Wann immer ein Star oder Sternchen ein Kind bekommt wird diskutiert. Und zwar darüber, wie sich diejenige figürlich nach der Schwangerschaft so schlägt. Wir sehen durchtrainierte Körper und Waschbrettbäuche bei Säuglingsmüttern. Da fragt sich die Ottonormalfrau manchmal schon, was bei ihr so schief gelaufen ist. Heute möchte ich ein wenig Realität in das Thema After Baby Body bringen. Und dafür plädieren, manchen Dingen einfach auch die nötige Zeit zu geben.
After Baby Body: Der Bauch
Neun Monate kommt er, neun Monate bleibt er, neun Monate geht er. Diese alte Hebammenweisheit sagt eigentlich alles. Es gibt Frauen, deren Bauch, vor allem nach dem ersten Kind, sehr schnell wieder flach ist. Da spielt ganz sicherlich auch eine gewisse Veranlagung eine Rolle.
Gerade nach einem Kaiserschnitt oder bei Mehrgebärenden kann es aber deutlich länger dauern. Das Gewebe ist extrem gedehnt und allein die Haut braucht schon mehrere Wochen oder Monate, um sich zurück zu bilden. Die Gebärmutter hat nach zwei Wochen bereits wieder ihre ursprüngliche Größe angenommen. Bis alle Organe wieder am „richtigen Fleck“ sind, kann es aber deutlich länger dauern.
Bauchmuskelübungen, vor allem die für die geraden Bauchmuskeln müssen warten. Sie sollten erst dann durchgeführt werden, wenn die Rektusdiastase (also der Spalt, der durch das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln bei wachsendem Schwangerschaftsbauch entsteht) komplett geschlossen ist. Bis dahin können sanfte Bauchmassagen, Bauchlage und Beckenbodenübungen helfen. Vor allem ein guter Rückbildungskurs nach 6-8 Wochen (nach Kaiserschnitt nach 8-12) ist eine sinnvolle Unterstützung zur Rückbildung.
Schwangerschaftsstreifen
Die meisten Frauen fürchten sie und sind sehr enttäuscht, wenn trotz bester Pflege die unschönen Schwangerschaftsstreifen an Bauch, Po, Oberschenkel oder Brust erscheinen. Ob man sie bekommt, ist schlichtweg abhängig von der Hautstruktur und Elastizität und kann wirklich nur minimal beeinflusst werden. „Ältere“ Frauen haben übrigens seltener damit zu kämpfen. Das liegt daran, dass das Bindegewebe nicht mehr so straff ist wie bei jungen Frauen. Deshalb kann es leichter nachgeben ohne zu reißen.
Falls Du betroffen bist, sei nicht allzu traurig. Mit der Zeit verblassen die rosa oder roten Streifen meist so sehr, dass sie kaum noch sichtbar sind. Und ansonsten trage sie in dem Gefühl, dass sie ein Symbol für die enorme Leistung Deines Körpers sind. Sie werden werden nie ganz verschwinden, auch wenn die eine oder andere teure Creme etwas anderes verspricht.
Linea fusca oder Linea negra
Diese dunkel gefärbte Linie reicht meist vom Bauchnabel bis zum Schambein. Sie verschwindet meist vom After Baby Body im Laufe des ersten Jahres nach der Geburt. Bei manchen Frauen bleibt sie ein Leben lang minimal sichtbar. Oft erscheint vor allem im Sommer aufgrund der stärkeren Pigmente bei gebräunter Haut. Das gleiche gilt im Übrigen für die dunklere Pigmentierung an anderen Stellen (Brustwarzen, Gesicht) ebenfalls. Normalerweise verblasst sie dort jedoch etwas früher wieder.
Es empfiehlt sich, in der Schwangerschaft und der Stillzeit extreme Sonnenbäder zu meiden. Zudem brauchst du einen guten UV-Schutz. So wird die Pigmentierung nicht zusätzlich verstärkt, da sie vor allem im Gesicht schon vielen Frauen unangenehm ist.
Meine persönliche Meinung
Ich bin an dieser Stelle ganz ehrlich: gerade nach der zweiten Geburt habe ich durchaus auch mit meinem After Baby Body gehadert und kann jede Frau verstehen, die unzufrieden ist und sich vielleicht auch mal weniger schön findet.
Aber ich denke, dass im Leben eben alles seinen Preis hat und gewisse körperliche Veränderungen nach Schwangerschaft und Geburt einfach normal sind und nicht so sehr beeinflusst werden können, wie TV und Internet uns manchmal glauben machen will.
Ich finde es schlimm, wenn Du als Mama nicht nur den Druck verspürst, eine perfekte Mutter sein zu wollen, sondern Dir auch noch einredest, Du müßtest dabei perfekt aussehen.
Ein Baby im Bauch zu tragen, es auf die Welt zu bekommen und in den ersten Wochen zu versorgen, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, ohne Pause, ist eine Leistung!
Dabei darf man dann auch mal ein wenig derangiert und verknittert aussehen, denn das gehört nunmal auch zum Mamasein dazu.
Mein Tipp ist: Vergleich Dich nicht mit den Starlets in der Zeitung, sondern mit den echten Mamas, die ebenfalls einen Kinderwagen durch die Straßen schieben und Du wirst sehen, so schlecht schneidest Du gar nicht ab.
Vielen Dank für diesen Beitrag! Es ist wirklich manchmal deprimierend, dass man nicht mehr den Körper hat, den man von der Schwangerschaft hatte. Aber du hast die richtigen Wörter gefunden und damit auch Mutt gemacht, für den neuen Mama-Körper zu stehen.
All das hilft mir nicht weiter… Ich hasse meinen Körper, er ist eklig. Er widert mich an. Wenn ich sexuell mit meinem Partner aktiv werden möchte umd diese ekelhafte Mischung aus Fett und hängender Haut, zum wabbelt, wenn ich mich über ihn beugen möchte… es ist einfach nur zum kotzen. Warum musste die Natur uns das antun? Warum müssen immer wir Frauen die Scheiße ertragen? Auch frage ich mich, wo die großen Brüste waren/sind… Hab nichts positives aus meiner Schwangerschaft mitgenommen…
Ich danke Dir wirklich für diesen Beitrag. Jedoch fehlt da noch eine Sache. Viele Promis haben die Zeit für ausruhen, oder Trainings. Die haben auch das Geld für einen Babysitter.
Ich denke auch oft darüber nach, das mein bauch nicht mehr so toll aussieht wie früher. Ich habe nun zwei kinder, und klar bin ich stolz, Streifen zu haben, die man beim Baden zeigt ( ob man will oder nicht)… nur manchmal da tun die blicke von anderen Müttern weh wenn diese meinen bauch ansehen und mich von oben bis unten begutachten. Entweder sehe ich noch zu jung aus, als das ich als mutter durch gehe, oder für andere sehen die Narben sehr heftig aus, so das ich deswegen so begutachtet werde… Ich bin seit vielen Jahren nicht die dünnste, aber auch wenn das weh tut, kann ich sagen “ auch wenn ich irgendwann mal unter demenz erkranken sollte, ich werde mich an meine zwei Babys erinnern können, dank der Streifen. “ außerdem zeigen sie mir auch, das ich mal dicker war, als ich bislang noch nicht sein konnte :)