man permanent unter dem Druck, möglichst alles „richtig“ zu machen. Und natürlich wollte auch ich als Schwangere die Dinge versuchen, die ich zuvor jahrelang „meinen“ Schwangeren empfohlen hatte. Heute möchte ich gerne meine persönliche Meinung zum Thema Dammmassage mit Dir teilen und Dich auch über Alternativen informieren.

Was ist Dammmassage?

Wie Dammmassage funktioniert hat Dir unlängst hier ja eine Hebammenkollegin sehr gut und anschaulich erklärt. Sinn der Dammmassage ist es, das Gewebe geschmeidig und somit dehnbarer zu machen, damit es unter der Geburt dem Druck des Köpfchens ohne größere Verletzungen standhält. Die Studienlage ist schwierig, scheinbar senkt die Dammmassage das Verletzungsrisiko aber tatsächlich.

Meine persönliche Erfahrung mit der Dammmassage

In meiner Schwangerschaft habe ich erst gemerkt, wie stressig schwanger sein (vor allem am Ende) werden kann. Da rennt man zur Akupunktur, schüttet literweise schreckliche Tees in sich hinein, massiert, atmet, dampfbadet und macht alles, was es eventuell für eine gute Geburt braucht. Leider musste ich aus Zeitgründen einiges relativ schnell wieder bleiben lassen, da ich bis zum Schluss nicht nur schwanger sondern auch berufstätig war. Die Dammmassage aber war etwas, was ich mir wirklich vorgenommen hatte.

Und so begann ich brav 6 Wochen vor Termin und kann nur für mich sagen: ich fand es furchtbar. Es war unangenehm, unbequem und teilweise sogar richtig schmerzhaft – und ich habe es noch nicht einmal nach Anleitung „durchgezogen“. Irgendwann kapitulierte ich dann und „beichtete“ meiner Hebamme mein Versagen. Sie sagte, sie erlebe es ganz oft, dass Frauen nicht zurecht kämen damit, was sich auch mit dem deckt, was ich in meiner Arbeit erlebt habe. Deshalb war es mir wichtig, diesen Artikel zu schreiben.

Denn natürlich hat man Angst, dass es zu schrecklichen Verletzungen kommt, nur weil man sich nicht mal ein bisschen zusammengerissen und weiter massiert hat. Vor allem, wenn man von Vorzeigeschwangeren umgeben ist, bei denen jeder zweite Satz mit „Wie, Du machst gar nicht…“ beginnt.

 

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Alternativen zur Dammmassage

Meine Hebamme damals empfahl mir, das Öl einfach vorsichtig einzureiben, gerade so, dass es für mich gut tolerabel war. Ich selbst habe den Frauen in der Geburtsvorbereitung als Alternative oft empfohlen, sich einfach nur mit einer Unterhose bekleidet auf einen Igelball zu setzten und diesen mit der Dammregion hin- und herzurollen. Das regt die Durchblutung  genauso an und macht das Gewebe unempfindlicher.

Als technische Unterstützung sei an dieser Stelle nur ganz kurz „Epi-No“ genannt, eine Art Ballon, der in die Scheide eingeführt, unterschiedlich weit aufgepumpt und dann herausgedrückt wird. Bei Interesse befragst Du am Besten Deine Hebamme oder den Frauenarzt dazu.

Fazit

Heute weiß ich, dass man gerade am Ende der Schwangerschaft vielleicht Angst hat, etwas Entscheidendes versäumt zu haben. Und es schleichen sich Gedanken ein im Sinne von: „Selbst schuld, wenn jetzt etwas schiefgeht, hättest Du bloß Deine Atemübungen regelmäßig gemacht“.

Das ist Quatsch! Man kann mit und ohne Akupunktur, mit und ohne Himberblättertee, Dammmassage und Schwangerenyoga super und ohne größere Blessuren gebären. Wer die Dammmassage gut machen kann, der sollte sie auf jeden Fall machen, denn an sich ist es eine wirklich sinnvolle und gute Vorbereitung auf die Geburt. Aber wenn es  – aus welchen Gründen auch immer  – nicht Dein Weg der Vorbereitung ist, dann lass‘ es bleiben und zwar ohne schlechtes Gewissen oder Angst!

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    Ein Kommentar zu Dammmassage: meine persönliche Meinung

    1. Hi,

      bei meiner Frau musste bei der ersten Geburt ein Dammschnitt durchgeführt werden. Das empfand sie als sehr unangenehm. Auch nach der Geburt hatte sie noch eine Weile mit dem Schnitt zu tun.
      Bei den nächsten zwei Schwangerschaften hat sie dann aus Angst vor einem erneuten Schnitt oder auch Riss mit der Dammmassage angefangen. Solange es ihr Bauch zuließ hat sie es täglich durchgeführt. Auch, wenn es nicht immer angenehm war.
      Bei diesen zwei Schwangerschaften kam es tatsächlich zu keinen Komplikationen. Ob es nun an der Dammmassage lag oder es andere anatomische Gründe gab, kann man aber letztendlich nicht sagen. Aber ich denke, dass die Massage schon sehr nützlich ist.
      VG
      Thilo

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