Bei vielen Frauen kommt es, vor allem in der zweiten Hälfte, zu einer Anämie in der Schwangerschaft. Ein anderer Begriff für Anämie in der Schwangerschaft ist auch Blutarmut. Was eine Anämie genau ist, was diese für Auswirkungen auf Euch hat und was Ihr dagegen tun könnt, möchte ich Euch hier erzählen.
Was ist eine Anämie in der Schwangerschaft?
Eine Anämie in der Schwangerschaft ist ein Mangel an roten Blutkörperchen. Hämoglobin ist ein Sauerstofftragendes Protein, das sich im Blut ganz überwiegend in den roten Blutzellen befindet. Bei einer Anämie ist die Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes vermindert.
Warum kommt es zu einer Anämie in der Schwangerschaft?
Meist kommt es, wie oben schon erwähnt, in der zweiten Schwangerschaftshälfte zu einer Anämie. Dies wird vom steigenden Eisenbedarf des Kindes verursacht. Dein Kind „saugt“ sozusagen von Deinem Körper. Es gibt allerdings noch andere Ursachen, wie zum Beispiel ein Eisen- oder ein Folsäuremangel.
Wie wirkt sich eine Anämie in der Schwangerschaft aus?
Da sich die Sauerstoffversorgung immer in erster Linie auf Deine Organe und Euer Kind konzentriert, reagiert Dein Körper meist mit einer Steigerung der Herzfrequenz. Das bewirkt, dass Dein Blut schneller durch den Kreislauf gepumpt wird. Das bemerkst Du oft durch einen spürbar schnelleren Puls und dass Dein Körper viel schneller als sonst an die Belastungsgrenze kommt. Die häufigsten Symptome sind Müdigkeit, Luftknappheit, Blässe und häufig auch Kopfschmerzen. Einige Frauen, vor allem die, welche vor der Schwangerschaft schon einen sehr niedrigen Hämoglobinwert hatten, merken eventuell kaum Symptome.
Wie kann man eine Anämie feststellen?
Eine Anämie in der Schwangerschaft kann man anhand eines Blutbildes, durch eine Blutentnahme feststellen. Dein Arzt wird in verschiedenen Abständen den so genannten Hb-Wert kontrollieren. Dieser Wert wird in Deinem Mutterpass dokumentiert. Der Hb-Wert wird bei Schwangerschaftsbeginn kontrolliert, liegt er über 11,2 g/dl wird er als normal angesehen und eine Kontrolle erst wieder ab dem 6. Schwangerschaftsmonat empfohlen. Ein medikamentöses Präparat wird von der Krankenkasse gezahlt, wenn der Wert unter 10,5 g/dl liegt.
Müssen es immer gleich Eisentabletten sein?
Wenn der Hämoglobin-Wert nicht zu niedrig ist und Deine Symptome nicht zu schlimm sind, würde ich Dir immer erstmal eine alternative Therapie empfehlen, da Eisentabletten meist unerwünschte Nebenwirkungen, wie Verstopfung, mit sich bringen. Sehr viel kann man durch eine reichhaltige und abwechslungsreiche Ernährung erreichen.
- Besonders eisenhaltig sind unter anderem rotes und grünes Gemüse, Nüsse, Rindfleisch, Vollkornbrot oder Getreideprodukte, Eier und getrocknete Früchte.
- Vitamin C erleichtert Deinem Körper die Aufnahme von Eisen. Aus diesem Grund sollte die Ernährung reich an Vitamin C sein. Zum Beispiel kannst Du dafür Fisch, rohes Gemüse, Kartoffeln und Zitrusfrüchte essen. Kaffee und schwarzer Tee dagegen sind eine „Bremse“ für Deinen Körper um Eisen aufzunehmen.
- Folsäurehaltige Lebensmittel essen, wie zum Beispiel Bohnen, Haferflocken, Pilze, Broccoli, Rindfleisch und Spargel.
- Einnahme von Kräuterblutsaft, wie zum Beispiel Floradix. Dieses natürliche Präparat bekommt Ihr in der Apotheke.
- Außerdem unterstützt die Eisenaufnahme die Einnahme von 3-mal täglich 10 Ferrum silicicum comp. Globuli vilati, indem es den Eisenstoffwechsel anregt.
Bei einer Anämie in der Schwangerschaft handelt es sich eigentlich um einen normalen Zustand. Nur bei einer zu starken Ausprägung kann man von einer Erkrankung sprechen. Sei‘ bitte nicht beunruhigt, wenn bei Dir eine Schwangerschaftsanämie festgestellt wird. Wenn Du die oben genannten Tipps befolgt, lässt sich meistens eine Behandlung mit Eisentabletten umgehen und die Symptome der Anämie in der Schwangerschaft sind schnell wieder verschwunden.
Mehr Infos dazu findest Du hier.
Hallo,
wie ist es bei einer Anämie (HB 9.4 g/dl, Erythrozyten 3.07Mill/Ul, Hämatokrit 40.7% ohne Eisenmangel (Ferritin 45ng/ml) und ohne sonstige Beschwerden?
Eine Gelbsucht bei Neugeborenen mit erhöhten Werten von …. Kann die Ursache sein, dass die Mutter vegan gelebt hat ??
Hallo I. Herzog,
uns ist kein Zusammenhang von Gelbsucht bei Neugeborenen und einer veganen Ernährungsweise der Mutter bekannt. Über die Hälfte aller gesunden Neugeborenen ist von einer sog. Neugeborenen-Gelbsucht betroffen. Es handelt sich hierbei um eine Anpassungsstörung der Leber in den ersten Lebenstagen, da die Leber des Neugeborenen noch nicht in der Lage ist, eine große Menge an Bilirubin sofort zu verarbeiten. (Nach der Geburt hat das Neugeborene eine Überzahl an roter Blutkörperchen, die nicht mehr gebraucht werden und zerfallen. Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin wird dabei zu dem Farbstoff Bilirubin umgewandelt, der normalerweise in der Leber abgebaut wird.) Daher lagert sich der Farbstoff vorübergehend in der Haut und in den Augäpfeln ab. Quelle: Kinderärzte im Netz
Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen. Bei weiteren Fragen sollten Sie sich an einen Kinderarzt wenden, der kann Ihnen das sicherlich beantworten.
Herzliche Grüße,
Julia von Babyartikel.de