9. Mai 2014 Heute eine kleine Gewichts- und Ernährungsbilanz. Am Anfang der Schwangerschaft betrug mein Gewicht 55 Kilogramm bei 168 Zentimeter – aufgrund der Übelkeit nahm ich bis zur zehnten Woche zunächst ein Kilo ab, obwohl ich versuchte regelmäßig zu essen. Als die Übelkeit überstanden war, hatte ich eine Woche lang einen Mordshunger. Ich frühstückte, aß mittags und abends warm und snackte zwischendurch. Aber nachdem ich unser Mädchen abends ins Bett gebracht hatte, vernahm ich erneut ein dickes Grummeln in der Magengegend – ich hatte ernsthaft wieder Hunger! Also aß ich gegen 20 Uhr noch einmal warm. Ich erwähnte ja bereits, dass ich in dieser Zeit extreme Gelüste auf Fertignahrung hatte (siehe „Auf Übelkeit folgt Hunger„) und so kaufte ich mir 5 Minuten Terrinen, Tiefkühl-Baguettes und Hähnchen vom Grillwagen. Beim Essen merkte ich allerdings, dass sich meine geschmackliche Vorstellung nicht mit der Realität deckte (bäh!) und als auch unser Mädchen dieses Essen verweigerte, verfolgte ich wieder meinen alten Kurs. Statt Tiefkühl-Baguettes schob ich mit Schinken, frischen Tomaten und Käse belegte Vollkorntoasts in den Ofen. Ich kochte große Portionen herzhafter Gerichte, wie Semmelknödel mit Champignonsauce, Linsensuppe mit Wienerwürstchen und Gulasch mit Nudeln. Meine Lust auf Deftiges und Fleisch war damit wesentlich gesünder befriedigt, unser Mädchen futterte wieder mit und auch unserem Baby wird das besser bekommen. Schließlich wird der Geschmack unserer Kinder bereits im Mutterleib geprägt und da ist es ein erheblicher Unterschied, ob ich mich vorwiegend bewusst ernähre und Fertignahrung eine Ausnahme darstellt oder ob Junk-Food meinen Speiseplan bestimmt. Durch diese „Aufbau-Kur“stieg mein Gewicht allmählich und als ich 55 Kg erreicht hatte – nach etwa einer Woche – normalisierte sich mein Hunger wieder.
Wie viel darf/ muss ich als Schwangere essen?
Ich versuche auf meinen Körper zu hören, statt zu auf empfohlene Kalorienmengen zu achten. Ich esse, wenn ich hungrig bin und das worauf ich Appetit habe, denn ich bin überzeugt, dass uns unser Körper zeigt, was er wann braucht (sofern wir aus einem gesunden Repertoire an Speisen wählen). Ich kann mich erinnern, dass ich leichten Schwindel und Übelkeit in der ersten Schwangerschaft verspürte, wenn ich zu wenig gegessen oder getrunken hatte. Mit einer Banane, Saftschorlen o.ä. schnellen Energielieferanten legten sich diese Unwohlsein sofort. Fakt ist, dass der Kalorienbedarf nur um etwa 15-25 % in der Schwangerschaft steigt (siehe „Keleya„). Das entspricht etwa 200 – 300 Kilokalorien (kcal) am Tag und das sind beispielsweise zwei Äpfel oder eine halbe Tafel Schokolade. Also nicht sehr viel. Wer für zwei (Erwachsene) isst, wie der längst überholte Rat einst empfahl, wird sich ein belastendes Zusatzgewicht anfuttern. Ich esse einfach normal (bewusst) weiter, ohne „ungesunde“ Nahrungsmittel (wie Pizza, Pommes, Eis oder Schokolade) zu vermeiden. Das schürt nur unnötig den Heißhunger – dann lieber regelmäßig überschaubare Portionen Süßkram & Co.
Außerdem finde ich Bewegung wichtig
Seit Jahren arbeite ich nebenbei als Fitnesstrainerin und so versuche ich mich auch in der Schwangerschaft fit zu halten. Ich passe das Sportprogramm natürlich an meine Fitness an und so schwenkte ich bei unserem Mädchen in der späteren Schwangerschaft von intensivem Ausdauer- und Krafttraining auf Yoga, Aquagymnastik und ausgedehnte Spaziergänge (1-2 Stunden) um.
Mein Speisplan sieht übrigens wie folgt aus:
Mein Morgen-Smoothie! Frühstück (8 Uhr) 1 große Tasse Milchkaffee 1 großes Glas Smoothie (verschiedenes Obst wie Mango, Banane, Ananas, Erdbeere, Kiwi mit dem Pürierstab zerkleinern) 1 Brötchen mit Marmelade oder Honig (bin ein süßer Frühstücker) Mittag (11.30 Uhr) 1 warme Mahlzeit (ich esse so viel bis sich ein angenehmes Sättigungsgefühl einstellt) Hier habe ich eine kleine Rezeptsammlung. Nachmittagssnack (gegen 15 Uhr) Der fällt ganz unterschiedlich aus. Mal ein Stück Kuchen, mal ein belegtes Brötchen, mal Obst und Kekse, mal eine Bratwurst im Brötchen :) – je nach dem mit wem und wo wir unterwegs sind. Abendbrot (zwischen 18 und 19 Uhr) Sehr oft esse ich die Reste vom Mittag – bis ich (angenehm) satt bin. Oder ich mache mir ein Sandwichtoast, ein Brot mit Schinken, Käse und Spiegelei oder der Renner im Moment Brötchen mit Hering in Tomatensauce. Später Snack (zwischen 20 und 21 Uhr) Am Wochenende esse ich mit Thomas immer ein Eis – unser bereits seit Jahren bestehendes Ritual. Vor der Schwangerschaft aß ich auch in der Woche etwas Süßes (Eis, Schoki, Joghurt), aber seit ich schwanger bin, bevorzuge ich ein belegtes Brot, gemischte Nüsse oder ähnliches.
Was darf ich als Schwangere nicht essen?
Die Nahrungsmittel, die für Schwangere Tabu sind, esse ich eh nicht gerne. Das sind rohe, tierische Produkte (Eier, Fleisch, Fisch, Rohmilchprodukte) und dementsprechend Speisen wie Sushi, Mett, Tiramisu und Camembert. Diese Nahrungsmittel sollten vermieden werden, da sie darin enthaltenen Bakterien gefährlich für das Baby werden können. Alkohol ist selbstverständlich auch Tabu, obwohl ich „unschwanger“ ab und zu gerne ein Glas Wein genieße. Den Frühstücks-Kaffee trinke ich ohne Koffein (ich liebe den Milchkaffeegeschmack am Morgen, aber brauche den Koffein-Kick nicht). Bin ich unterwegs darf es auch eine Tasse „richtiger“ Kaffee sein. Denn bedenklich für das Baby wird es ab höherem Koffeinkonsum (mehrere Tassen Kaffee/ Cola). Und jetzt, da ich so viel über Essen geschrieben habe, gönne ich mir ein leckeres Capri-Wassereis. Damit war unser kleines Gefrierfach in der ersten Schwangerschaft immer gefüllt – mein erfrischender und schlanker Geheimtipp bei Lust auf Süßes. Guten Appetit :)