Etwa um dem 6. Lebensmonat entwickelt sich bei vielen Babys ein zunehmendes Interesse an Essen. Zeigt Dein Baby zudem die Beikostreife, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um ihm Fingerfood anzubieten. Das Selberessen von Fingerfood macht Babys nicht nur richtig viel Freude, sondern hilft ihnen auch wunderbar eine Vielfalt an Essen kennenzulernen. Ganz egal, ob Dein Baby bisher ausschließlich Brei gegessen hat oder gleich breifrei (mit dem sog. „Baby Led Weaning“) in die Beikost gestartet ist – in puncto Fingerfood ist für jeden etwas dabei.
Hier erfährst Du, ab wann Du Deinem Baby Fingerfood anbieten kannst und bekommst wertvolle Tipps für einen möglichst entspannten Start. Außerdem geben wir Dir unsere 21 leckersten Fingerfood-Rezepte mit an die Hand.
Was ist Fingerfood für Babys?
Wie vom Party-Buffet bei Erwachsenen bekannt meint der Begriff (Baby-)Fingerfood ganz einfach feste Nahrung, die Dein Baby schon selbst greifen und essen kann. Fingerfood lässt sich prima auch kalt genießen – als Snack für unterwegs, daheim als vollwertige Mahlzeit oder ergänzend zu Babybrei.
Der Vorteil von Fingerfood: Das Selberessen hilft Deinem Baby, sein Essen mit allen Sinnen wahrzunehmen. Durch das freie Angebot wird seine Neugier auf verschiedene Lebensmittel und ihre Geschmäcker geweckt. Außerdem unterstützt das Essen von Fingerfood die motorische Entwicklung Deines Babys.
Ab wann können Babys Fingerfood essen?
Bevor Du Deinem Baby Fingerfood anbietest, sollte es einige körperliche und motorische Voraussetzungen erfüllen.
Die zentralen Beikostreifezeichen sind:
- Eigenständiges Sitzen: Dein Baby sollte schon sicher allein (oder mit nur wenig Hilfe bequem angelehnt auf dem Schoß) aufrecht sitzen können.
Achte darauf, dass das Fußbrett sich auf der richtigen Höhe befindet, sodass die Füße Deines Kindes nicht frei herunterhängen. Falls sich das Baby einmal verschluckt, helfen aufgestellte Füße beim Abhusten.
- Zungenstoßreflex nicht mehr vorhanden: Der sogenannte Zungenstoßreflex ist eine ganz natürliche Schutzfunktion vor Fremdkörpern. Er löst sich bei Beikostreife ganz von selbst ab. Dann schiebt Dein Baby einen Löffel oder sein Essen zum Beispiel nicht mehr reflexartig aus dem Mund heraus. Mit dem abgelösten Zungenstoßreflex geht häufig auch das eigenständige Rollen vom Rücken auf den Bauch einher.
- Interesse am Essen: Dein Baby zeigt von sich aus Interesse an Nahrung. Das merkst Du daran, dass es Euch aufmerksam beim Essen beobachtet und schon ganz gezielt danach greifen möchte. Manche Babys machen dabei sogar Kaubewegungen.
Lies hier mehr über die 6 wichtigsten Beikostreifezeichen.
Für Fingerfood sollte Dein Baby außerdem seine Hand-Mund-Koordination soweit ausgebildet haben, dass es nach Essen greifen und es in Richtung Mund führen kann.
Wichtig zu wissen: Das Greifen mit Daumen und Zeigefinger – den sogenannten Pinzettengriff – muss Dein Baby für Fingerfood noch nicht beherrschen. Es reicht völlig aus, wenn es eine Faust machen kann. Anfangs kannst Du das Fingerfood in längere Stücke schneiden, sodass es sich leicht mit dem Fäustchen greifen und halten lässt. Um den 10.-12. Lebensmonat herum kann es dann immer gezielter auch mit zwei Fingern greifen.
Einem Angebot an weichem Fingerfood steht bei Erfüllung der Beikostreifezeichen frühestens ab dem 5. Lebensmonat nichts im Wege. Im ersten Lebensjahr wird Dein Baby sein Fingerfood eher lutschen oder am Gaumen zerdrücken. Das richtige Kauen kommt dann mit der Zeit ganz von allein – auch, wenn die ersten Zähnchen noch auf sich warten lassen.
Die meisten Eltern entscheiden sich übrigens – ganz nach den Vorlieben des Babys – für einen Mix aus der klassischen Beikost mit Brei und Baby Led Weaning mit Fingerfood.
Fingerfood für Babys: Tipps für Zuhause
Matschen, lutschen und kauen nach Herzenslust – Fingerfood kann für Dein Baby ein Riesenspaß sein! Es ertastet die Beschaffenheit der Lebensmittel und verbessert so Schritt für Schritt seine Hand-Mund-Koordination. Bei bestimmten Nahrungsmitteln kann das im Anschluss für Dich aber auch eins bedeuten – eine ziemliche Schmiererei auf Kind, Stuhl, Tisch und Boden rundherum.
Für Zuhause bieten sich daher an:
- eine Unterlage unter dem Stuhl (z.B. ein rundes Wachstuch, das Du nach dem Essen über der Badewanne abduschen kannst).
- ein Lätzchen mit langen Ärmeln.
- ein feuchter Lappen am Tisch.
Hier darfst Du genau schauen, was zu Euch passt, dass das Essen eine entspannte Erfahrung für Euch beiden bleiben kann. Vergiss dabei nicht: Etwas Matscherei gehört zum Fingerfood bei Babys dazu! 😊
Was eignet sich als Fingerfood für Babys?
Als Fingerfood für Babys ist grundsätzlich alles geeignet, was…
- gesund und möglichst unverarbeitet (ohne Zusatzstoffe) ist.
- Deinem Baby schmeckt.
- nicht übermäßig gewürzt ist.
- altersgerecht ist, d.h. Dein Baby kann es mit keinen oder wenigen Zähnen mit seinen Kieferknochen zerkleinern.
Wenn Du Dein eigenes Essen erst am Tisch würzt, kann Dein Schatz ruhig von Beginn an am Familientisch mitessen. Gemeinsam mit Mama und Papa macht das Essen sowieso am meisten Spaß!
Baby-Fingerfood für unterwegs
Unterwegs oder auswärts ist trockenes Fingerfood wie Reiswaffeln oder Hirsestangen natürlich am unkompliziertesten. Aber auch beispielsweise gekochte (ungesalzene) Pasta, geschälte Gurkensticks und bissfest gegarte Möhrenstifte matschen nicht so stark wie andere Fingerfood-Sorten.
Baby-Fingerfood: 21 Ideen
Hier geben wir Dir eine Übersicht über unsere 21 leckersten und beliebtesten Fingerfood-Ideen:
🥕1. Sanft gegarte Gemüsesticks
Gemüsesticks eignen sich schon ab dem 6. Monat wunderbar als Einstieg in die Welt des Fingerfoods. In Stickform lassen sie sich von Deinem Baby leicht mit dem Fäustchen greifen und sind gegart einfach am Gaumen zu zerdrücken.
Schäle und schneide dazu ein beliebiges Gemüse Deiner Wahl in babygerechte Sticks bzw. Pommesform. Anschließend lässt du es dampfgaren – ganz simpel in einem Kopftoch mit Sieb/ Dampfeinsatz oder auch im Thermomix. Perfekt sind die Sticks, wenn sie für Dein Baby weich genug zum Lutschen und gleichzeitig noch fest genug zum Festhalten sind.
Diese Gemüsesorten bieten sich an:
- Möhre
- Pastinake
- Kürbis
- Petersilienwurzel
- Süßkartoffel
- Kartoffel (gekocht)
- Zucchini
- Kohlrabi
- Blumenkohl
- Brokkoliröschen
- Zu viel zubereitet? Gemüsesticks lassen sich übrigens auch prima kalt essen. Bewahre die Reste dazu einfach luftdicht im Kühlschrank auf.
- Gib im Anschluss an das Dampfgaren etwas Öl (z.B. Rapsöl) über die Sticks. So kann Dein Baby die fettlöslichen Vitamine besser aufnehmen.
- Alternativ kannst Du die Gemüsesticks auch im Ofen auf einem Backblech mit wenig Öl garen. Weiche Gemüsesorten wie z.B. Kürbis bleiben so etwas fester.
🥒 2. Gemüsesticks in roher Form
Einige Gemüsesorten kannst Du Deinem Baby sogar schon roh anbieten. In Scheiben oder als Sticks lassen sich zum Beispiel Salatgurke oder Tomate schön von Deinem Baby auslutschen. Avocados sind durch ihre weiche Konsistenz auch perfekt für Babys und bringen viele wertvolle Fette mit.
Unser Tipp: Hat Dein Baby Schmerzen beim Zahnen, kann gekühlte Gurke schmerzlindernd wirken.
🍐 3. Weiches Obst
Obst ist unverarbeitet und durch seine natürliche Süße ein beliebter Snack bei Babys. Eine Auswahl an Obstsorten, die Du Deinem Baby „roh“ in fingergroßen Stücken anbieten kannst:
- Banane
- weiche Birne
- Mango
- Kaki (geschält)
- Wassermelone
- Erdbeeren
- Kiwi
- Pfirsich
Hartes Obst wie Apfel oder Birne (je nach Reifegrad) kannst Du vor dem Verzehr dünsten, damit sich Dein Baby nicht an Stückchen verschluckt.
🧇 4. Waffeln aller Art
Waffeln sind ein echter Allrounder! Du kannst sie ganz einfach alternativ süßen (z.B. mit Banane oder einem Teil Erdmandelmehl) oder auch herzhaft zubereiten (z.B. Kürbiswaffeln). Für Dein Baby sind sie super zum Festhalten und Naschen – auch für unterwegs.
Hier findest unsere beliebtesten Waffel-Varianten:
🥞 5. Eingerollte Pfannekuchen
Pfannekuchen sind aufgrund ihrer Konsistenz und Größe der perfekte Snack. Sie lassen sich auch von den ganz Kleinen schon wunderbar greifen und zermümmeln. Klassische Pfannekuchen mit Zucker und Salz im Teig sind für Babys allerdings noch nicht unbedingt zu empfehlen. Stattdessen kannst Du Deinem Schatz ganz einfach eine gesunde Alternative anbieten.
Dabei sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt: Pflanzliche Milchalternativen, Banane oder Apfelmus zum Süßen, Haferflocken oder sogar geriebenes Gemüse wie Zucchini, Brokkoli oder Karotte bieten sich für süße oder herzhafte Pfannkuchen an.
Möchtest Du einen möglichst hohen Nährstoffgehalt, kannst Du das Mehl auch frisch aus vollem Korn mahlen.
🌾 6. Polenta- oder Milchreisschnitten
- Schau Dir hier unser tolles BLW-Rezept für Milchreisschnitten an!
- Ein einfaches Rezept für Polentaschnitten habe ich bei Mamakochtbreifrei gefunden.
- Funktioniert z.B. auch mit Dinkelgrieß.
🥔 7. Kartoffelpuffer
Für Dein Baby ohne Salz und schonend gebraten statt frittiert – dafür auch gerne mit weiteren geraspelten Gemüsesorten.
🥔🥬 8. Kartoffel-Spinat-Taler
Dieses Rezept für Kartoffel-Spinat-Taler klingt total lecker, ist allerdings ein bisschen mehr Arbeit. Am besten mit Bio-Spinat – und ohne Salz für Dein Baby.
🥨🍞 9. Brot, Toast & Brötchen
Viele Babys lieben es, an Brotkanten herumzukauen. Allerdings enthält vor allem Toastbrot oft zugesetzten Zucker. Achte bei gekauften Produkten daher immer genau auf die Inhaltsstoffe.
Brot sollte für Dein Baby möglichst fein vermahlenes Mehl keine (verschluckbaren) Körner enthalten. Dein Baby kaut gerne auf einer Brezel? Entferne das Salz vorab so gut wie möglich.
Mit unserem Rezept für Frühstücksbrötchen für Kinder sparst Du Dir den Gang zum Bäcker und weißt genau, was Du Deinem Baby anbietest.
🍳 10. Eier & Omelette
Noch nichts für die ganz kleinen Beikost-Starter, aber für Babys ab ca. 9 Monaten eine proteinreiche Abwechslung. Ganz wichtig: Immer gut durchgaren und Deinen Baby nicht mehr als 1-2 Eier pro Woche geben.
🍪 11. zuckerfreie Babykekse (z.B. )
Unser Rezept-Tipp: Zuckerfreie Apfel-Haferkekse, gebacken von unserer Autorin Sandra.
🍝12. Gekochte Pasta (ohne Salz)
Super für unterwegs, weil die gekochten Nudeln nicht matschen. Auch gerne die Vollkorn- oder Dinkelvariante.
🧆 13. Falafeltaler
Da fertige Falafel-Mischungen viel Salz enthalten, mischst Du den Teig für Dein Baby am besten selbst aus zerdrückten Kichererbsen, Kichererbsenmehl und Semmelbröseln.
🍗14. Weiches Putenfleisch (in Scheiben geschnitten)
Achte hier auf Bio-Qualität und gare das Fleisch gut durch.
🐟 15. Grätenfreier, weicher Fisch
Fettreiche Fische wie z.B. Lachs oder Makrele eignen sich für Babys besonders gut. Dampfgegart oder gegrillt kann Dein Kind den Fisch am besten festhalten.
Räucherfisch ist für Babys nicht geeignet!
🧆 16. Gemüsebratlinge
Ein sehr einfaches Fingerfood-Rezept für Gemüsetaler mit Zucchini habe ich bei Oour.way gefunden. Wenn Du die Gemüsebratlinge im Backofen garst, werden sie nicht so fettig und Dein Baby kann sie gut greifen.
🍌 17. Bananenbrot
Dieses superleckere Rezept für zuckerfreies Bananenbrot für Babys stammt von unserer Autorin Berenice.
🧁 18. Muffins (süß oder herzhaft)
Natürlich nicht die klassischen Schokomuffins – aber es gibt wirklich viele babyfreundliche Muffin-Rezepte, in denen Du z.B. das Ei auch durch pürierten gedünsteten Apfel oder zerdrückte Banane ersetzen kannst.
Wie Du leckere Muffins auch herzhaft zubereitest, erklärt Dir Nathalie hier: Zucchini-Käse-Muffins.
🧀 19. Käsestangen
Ein Kleinkind-gerechtes Rezept findest Du hier – die Käsestäbchen empfiehlt Expertin Hanna ab ca. einem Jahr, weil Milchprodukte enthalten sind. Inzwischen gelten aber auch kleine Mengen an Kuhmilch (als Zutat für Brei oder BLW) für Babys ab 6 Monaten als unbedenklich.
🌯 20. Wraps (eingerollt und z.B. mit Avocado belegt)
Backe die Wraps unbedingt selbst, denn fertig gekaufte Weizentortillas enthalten zu viel Salz und unnötige Zusatzstoffe. Bei der Füllung gilt für Babys: Weniger ist mehr.
Hier findest Du ein Rezept für Wraps als Fingerfood für Babys.
🍠 21. Dinkelstangen mit Süßkartoffel
Als Fingerfood für unterwegs sind diese Dinkelstangen mit gekochter Süßkartoffel im Teig (gefunden auf Kleinespinatesser) perfekt.
Fingerfood für Babys muss nicht zwangsläufig fest sein. Viele Babys lieben es auch, mit Hirsebrei, Grießbrei, weichgekochten Hülsenfrüchten (z.B. Bohnen oder Linsen) Suppe oder Eintopf zu experimentieren. Die Matscherei kann hier zwar größer ausfallen, doch gleichzeitig lernt Dein Baby so ganz intensiv unterschiedliche Konsistenzen von Essen kennen. Die Voraussetzung: Dein Baby hat den Pinzettengriff bereits erlernt.
Was eignet sich nicht als Fingerfood für Babys?
- Biete Deinem Baby keine harten Lebensmittel wie rohe Karotten, Äpfel in großen Stücken oder Nüsse an. Hier ist die Gefahr des Verschluckens oder auch Aspirierens (Einatmens) zu groß.
- Meide außerdem alles, was rund ist, eine glatte Oberfläche hat und gleichzeitig sehr klein ist (sogenannte prallelastische Lebensmittel). Dazu zählen beispielsweise Weintrauben, Blaubeeren, Maiskörner oder Erbsen.
- Sobald Dein Baby den Pinzettengriff beherrscht (ca. im Alter von 10-12 Monaten), kannst Du ihm diese Lebensmittel dann ganz einfach halbiert oder geviertelt anbieten.
- Zucker oder andere Süßungsmittel
- viel Salz
- Geschmacksverstärker oder andere Zusätze mit E-Nummer
Gekauftes Fingerfood für Babys: Worauf Du achten solltest
Vor allem bei verzehrfertigen, gekauften Produkten lohnt sich vor dem Kauf immer ein Blick auf die Zutatenliste. Denn auch Produkte für Babys und Kleinkinder enthalten oft nicht unbeachtliche Mengen an Zucker.
Als gekaufte Snacks ohne Salz, Zucker und ungesunde Zusatzstoffe eignen sich unter anderem:
- Hirsekringel
- Mais-, Dinkel- oder Reiswaffeln
- Maissnacks
- Minibrezeln aus Dinkelmehl
- Müsli- oder Fruchtschnitten (in Maßen, da viel Fruchtzucker enthalten ist)
Fingerfood für Babys & Angst vorm Verschlucken: Was tun?
Vorab: Würgen Babys beim Essen ist das für Eltern auf den ersten Blick oft sehr erschreckend. Gleichzeitig ist es vollkommen natürlich. Der Grund dafür: Der Würgereflex liegt bei Babys noch ziemlich weit vorne am Gaumen. Das dient ihnen als natürlicher Schutzreflex und bewahrt sie vor dem Verschlucken von zu großen Stücken. Wichtig zu wissen: Das natürliche Würgen ist grundsätzlich vom tatsächlichen Verschlucken zu unterscheiden. ➔ Mehr zu diesem Thema erfährst Du in Julias Beitrag „Baby verschluckt sich“
Verschlucken können sich Babys prinzipiell nicht nur an Fingerfood, sondern auch an Brei oder Getränken.
Achte zur Vorbeugung des Verschluckens auf diese Punkte:
- Lasse Dein Baby immer aufrecht sitzend essen. Eine halbliegende Position solltest Du vermeiden, denn sie kann das Verschlucken begünstigen.
- Habe Dein Baby beim Essen immer im Blick und lasse es mit Fingerfood nicht allein!
- Sitzt Dein Baby im Hochstuhl, passe die Fußstütze zur Unterstützung auf die richtige Höhe an.
- Bei Unsicherheiten macht es Sinn Dir für den Ernstfall Kenntnisse in erster Hilfe anzueignen. Ein Erste-Hilfe-Kurs ist grundsätzlich -auch unabhängig vom Thema Fingerfood – sinnvoll und gibt Dir neben wichtigem Wissen auch zusätzliche Handlungssicherheit. So kannst Du wesentlich entspannter mit dem Thema Fingerfood umgehen.
Lies hier, was Du tun musst, wenn sich Dein Baby beim Essen verschluckt hat.
Fingerfood: Braucht Dein Baby dafür erste Zähne?
Wie vom Baby-Led-Weaning (BLW) bekannt, brauchen Babys zum Essen von Fingerfood tatsächlich keine Zähne. Mit ihrer starken Kauleiste und ihrer Zunge können sie wunderbar auch zahnlos weiche Nahrungsmittel wie Brot, weiches Obst oder gedünstetes Gemüse abbeißen und zerdrücken. Sollte Dein Baby also schon die Beikostreife zeigen und ist noch kein Zähnchen vorhanden, darfst Du ihm problemlos schon Fingerfood anbieten.
Wusstest Du, dass Fingerfood sogar beim Zahnen helfen kann? Durch das Kauen massiert Dein Baby sanft sein Zahnfleisch. So kann das Durchbrechen der Zähnchen stimuliert und erleichtert werden.
Fingerfood für Babys: Ab welchem Alter ist Rohkost erlaubt?
➔ Welche Rohkost ab Beikostbeginn?
Ab wann Dein Baby Gemüse und Obst roh essen darf, hängt zunächst von der Konsistenz der Rohkost ab. Von Natur aus weiche Gemüsesorten und weiches Obst kannst Du Deinem Baby von Beikostbeginn an schon roh anbieten. Gurke, Tomate oder Avocado solltest Du dazu von der Schale befreien. So kann Dein Baby sie roh auslutschen. Auch weiches Obst ist grundsätzlich ein tolles Fingerfood für Babys. Sollte Dein Baby noch nicht den Pinzettengriff beherrschen, kann es bei (zu) weichen Obstsorten allerdings vorkommen, dass sie schon in der Hand zermatscht werden. Mit der Zeit wird Dein Schatz dann immer geübter im Festhalten.
➔ Harte Rohkost als Fingerfood für Babys – ab welchem Alter?
Eher harte Rohkost wie Karotten oder Äpfel solltest Du Deinem Baby ungedünstet nicht direkt ab Beikostreife anbieten. Ein geschälter Apfel, der in dünnere Scheiben geschnitten ist, kann etwa ab dem 10. Lebensmonat roh gegessen werden.
Ab welchem Alter rohe Karotte als Fingerfood für Babys erlaubt ist, ist dagegen nicht ganz so eindeutig. Für Babys ohne Zähne kommt rohe Karotte ohnehin noch nicht in Frage. Doch sobald Dein Baby Schneidezähne hat, kann es Karottenstücke abbeißen oder abraspeln. Dabei kann es dazu kommen, dass kleine Stücke in verschluckbarer Größe entstehen. Manche Experten raten daher – ähnlich wie bei Nüssen – zu einem Verzicht auf rohe Möhre in den ersten fünf Lebensjahren. Ob das nötig ist, entscheidest Du am besten nach Deinem Gefühl. Du kennst Dein Baby und sein Essverhalten am besten. Manche Babys lutschen auch nur an einer Karotte oder drücken ihre kleinen Schneidezähne hinein – vollkommen ohne verschluckbare Stücke abzubeißen.
Möchtest Du auf Nummer sicher gehen, kannst Du Karotte einfach ganz fein raspeln (wirklich fein!). Den Karottensalat kann Dein Baby einfach greifen und sich schmecken lassen.
Fazit zum Baby-Fingerfood: Entspannt starten + nicht zu viel erwarten
Jedes Kind hat unterschiedliche Vorlieben. Mach Dir also keinen Stress, wenn Dein Baby von Dir zubereitetes Fingerfood einmal nicht anrührt. Anfangs kann es durchaus auch öfters vorkommen, dass ein größerer Teil des Essens auf dem Tisch als tatsächlich im Bäuchlein landet. Versuche also zu entspannen und vergiss nicht: Fingerfood ist zu Beginn vor allem auch zum Entdecken da. Spüren, riechen, erkunden – all das geht dem Essen voraus.
Wichtig zu wissen: Menschen brauchen oftmals einige Zeit bis sie sich an einen neuen Geschmack gewöhnen. Man sagt sogar, dass das bis zu 15 Versuche dauern kann. Du kannst Deinem Baby Fingerfood, das es zunächst nicht mag, in anderer Kombination also ruhig immer mal wieder ganz frei von Zwang anbieten.
Hast Du weitere Tipps oder Ideen für Baby-Fingerfood? Verrate es uns in den Kommentaren!