Einschlafen, überhaupt schlafen, durchschlafen – wenn Dein Baby auf die Welt kommt, steht alles erst einmal Kopf. Und das wird sich – auch wenn Du es lieber nicht hören möchtest – noch bis ins Kleinkindalter ziehen. Um so besser, dass es rund um das Thema Schlafen viele nützliche Helferlein gibt, die wir Dir hier ausführlich vorstellen. So wirst auch Du die passende Einschlafhilfe für Dein Baby finden.
Einschlafhilfe fürs Baby: Welche gibt es?
Der Klassiker: Die Spieluhr
Sicher kennst Du sie noch aus Deiner eigenen Kindheit: Die Spieluhr ist die wohl bekannteste Einschlafhilfe für müde Babys. Meist steckt das Spielwerk in einem süßen Stofftier und spielt ein bekanntes Schlaflied wie LaLeLu oder Brahms Wiegenlied. Für die Verwendung wird an der Schnur gezogen und schon erklingt die Melodie.
In den letzten Jahren hat sich der Markt um die Spieluhren deutlich vergrößert und es gibt etwas für jeden Geschmack, so zum Beispiel eine Harry Potter Spieluhr mit entsprechender Melodie oder eine Gitarren-Spieluhr, die „Hey Jude“ zum besten gibt. Auch die Spielwerke sind teilweise einzeln erhältlich. Wenn die eine Melodie also mit der Zeit zu langweilig wird, kann eine andere zur Rettung eingewechselt werden.
Für die Techniker: Spieluhr mit Bluetooth
Eine Neuheit für technikbegeisterte Eltern: Die Spieluhr mit Bluetooth. Hier kannst Du selbst die Lieblingsmusik Deines Babys streamen oder die Einschlafhilfe im Kleinkind-Alter auch zum Anhören von Hörspielen verwenden.
Wenn Du noch auf der Suche nach der passenden Spieluhr bist, dann kann Dir unser großer Spieluhren Test ganz sicher weiterhelfen.
Einschlafen durch Bewegung und Musik: Das Mobile
Ebenfalls ein bewährter Geselle: Das Mobile soll durch die Kombination von ruhigen Bewegungen und Musikbegleitung die kleinen Augen immer müder werden lassen. Hierfür gibt es Stangen, die Du am Bettchen Deines kleinen Schatzes befestigen kannst und die Einschlafhilfe einhängst.
Ob so das Einschlafen klappt? Manche Eltern schwören darauf, manche Babys jedoch überhaupt nicht. Sie werden von der lustigen Animation nämlich immer wacher und ganz und gar nicht müde.
Unser Tipp: Wähle ein Mobile mit gedeckten Farben und besonders ruhiger Musik. Viele dieser Einschlafhilfen kommen mit stimulierenden, grellen Farben daher, was auch bei uns Erwachsenen sicher nicht zum Einschlafen beitragen würde.
Geräusche wie im Mutterleib: Einschlafhilfe mit Herztönen oder weißem Rauschen
Zehn Monate bei Mama im Bauch und auf einmal so viele, unbekannte Geräusche – das kann ganz schön stressig für Dein Baby sein. Viele Kleinen sind schnell von so viel Beschallung überfordert und brauchen ganz viel Ruhe, vor allem beim Einschlafen. An die Herztöne und das sanfte Rauschen in Mamas Bauch können sie sich noch gut erinnern und verbinden dies mit viel Entspannung. Wenn Dein Baby sich beim Einschlafen nur schwer beruhigen kann, empfehlen wir Dir eine Einschlafhilfe mit Herzton-Geräuschen oder dem weißen Rauschen.
Manche dieser tollen Gadgets haben auch einen „Cry-Sensor“ integriert. Dieser reagiert, wenn Dein kleiner Schatz z. B. in der Nacht plötzlich anfängt zu weinen. Zur Beruhigung spielt das Gerät die bekannten Herztöne oder das Rauschen ab und mit etwas Glück findet Dein Baby wieder zur Ruhe.
Sternenhimmel und verschiedene Farben: Das strahlende Nachtlicht
Einschlafen unter dem Sternenhimmel, wer liebt es nicht? Mit dieser Einschlafhilfe zauberst Du die Magie ganz einfach direkt ins Kinderzimmer. Bei vielen dieser Nachtlichter kannst Du die Lieblingsfarbe Deines kleinen Schatzes einstellen oder die Farben sanft abwechseln lassen. Manche Nachtlichter mit Sternenprojektor spielen dazu auch eine beruhigende Melodie. Wir werden beim Gedanken daran schon ganz müde und entspannt.
Ideal in der Erkältungszeit: Das Luftbefeuchter-Nachtlicht
Herbstwinterzeit und die Erkältung bei unseren Kleinen ist vorprogrammiert. Neben vielen andere Helfern, ist ein Luftbefeuchter im Kinderzimmer eine richtig gute Idee: Durch die Heizungsluft in der kalten Jahreszeit trocknen die Schleimhäute besonders schnell aus und machen den erkälteten Babys und Kleinkindern die Nächte so richtig schwer.
Hierfür gibt es die ideale Kombination: Ein Luftbefeuchter mit integriertem Nachtlicht macht nicht nur das Atmen angenehmer, sondern beruhigt auch mit verschiedenen Farbstimmungen. So schläft Dein hustender, kleiner Schatz garantiert viel besser ein.
Wie Du Dein Baby am besten zum Einschlafen bringen kannst: Unsere Tipps
1. Zur gleichen Zeit ins Bett bringen
Je nach dem, wie viele Schläfchen Dein kleiner Schatz über den Tag verteilt macht: Folge möglichst einem festen Rhythmus. Auch das kleinste Baby merkt nach einer Weile, dass seine Ruhepausen einer Regelmäßigkeit folgen. Wenn Ihr mal zur Schlafenszeit unterwegs seid, kein Problem. Das sollte allerdings möglichst nicht zur Gewohnheit werden. Dein kleiner Schatz braucht seine erholsame Ruhe und noch ganz viel Schlaf zur Entwicklung. Wenn Du ein Baby hast, das einfach überall schläft, gehörst Du zu den wenigen Glückspilzen. Trotzdem ist eine Erholung in der Babyschale während der Fahrt nicht so entspannend, wie ein gemütliches Schläfchen zuhause.
2. Rituale einführen
Eine Struktur im manchmal chaotischen Alltag mit Baby ist umso wichtiger, wenn es um das Thema Schlafen geht. Rituale sind hier eine gute Idee. Schaue nach den Bedürfnissen und Vorlieben Deines Babys und versuche, darum ein kleines Gerüst zu bauen. Liebt es Dein kleiner Schatz, wenn Du ihm etwas vorliest? Oder entspannt sich Dein Liebling besonders bei einer kleinen Massage? Vielleicht ist auch ein abendliches Bad besonders gut, um den Tag herunterzufahren. Bestimmt fallen Dir viele, ruhige Dinge ein, die Ihr gerne zusammen macht. Eine Regelmäßigkeit der Rituale signalisiert Deinem Baby, dass die Schlafenszeit bald beginnt.
3. Tag und Nacht deutlich unterscheiden
Wenn Dein kleiner Schatz nachts wegen einer vollen Windel oder Hunger aufwacht, sprich mit ruhiger Stimme und verwende so wenig Licht wie möglich. Im besten Fall erhältst Du so die Tiefschlafphase Deines Babys aufrecht und Ihr findet beide schnell wieder zurück in den Schlaf.
Wenn Dein Baby tagsüber nach einer halben Stunde wieder quietschfidel ist, nimm es aus dem Bettchen und mach‘ mit Eurem gemeinsamen Tag weiter – auch, wenn es manchmal schwer fällt und die Erschöpfung groß ist. Nur so lernt Dein kleiner Schatz, dass die Tagschläfchen nicht für immer Teil seines Tagesablaufs sein werden und von selbst aufwachen eine gute Sache ist (auch, wenn Mama oder Papa noch gerne ein paar Minuten mehr Pause gehabt hätten).
4. Ruhige Atmosphäre zum Einschlafen schaffen
Beginnt rechtzeitig, den Tag und die Aktivitäten herunterzufahren. Bedeutet: Bereits am späten Nachmittag wird nicht mehr wild gespielt oder laute Musik gehört. So signalisierst Du Deinem Baby, dass sich der Tag zu Ende neigt und bald Bettzeit ist. Auch das Abendessen sollte nicht zu spät stattfinden, damit der kleine Bauch nicht später beim Einschlafen noch zu voll ist und schmerzt.
5. Die optimale Temperatur im Kinderzimmer
Babys brauchen es besonders zu Beginn etwas wärmer. Generell liegt die empfohlene Temperatur im Schlafzimmer bei 16-19°C. Hier solltest Du vorsichtig ausprobieren, wie viel Wärme oder Kälte für Deinen kleinen Schatz am angenehmsten ist.
Wichtig: Auch wenn das Zimmer, in dem Dein Baby schläft, tagsüber voll aufgeheizt und gemütlich warm ist – diese Temperatur und vor allem die warmen Heizungen trocknen die Schleimhäute sehr schnell aus und die nächste Erkältung ist vorprogrammiert.
Generell gilt: Lieber etwas kühler und dafür ein dickerer Schlafsack. Dazu gleich mehr.
6. Der richtige Schlafsack
Den richtigen Schlafsack zu finden mag Dir, gerade wenn Dein Baby noch nicht so lange auf der Welt ist, schier unmöglich erscheinen. Gibt es doch unendlich viele Varianten, TOG-Werte und verschiedene Verschlüsse. Hier hilft nur ausprobieren und testen, was für Euch das Richtige ist. Eine gute Hilfe ist hierbei unser Guide rund um das Thema Schlafsack.
Du bist noch Neuling in Sachen TOG und Co.? Wir erklären Dir alles, was Du dazu wissen musst.
7. Im Familienbett schlafen
Viele Babys brauchen gerade am Anfang ganz besonders viel Nähe. Nicht weiter verwunderlich, waren sie doch so lange mit Mama sehr eng vereint. Jetzt alleine im Bettchen schlafen? Für einige Babys (und durchaus auch Kleinkinder) undenkbar. Eine gute Lösung ist hier das Familienbett. Hier teilt Ihr Euch alle gemeinsam ein großes Bett. Dein kleiner Schatz liegt in der Mitte oder in manchen Fällen auch am Rand und fühlt sich so besonders geborgen. Gerade in der Neugeborenen-Zeit ist hier eine Absicherung durch Stillkissen oder ein Nestchen sinnvoll.
Lies hier, welche Sicherheits-Regeln Du für Dein Baby im Elternbett beachten musst.
Einschlafhilfe für Dein Baby: Was tun, wenn das Baby müde ist, aber nicht einschlafen kann?
Die Situation ist vielen Eltern schon passiert: Dein Baby ist sichtlich müde und wehrt sich gegen das Einschlafen. Die Äuglein werden gerieben, gefolgt von Gähnen und oft auch Weinen. Außerdem möchte Dein kleiner Schatz am liebsten ganz viel Nähe. Trotzdem möchte Dein Baby einfach nicht einschlafen. Dies alles können bereits Zeichen für eine klassische Übermüdung sein. Bedeutet: So weit sollte es bei den Schläfchen zwischendurch und vor allem Abend erst gar nicht kommen. Ein wichtiger Punkt ist auch hier wieder eine feste Struktur im Alltag Deines Babys. Aus Erfahrung raten wir Dir: Probiere einen festen Ablauf mal eine Woche lang aus und bemerke (bestenfalls) die Veränderungen im Verhalten Deines Kleinen.
Hast Du trotzdem keinen Erfolg? Das könnte auf einen neuen Schub Deines Babys hindeuten.
Noch ein Tipp: Einige und vor allem besonders nähebedürftige Kinder lassen sich durch pucken etwas leichter zum Einschlafen und Herunterfahren bringen. Expertin Regina erklärt Dir dazu alles, was Du wissen musst.
Warum will mein Baby nur auf dem Arm schlafen?
Der Ursprung des Ganzen liegt weit zurück. Jeder von uns hat einen festen Instinkt, auch Dein noch so kleines Baby. Deine Arme geben ihm ganz besonders viel Sicherheit beim Schlafen. Es merkt: „Mama oder Papa kümmern sich gerade um mich. Ich bin sicher und mir kann nichts passieren.“ Wer würde da nicht sehr entspannt schlafen? Eben.
Auch die Tageszeit spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle: Babys Instinkt weiß: Tagsüber ist Papa wach und sofort für mich da, wenn ich ihn brauche. Sei es im Auto bei der Fahrt zum Supermarkt oder bei einem Spaziergang im Kinderwagen. Dein kleiner Schatz weiß Dich direkt in der Nähe.
Nachts ein ganz anderes Thema. Babys Instinkt weiß: Hier wird geschlafen. Mama und Papa sind nicht sofort verfügbar, wenn ich sie brauche – denn sie schlafen auch. Deshalb erscheint Körpernähe Deinem kleinen Schatz als beste Lösung. Ziemlich logisch, oder? Denn, selbst wenn Dir im dunklen Kinderzimmer mit Baby im Arm doch mal die Augen zu fallen (das ist uns sicher allen schon passiert), bist Du innerhalb von Sekunden wieder wach, wenn auch nur ein kleiner Mucks kommt.
Warum schreit das Baby immer vor dem Einschlafen?
Schreien knüpft direkt an das Thema müde und trotzdem nicht einschlafen können an. Sehr oft ist das Schreien nämlich ein Zeichen von Übermüdung oder Reizüberflutung. Hier ist das Stichwort also wieder die tägliche Routine und ein möglichst fester Tagesablauf. Natürlich können auch Bauchschmerzen oder ein nahender Infekt dafür verantwortlich sein.
Ob der Grund hierfür auch ein „Schreibaby“ sein könnte, erklärt Dir Hebamme Christina.
Wann sollte ein Baby alleine einschlafen können?
Wie bei so vielen Baby-Themen lautet hier die Antwort: Kommt darauf an. Ein allgemeines oder durchschnittliches Alter, wann Dein Baby alleine einschlafen sollte, gibt es nicht. Aus eigener Erfahrung der Redaktionsmitglieder:innen (zusammen haben wir insgesamt 9 Kinder) kommt es hier absolut auf die Bedürfnisse Deines kleines Schatzes an. Manche Babys schlafen bereits mit vier Monaten völlig problemlos alleine ein, wenn sie in ihr Bettchen gelegt werden und der Spieluhr lauschen oder die Sternenlandschaft an der Decke betrachten. Andere erst mit 8 Monaten und manche auch erst im Kleinkind-Alter.
Ganz wichtig: Du machst absolut nichts falsch, wenn Dein Kind schon etwas älter ist und trotzdem nicht alleine einschlafen möchte. Jedes Kind ist unterschiedlich, jeder Tag verschieden und jeder Kopf braucht kürzer oder länger um herunter zu fahren.
Begleite Dein Baby oder Kleinkind so lange in den Schlaf, wie Du und vor allem Dein kleiner Schatz, es für nötig hältst. Wenn Du das Gefühl hast, dass es alleine klappen könnte, starte einen Versuch. Bleib‘ leise vor der Tür des Kinderzimmers stehen und lausche. Wenn Du gerufen wirst, sag Bescheid, dass Du in der Nähe bist. Manchmal reicht das bereits den Kindern als Sicherheit. Wenn die Rufe lauter werden, gehe direkt zu Deinem Kind und sieh nach seinen Bedürfnissen. Vielleicht ist nur der Teddy herunter gefallen oder der Schnuller unauffindbar aus dem Mund gerutscht.
Manchen Kindern ist absolute Ruhe beim alleine einschlafen auch besonders unheimlich. Vielleicht hilft es Deinem Kind, wenn Du in der Küche die Spülmaschine ausräumst und nebenbei mit den Tellern klapperst. So hört es vertraute Geräusche und weiß, dass Du in der Nähe bist. Anderen Kindern wiederum ist jedes Geräusch zu viel, um alleine einschlafen zu können. Du siehst, die Bedürfnisse und Möglichkeiten sind so vielfältig und unterschiedlich wie wir alle.
Ebenfalls wichtig zu erwähnen: Dein Baby und auch Kleinkind durchläuft viele Phasen. Wenn es mit 10 Monaten problemlos alleine einschlafen konnte, kann sich das trotzdem im Alter von 11 Monaten wieder ändern. Das ist vollkommen normal und Du musst Dir darüber keine Gedanken machen. Es liegt weder an Dir, noch an Deinem Kind. Und auch wenn die Erschöpfung groß ist (wir können Dich so gut verstehen), vielleicht klappt das alleine einschlafen schon ganz schnell auch wieder.
Hat Dir unser Top-Beitrag zu Einschlafhilfen für Dein Baby gefallen? Wir wünschen Euch eine gute Nacht und ganz viel Erholung. Über weitere Tipps und Tricks freuen wir uns in den Kommentaren!