Das erste Bad: 5 praktische Tipps


Das erste Bad ist für viele Eltern ein besonderes Ereignis, das auch gewisser Vorbereitungen bedarf. Für uns Hebammen ist es selbstverständlich, dass wir dieses „Event“ gerne mit Euch gemeinsam erleben, also scheut Euch nicht, Eure Hebamme danach zu fragen. Einige grundsätzliche Tipps möchte ich Euch aber unabhängig davon schon einmal geben.

 1. Das erste Bad: Wanne oder Eimer?

Viele Paare kaufen aufgrund positiver Erfahrungen anderer einen Eimer (z.B.Tummy Tub), ohne sich genau zu informieren, wie das Baby darin gebadet wird. Nach dem ersten Bad mit der Hebamme zusammen staubt der Eimer dann in den meisten Fällen schnell ein und es wird doch noch eine Wanne gekauft. Ich persönlich finde den Eimer super und kenne viele Babys, die das Baden darin sehr geniessen. Aber wenn Ihr Angst habt, Euer Kind am Kopf zu halten oder beim Handling unsicher seid, ist es vielleicht für Euch nicht das Richtige, zumal sich die eigene Unsicherheit auf das Baby übertragen kann und von Entspannung keine Rede mehr ist.
Als Alternative zu Wanne und Eimer tut es manchmal auch einfach das Waschbecken in Bad oder Küche oder ein Wäschekorb.

2. Badezusätze

Da gibt es viele Möglichkeiten, aber ich denke, dass in diesem Fall weniger mehr ist. Babyshampoo und Co. sind meiner Meinung nach nur dann sinnvoll, wenn das Kind wirklich „stinkt“, weil es z.B. extrem viele Haare hat. Sonst reicht schlichtweg klares Wasser. Manche geben gern etwas Olivenöl, Muttermilch oder Molke ins Badewasser. Ich finde immer, dass die Kinder dann nach dem Bad ungebadeter wirken als vorher, aber das ist sicher Geschmackssache. Vorsichtig wäre ich allerdings immer beim Baden im Eimer. Olivenöl und Seife können das Kind so glitschig machen, dass das Herausholen erschwert wird.

3. Pflege nach dem Bad

Wer ins Wasser selbst keine Zusätze machen, aber dennoch ein bisschen Hautpflege betreiben möchte, kann die Haut nach dem Baden mit Mandel- oder Olivenöl einreiben. Wichtig nach dem Baden ist es außerdem, die Hautfalten (z.B.unter dem Arm, am Hals und in der Leiste) zu kontrollieren. Gerade bei properen Stillkindern findet man hier auch nach dem Bad noch so einiges. Sollten sich Ablagerungen nicht mit Wasser entfernen lassen, solltet Ihr die Haut gut trocknen (evtl. auch kurz mit dem Fön) und danach die Stellen sanft mit einem in Öl getränktem Tuch reinigen. Gerade jetzt im Sommer gut auf diese Stellen achten, denn dort kommt kaum Luft hin und es sammeln sich Hautschuppen,Talg und Milchreste, die die Haut reizen und zu geröteten oder gar entzündeten Stellen führen können.

4. Temperatur

Das Wasser sollte ca. 37-38 Grad haben. Gerade am Anfang kann ein Badethermometer hilfreich sein, ansonsten legt Ihr am besten den Unterarm in die Wanne – das Wasser sollte sich dann weder warm noch kalt anfühlen – dann ist es für ein kleines Baby bei diesem Wetter perfekt (bei kühleren Temperaturen kann das Wasser ein kleines bisschen wärmer als handwarm sein). Die Umgebung sollte ebenfalls muckelig warm sein, denn es schaut ja relativ viel vom Kind aus der Wanne heraus und jede Schwangere weiß, dass das nicht so angenehm ist, wenn es im Raum kalt ist.

 

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5. Der richtige Zeitpunkt für das erste Bad

Ich warte mit dem ersten Babybad immer ganz gerne, bis der Nabel komplett abgeheilt ist, kenne aber auch andere Meinungen. Ich würde maximal 1-2 x die Woche baden, wenn es einmal noch seltener ist, ist es nicht schlimm. Grundsätzlich sollte das Bad einfach gut in Euren Tagesablauf passen und kein zusätzlicher Stress für alle Beteiligten sein. Am besten nicht direkt nach dem Stillen, aber auch auf keinen Fall hungrig. Im Zweifel würde ich eine Seite stillen, bis der erste Hunger weg ist und dann nach dem Bad noch die andere. Nach dem Baden würde ich ca. 2 Stunden nicht raus gehen, bis sich die Temperatur des Babys wieder reguliert hat. Bei kühler Raumtemperatur und vielen Haaren könnt Ihr die ersten 1-2 Std. auch drinnen eine dünne Mütze aufsetzen.

Das erste Bad ist nicht unbedingt ein Gradmesser für die Liebe zum Wasser und ist meistens nach 5-10 Minuten wegen lautem Protest vorbei. Das heißt nicht,dass Ihr etwas falsch gemacht habt oder Euer Kind kein Wasser mag. Beim nächsten Mal kann es schon ganz anders sein!

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