Dass eine Gestose keine „Schwangerschaftsvergiftung“ ist und welche Anzeichen eine Gestose hat, konntet Ihr in meinem letzten Beitrag lesen. Wenn Ihr wissen wollt, warum es zu dieser Schwangerschaftserkrankung kommt und ob bzw. wie man sie therapieren kann, dann müsst Ihr hier die Fortsetzung lesen.
Warum kommt es zu einer Gestose?
Über die Ursache einer Gestose besteht noch keine abschließende Einigkeit unter den Experten. Vermutlich wird eine Gestose durch eine Überbelastung des mütterlichen Organismus in der Schwangerschaft bedingt.
Wie erkennt man eine Gestose?
Die Schwangerschaftsvorsorge ist so ausgerichtet, dass man eine beginnende Gestose erkennen kann. Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird Euer Blutdruck, das Gewicht und der Urin kontrolliert. Wichtig ist, dass Ihr Euren Frauenarzt oder Eure Hebamme über Beschwerden und Unwohlsein informiert. Zögert nicht zwischen den regulären Terminen zum Arzt oder ins Krankenhaus zu gehen, wenn Ihr Euch unwohl fühlt und die in meinem anderen Beitrag zur Gestose beschriebenen Symptome auf Euch zutreffen. Besonders wenn Ihr zu einer Risikogruppe gehört, solltet Ihr vom Frauenarzt gut überwacht werden. Ihr gehört zur Risikogruppe, wenn Ihr schon in einer vorherigen Schwangerschaft eine Gestose oder einen erhöhten Blutdruck hattet, aber auch wenn Ihr Diabetikerin, nierenkrank, übergewichtig, frühe/späte Erstgebärende seid oder Mehrlinge erwartet.
Wie kann man eine Gestose therapieren?
Da die genauen Ursachen einer Gestose nach wie vor nicht vollständig bekannt sind, können nur die Symptome der Erkrankung behandelt werden. Dies kann zum Beispiel die Einnahme eines blutdrucksenkenden Medikamentes sein. Bei schweren Formen der Gestose ist ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus unausweichlich. Nur im Krankenhaus könnt Ihr und Euer Kind dauerhaft überwacht und Komplikationen sofort behandelt werden. Diese Überwachung beinhaltet in der Regel, dass Euer Urin über 24 Stunden gesammelt wird, regelmäßige Blutdruckmessungen und die Herztonkontrolle Eures Babys. Außerdem ist es sinnvoll, wenn Ihr Euch körperlich schont und in einer reizarmen Umgebung aufhaltet.
Liegt eine schwere Ausprägung der Gestose vor, muss die Schwangerschaft beendet werden, da die Erkrankung für Mutter und Kind lebensgefährlich werden kann – unabhängig von der Schwangerschaftswoche.
Wie ist die Prognose einer Gestose?
Zum Glück sind heutzutage Spätschäden bei Mutter und Kind nur in seltenen Fällen zu erwarten. Dies liegt vor allem an der Möglichkeit, die Symptome früh zu erkennen und entsprechend zu behandeln. So kommen schwere Verläufe zum Glück nicht mehr so häufig vor. Die größte Gefahr für Euer Kind bei einer Gestose ist das Frühgeburtsrisiko!
Bei der Gestose gilt: Je früher sie in der Schwangerschaft auftritt, desto schwerer ist der zu erwartende Verlauf. Ein lange andauernder Bluthochdruck kann zu Schäden an den Blutgefäßen des Mutterkuchens führen, wodurch das ungeborene Kind dann nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird.
Gut zu wissen…
- Schwangere sollten meines Erachtens auf keinen Fall eine Diät zur Senkung des Übergewichtes oder Blutdrucks machen! Außerdem sollten auf keinen Fall die früher empfohlenen Obst- und Reis-Tage durchgeführt werden. Auch von entwässernden Mitteln oder Tees muss ich Euch unbedingt abraten.
- Die Ernährung in der Schwangerschaft sollte meiner Meinung nach ausgewogen und besonders eiweißreich sein!