Als ich die neue Manduca Duo Tragehilfe zum ersten Mal entdeckte, war ich gleich begeistert: Eine Mischung aus Komforttrage und Tragetuch! Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, die Manduca Duo nun mit meinem Neugeborenen genauer unter die Lupe zu nehmen. Lies alles über meine Erfahrungen in meinem persönlichen Manduca Duo Test.
Mein Fazit: Diese Trage ist perfekt für Väter, denen Tragetuch binden kompliziert erscheint, die aber ihren Babys trotzdem den Komfort des Tragetuchs bieten wollen.
Wie ist die Manduca Duo aufgebaut?
Die Manduca Duo ist nicht vergleichbar mit anderen Komforttragen wie der Manduca oder Ergobaby. Sie besteht sozusagen aus drei Teilen:
- Gurtsystem und Bauchteil: Zwei ungepolsterte, dafür auffächerbare Schultergurte überkreuzen sich auf dem Rücken und sind fest mit dem Bauchteil, das zwischen Dir und dem Baby liegt, vernäht.
- Hüftgurt: Der Hüftgurt ist mit einem Reißverschluss am Bauchteil und damit am übrigen Gurtsystem befestigt. Die Manduca Duo lässt sich mit oder ohne Hüftgurt verwenden.
- Tragetuch: Das Tuch ist rechts und links durch jeweils zwei Ringe gefädelt und lässt sich so feinjustieren. Der Steg ist fest mit dem Bauchteil vernäht.
Manduca Duo Test: Wie wird die Trage angelegt?
- Wenn Du die Manduca Duo mit Hüftgurt verwenden möchtest, legst Du zunächst diesen um und schließt ihn hinten mit einer großen Schnalle. Dann kannst Du die Länge an Deine Hüfte anpassen – das geht so einfach wie bei einem Rucksack, indem Du an einem Riemen ziehst.
Wenn Du die Manduca Duo ohne Hüftgurt verwenden willst, lässt Du diesen Schritt einfach weg. - Dann öffnest Du die seitlichen Schnallen an den Schultergurten und schlüpfst mit dem Kopf durch das Loch zwischen Bauchteil und Trägerkreuz. Nun kannst Du die seitlichen Schnallen wieder schließen und die Länge der Schultergurte so anpassen, dass alles eng an Deinem Körper anliegt. Damit, wie eng die Trage für Dein Baby ist, hat dieser Vorgang nichts zu tun. Du hast also die Trage bereits sicher am Körper festgeschnallt, wenn Du Dein Baby hineinsetzt.
- Die Schnallen am oberen Teil des Tuches sind geöffnet. Du setzt jetzt Dein Baby in die Trage, indem Du die Beinchen in den Löchern zwischen Steg (dem fest vernähten Tuchteil, auf dem Dein Baby sitzt) und den seitlichen Ringen fädelst. Vergiss dabei nicht, immer eine Hand am Kind zu lassen. Dann schließt Du die Brustschnallen.
- Nun geht es an die Feinjustierung. Indem Du an den losen Tuchenden ziehst, straffst Du die Tuchbahn. Sie sollte überall eng am Rücken, Nacken und Oberschenkeln des Babys anliegen. Dazu reicht es nicht, einfach am ganzen Tuch zu ziehen. Stattdessen musst Du Bahn für Bahn straff ziehen, also richtig ins Tuch hineingreifen.
Dieser Vorgang des Tuch-Straffziehens war für meinen Mann im Praxistest am schwierigsten. Ich dagegen fand es schwieriger, das ganze System zu durchblicken.
Wenn Dich die losen Tuchenden stören, kannst Du sie unter dem Popo Deines Babys zusammenknoten.
Wenn Dein Baby nicht richtig in der Anhock-Spreiz-Haltung sitzt, musst Du die unterste Tuchbahn noch weiter straffen. Die richtige Haltung ergibt sich dann von selbst.
Das Tragegefühl
Grundsätzlich finde ich die Manduca Duo schon sehr bequem. Auch mein Mann konnte das nach ausgiebigem Testen bestätigen. Allerdings habe ich das Problem, dass die seitlichen Schnallen leicht gegen meine Rippen drücken, wenn ich die Gurte sehr eng schnalle. Mein Mann spürt davon aber nichts.
Natürlich bin ich nicht die Einzige mit diesem Problem und von Manduca gibt es mittlerweile auch eine Lösung: Die Manduca Duo Gurtpolster. Diese werden seitlich an der Stelle angebracht, wo es sonst drückt. Mit meinem 7-Kilo-Baby habe ich die Gurtpolster ausprobiert und sie haben gut funktioniert, es hat nichts gedrückt.
Dafür saß unser Neugeborenes wirklich von Anfang an super in der Trage. Der querelastische Tragetuchstoff ist weich, anschmiegsam und auch im Sommer nicht zu heiß. Durch das Zugsystem mit den seitlichen Ringen lässt sich das Tuch wirklich perfekt an den kleinen Körper anpassen, sodass die Wirbelsäule bestmöglich gestützt wird. Durch die am oberen Ring angebrachte Kunststoff-Lasche lässt sich das Tuch super einfach wieder lösen.
Einzig die Nackenstütze finde ich etwas ungünstig gelöst, denn so richtig sicher hält sie den Kopf meines Babys nicht.
Wenn ich meinem 7-Wochen-Säugling versuche, den schwarzen Stoff über den Kopf zu ziehen, flippt er selbst im Schlaf komplett aus, weil er sich beengt fühlt. Deshalb verwende ich lieber ein leichtes Baumwolltuch oder eine Mullwindel, um seinen Kopf zu stützen.
Eine richtige Kapuze gegen Sonne oder Regen hat die Manduca Duo nicht.
Die Trageweise ohne Hüftgurt macht die Manduca Duo wirklich zu einer Besonderen Trage. Denn in manchen Situationen oder für manche Menschen ist der Hüftgurt einfach lästig. Bei einem Testlauf ohne Hüftgurt habe ich deutlich gemerkt, dass ich weniger schwitze. Außerdem eignet sich die Manduca Duo damit auch für übergewichtige Eltern, denen ein Hüftgurt zu eng ist oder Mütter, bei denen nach einem Kaiserschnitt die Narbe noch sehr schmerzt.
Ich persönlich mochte das Tragen ohne Hüftgurt aber nicht besonders. Nach etwa 30 Minuten begann mein Nacken zu spannen und nach etwa zwei Stunden Tragen hatte ich abends richtige Schmerzen im oberen Rücken. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass mir das Gewicht meines Babys mehr in den Bauch drückt, als mit Hüftgurt.
Lohnt sich die Anschaffung der Manduca Duo?
Nun die Frage der Fragen: Würde ich die Manduca Duo meiner besten Freundin empfehlen?
Die Antwort ist ein klares Jein. Auf jeden Fall sitzt ein Neugeborenes oder kleines Baby auch in der Manduca Duo anatomisch korrekt in der Anhock-Spreiz-Haltung, die die gesunde Hüftentwicklung fördert und einer Hüftdysplasie vorbeugt.
Wenn Du aber auf der Suche nach einer Trage bist, die Du von Anfang bis Ende der Tragezeit nutzen kannst, passt die Manduca Duo nicht. Denn mit ihr kannst Du das Baby nur vor dem Bauch tragen, nicht auf dem Rücken oder seitlich. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie über eine Körpergröße von ca. 70-80 cm hinaus wirklich gut passt. Denn das Rückenteil passt bei meinem 60-cm-Baby jetzt gut, später wird es denke etwas kurz.
Wenn Dir aber wichtig ist, dass Dein Baby nur im Tragetuch getragen wird und Du zum Beispiel einen Mann zu Hause hast, dem das Binden zu kompliziert ist, ist die Manduca Duo für die ersten Monate der perfekte Kompromiss. Das Anlegen und Feinjustieren kann wirklich jeder in kurzer Zeit lernen.
Außerdem ist das System gut geeignet für Eltern, die beim Einbinden noch etwas unsicher sind. Denn das Baby wird erst in die Trage gesetzt, wenn Du die schon fest an Deinem Oberkörper befestigt hast.
Mein Fazit also zum Manduca Duo Test: Die Manduca Duo ist eine sinnvolle Ergänzung, wenn Du in den ersten Babymonaten verschiedene Tragesysteme nutzen möchtest.