Sicher hast Du schon einmal davon gehört: Zwischen dem 2. und 5. Tag nach der Geburt kommt es zu dem im Volksmund so genannten Milcheinschuss. Ein anderes Wort dafür ist Brustdrüsenschwellung, diese klingt etwas freundlicher und bezeichnet das Geschehen genauer. Ich werde hier aber weiter das Wort Milcheinschuss benutzen, da es einfach geläufiger ist.
Wie bemerke ich den Milcheinschuss?
Als frischgebackene Mama bemerkst Du meistens am 3. Tag nach der Geburt, dass Deine Brüste spannen. Die Brust erscheint viel größer, voller, schwerer und wärmer. Deine Haut zeigt deutliche Venenzeichnungen und die Brustdrüsen erscheinen knotig. Oft ist der Milcheinschuss mit einem leichten Temperaturanstieg verbunden. Die Brüste sind empfindlich und können auch schmerzen.
Was passiert bei einem Milcheinschuss?
Deine Brustdrüsen werden vermehrt durchblutet, die lymphatische Versorgung ist erhöht und durch den unbehinderten Anstieg des „Stillhormons“ Prolaktin wird vermehrt Milch gebildet. Deine Brust erscheint Dir wahrscheinlich sehr groß, jedoch macht die Milch nur etwa ein Drittel der Schwellung aus.
Wie lange halten die Beschwerden an?
Bei jeder Frau verläuft der Milcheinschuss unterschiedlich. Es gibt Mamas, die die Symptome des Milcheinschusses kaum bemerken, andere leiden 1-2 Tage unter den oben genannten Beschwerden, bis sich die Milchmenge reguliert.
Was kann ich gegen die Beschwerden eines Milcheinschusses tun?
- Lege etwa 5 Minuten vor dem Anlegen feuchte, warme Umschläge auf die Brust. Die Wärme lässt die Milch aus der Brust gut fließen. Dies funktioniert z. B. gut mit einem in warmes Wasser getauchtem Mulltuch. Passende Produkte hierfür findest Du bei babyartikel.de.
- Nimm Deine Brust in die Hand und schüttle sie sanft, das entspannt die Muskelzellen. Die Brust wird dadurch deutlich weicher.
- Streiche vor dem Anlegen etwas Muttermilch aus (Lass‘ Dir das von einer Hebamme oder Schwester in der Klinik zeigen): Durch die Schwellung ist die Brustwarze manchmal sehr flach gezogen und Dein Baby kann sie nur schwer fassen. Das Ausstreichen der Brust soll dies erleichtern.
- Richtige Stillposition: Achte darauf, dass Dein Kind korrekt an der Brust liegt.
- Lege Dein Kleines häufig an. Wenn es sehr viel schläft, muss Dein Baby eventuell auch mal geweckt werden. Ansonsten kannst Du Deine Brust auch zusätzlich ausstreichen, dies funktioniert wunderbar unter einer warmen Dusche.
- Nach dem Stillen empfinden es viele Mamas als Wohltat, ihre Brust zu kühlen. Dadurch geht die Schwellung etwas zurück. Dies kannst Du am besten mit kalten Quarkumschlägen tun.
Milcheinschuss richtig behandeln
Es ist wichtig, Deinen Milcheinschuss richtig zu behandeln, da es sonst zu einem Rückgang der Milchproduktion kommen kann. Um einem sehr starken Milcheinschuss vorzubeugen, solltest Du diese Regeln nach der Geburt beachten:
- Dein Baby sollte möglichst bald nach der Geburt gestillt werden.
- Dein Kleines sollte beim Stillen immer korrekt an der Brust liegen. Lass eine Hebamme oder Stillberaterin zugucken, wenn Du Dir unsicher bist.
- Es gibt keine Begrenzung von Stillhäufigkeit und Stilldauer.
- Wenn Dein Baby in die Kinderklinik verlegt wird, sollte Dir die Möglichkeit zum Abpumpen der Milch gegeben werden. Wende Dich hierfür an eine Hebamme oder Schwester in der Klinik. Diese helfen Dir gerne weiter.
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Die später geltende Regel, dass je mehr gestillt wird, umso mehr Milch gebildet wird, gilt für die Tage des Milcheinschusses nicht!
Hilfreiche Stillpositionen für Dich
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Ein Kommentar zu Der Milcheinschuss: Beschwerden lindern