Eine der vielen Vorsorgemaßnahmen bei eurem Baby ist die Hüftsonographie. Diese ist seit 1996 in den Vorsorgekatalog aufgenommen. Sie gilt als ein wenig invasives Verfahren, im Gegensatz zur früheren Untersuchung mit Röntgenstrahlen.
Warum, wann und wo macht man eine Hüftsonographie bei Eurem Baby?
Bei 2 bis 4 von 100 Neugeborenen (interessanter weise häufiger bei Mädchen als bei Jungen) findet sich die Anlage einer zu flachen Hüftgelenkspfanne. Sie kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten, bis hin zum Auskugeln des Gelenkkopfes. Per Hüftsonographie, das heißt Hüftultraschall kann die Hüfte Eures Babys „vermessen“ werden. Die Ultraschalluntersuchung sollte bei einem unauffälligen Neugeborenen zwischen der 4.-6. Lebenswoche durchgeführt werden. Wenn bei Eurem Kind ein Risikofaktor vorliegt, sollte die Hüftsonographie frühestmöglich durchgeführt werden, denn als Grundsatz gilt: Je früher eine Hüftdysplasie erkannt wird, desto kürzer ist die Behandlungszeit! Wenn Euer Kinderarzt ein Ultraschallgerät besitzt wird er die Hüftsonographie selbst durchführen. Einige Kinderärzte überweisen Euch aber auch zum Orthopäden. Nur noch selten wird der Ultraschall in der Geburtsklinik gemacht.
Was genau ist eine Hüftdysplasie?
Die Hüftdysplasie ist eine Sammelbezeichnung für eine Fehlstellung und Störung der Verknöcherung des Hüftgelenks beim Neugeborenen. Ohne Behandlung kann es zu bleibenden Schäden des Hüftgelenks kommen, wie zum Beispiel Hinken, Gangstörungen und Schmerzen.
Welche Symptome hat mein Kind bei einer Hüftdysplasie?
Symptome könnt Ihr als Eltern kaum erkennen. Einige Kinder weisen keinerlei Symptome auf. Oft werden vorhandene Symptome wie: • asymmetrische Oberschenkel- und Gesäßfalten • ein Schnappen oder Knacken beim Spreizen der kindlichen Beine im abgewinkelten Zustand von der Mitte nach außen nur von einem erfahrenen Untersucher erkannt. Aus diesem Grund sollte bei jedem Kind eine Hüftsonographie durchgeführt werden.
Welche Risikofaktoren können eine Hüftdyplasie begünstigen?
• familiäre Veranlagung • Geburt aus Beckenendlage • Geburt durch Kaiserschnitt oder bei Frühgeburten • übergroßes Kind oder Zwillinge • zu wenig Fruchtwasser und Plazentaanomalien
Wie wird eine Hüftdysplasie therapiert?
Je nach dem Schweregrad, muss die Hüfte unterschiedlich therapiert werden. Bei schwereren Fällen wird Ihr an einen Orthopäden überwiesen. Kinder mit einer Hüftdyplasie müssen über einige Zeit breit gewickelt werden oder eine Spreizhose tragen. In schweren Fällen kann auch ein Spreizgips notwendig sein. In regelmäßigen Abständen wird die Hüfte bis zur Ausreifung und Verknöcherung der Gelenkspfanne kontrolliert. In der Nachsorge habe ich allen Eltern, deren Kinder aus Beckenendlage geboren wurden oder eine positive Familienanamnese haben, das breit Wickeln bis zur Kontrolle beim Kinderarzt prophylaktisch empfohlen. Dies macht nicht viel Mühe und wie oben schon erwähnt, bringt eine frühzeitige Behandlung eine kürzere Therapiedauer mit sich. Lasst Euch das breit Wickeln von Eurer Hebamme zeigen.
Meine Tochter ist inzwischen 18 Jahre alt. Sie will Tänzerin werden. Heute hat Sie die Diagnose bekommen (nach MRT): Hüftdysplasie ! Das Hüftscreening am
3. Lebenstag in der Geburtsklinik war o.B. (ohne Befund).
Sie hat Schmerzen, seit Monaten und nun weiß Sie, dass ihr Traum nicht in Erfüllung gehen wird. Ihre Ausbildung zur Choreografin und Bühnentänzerin wird Sie wohl abbrechen müssen. Wie unfair ist das denn bitte? So ein Hüftscreening gibt auch keine 100%ige Sicherheit. Leider.