Für Ein- bis Dreijährige ist der Mund das Sinnesorgan Nummer 1. Jede Wäscheklammer wird auf ihren Geschmack hin überprüft, jede Buchseite interessiert angeknabbert. Umso wichtiger ist es, die Wohnung spätestens dann kindersicher zu machen, wenn Euer Baby zu krabbeln beginnt. Hier erfahrt Ihr, welche Gefahrenquellen es gibt und wie Ihr Unfälle vermeiden könnt.
Ecken, Kanten und Steckdosen sichern
Natürlich kann nicht jede Ecke und Kante mit einem Kantenschutz versehen werden. Manchmal gibt es aber Möbelecken, die herausragen und somit direkt auf Babys Krabbelstrecke liegen. Hier lohnt sich das Anbringen eines Kantenschutzes. Steckdosen werden von kleinen Mäusen ebenfalls gerne erkundet und sind oft in Kinderhöhe. Hierfür gibt es Kindersicherungen mit und ohne Klebevorrichtung.
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Treppenaufgänge, Balkon und Fenster sichern
Treppenschutzgitter lassen sich leicht anbringen und verhindern gefährliche Stürze. Auch Schranktüren, Schubläden und Fenster könnt Ihr so sichern, dass sie nur noch von Erwachsenen komplett geöffnet werden können. Denkt auch an den Balkon, dass dieser ausreichend gesichert wird. Türen bergen immer die Gefahr, sich die Finger einzuklemmen – hierfür gibt es einen Klemmschutz, der dies verhindert. Für Kamine gibt es besondere Gittersysteme (ähnlich den Treppenschutzgittern).
Vorsicht in der Küche!
Entkalker, Haushaltsreiniger & Co. richtig lagern, nämlich an für Kleinkinder unzugänglicher Stelle. Der Schrank unter dem Spülbecken ist nicht geeignet! Benutzt auf keinen Fall ausrangierte Trinkflaschen für Waschmittel etc. Hier ist die Verwechslungsgefahr zu groß und dass doch mal ein Schluck genommen wird. In der Küche ist der Herd eine weitere große Gefahrenquelle. Wenn Euer Kind während des Kochens um Euch herumwuselt, nutzt die hinteren Kochplatten. Ein Herdschutzgitter verhindert, dass Kinder auf das Kochfeld greifen. Wasserkocher und Messer sollten ebenfalls außer Reichweite stehen.
Kindersichere Wohnung: Das Bad nicht vergessen
Gefährliches lagert Ihr am besten außer Reichweite. Shampoo und Kosmetika sind zum Beispiel im Schrank unter dem Waschbecken nicht gut aufgehoben. Ein höheres, für Kinder nicht erreichbares Regal, wäre eine Möglichkeit. Medikamente bringt Ihr am besten in einem hoch hängenden Arzneimittelschrank unter.
Tipp: Erkunde die Wohnung aus Babys Blickwinkel
Die Wohnung kindersicher machen, ja oder nein? Wenn der Nachwuchs ins Krabbelalter kommt, lohnt es sich, die Wohnung einmal selbst auf allen Vieren zu erkunden. Aus dieser Perspektive entdeckt Ihr schnell Gefahrenquellen. Zum Beispiel ungesicherte Steckdosen, lose Kabelenden oder Reinigungsmittel, die in Kinderhöhe aufbewahrt werden.
Zimmerpflanzen-Check
Pflanzen am besten außer Reichweite stellen – schon wegen der Erde, die eventuell auf dem Teppich oder im Mund landet. Doch bei einigen Blumen und Zimmerpflanzen ist sogar Vorsicht geboten. Die Dieffenbachie (auch Giftaron oder Schweigrohr genannt) sieht toll aus, ist aber giftig. Ebenso sind das beliebte Fensterblatt (Monstera), Einblatt und der Ficus für Babys und Kinder schädlich. Auch die folgenden Zimmerpflanzen können Kindern gefährlich werden:
- Aronstabgewächse (z.B. Efeutute, Flamingoblume)
- Wolfsmilchgewächse (z.B. Christusdorn, Weihnachtsstern)
- Hundsgiftgewächse (z.B. Oleander)
- Nachtschattengewächse (z.B. Tomatenpflanze)
- sowie einige Kakteenarten (aufgrund ihrer Stacheln oder Dornen)
Falls Ihr keine Möglichkeit habt, diese Pflanzen außer Kinder-Reichweite aufzubewahren, trennt Ihr Euch besser von Ihnen. Denkt auch an Eure Garten- und Balkonpflanzen: Hier erfahrt Ihr, welche Pflanzen für Kinder giftig sind.
Im Fall einer Vergiftung
Vom Bundesinstitut für Risikobewertung gibt es eine Verbraucherinfo über das Risiko von Vergiftungsunfällen bei Kindern. Hier findet Ihr Sofortmaßnahmen im Überblick und weitere nützliche Adressen. Die Nummer des örtlich zuständigen Giftnotrufs hängt Ihr am besten zusammen mit der Telefonnummer des Kinderarztes an die Pinnwand.
Literaturtipp:
Kinder schützen – Unfälle verhüten heißt die Info-Broschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Hier werden Eltern für Gefahrenbereiche in jedem Alter sensibilisiert. Nicht nur in den eigenen vier Wänden. Auch im Garten, im Verkehr oder im Spiel mit den Geschwistern können Gefahrensituationen entstehen. Kostenlos zum Download findet Ihr sie hier.