Getresste Mutter mit Baby

Habe ich als Mama denn nie Pause?


Da ich seit 20 Jahren Mütter betreue, fällt mir immer wieder auf, dass es Mamas schwer fällt, sich selber auch mal eine Auszeit zu nehmen. Ich spreche hier nicht von den großen Pausen, wie Urlaub oder einem freien Tag, sondern von den noch wichtigeren kleinen Pausen, welche Ihr jeden Tag benötigt, um nicht auszubrennen. Und als Grundregel gilt: Ihr habt nur Pause, wenn Ihr Euch diese nehmt und auch einfordert! Dafür möchte ich Euch ein paar Tipps an die Hand geben:

Auszeit gönnen mit einem Neugeborenen

Die ersten Monate könnt Ihr Euch nur freie Minuten schaufeln mit Hilfe von anderen Menschen. Das heißt, Euer Partner oder eine andere Person, der Ihr vertraut, übernimmt Euren süßen Zwerg. Wie Ihr diese kurzen Zeiten nutzt, ist egal. Hauptsache es tut Euch gut! Das kann eine Dusche oder ein Bad sein, Ihr lest etwas, schlaft, hört Euch eine Entspannungsreise an, macht Yoga, schaut Eure Lieblingsserie an oder macht etwas anderes. Auf jeden Fall sollte diese Beschäftigung Eure Batterien aufladen.

„Mama hat jetzt Pause“

Ab Beikostalter, wenn Euer Baby anfängt, sich auch selber zu beschäftigen, könnt Ihr Euer Bedürfnis nach einer kurzen Ruhepause etwa mit den Worten: „Mama hat jetzt eine kurze Pause, in fünf Minuten bin ich wieder ganz für Dich da“ vermitteln. Natürlich versteht Euer Baby in diesem Sinn die Worte noch nicht, aber es fühlt im Laufe der Zeit die Bedeutung Eurer Worte. Wenn ihr nach den fünf Minuten Euch wieder erholt Eurem Kind zuwenden könnt, ist es für Euer Baby schön, eine erfrischte Mama zu erleben. Je älter Euer Spross wird, desto länger können die Pausen werden. Einem Zweijährigen könnt Ihr einmal am Tag eine halbstündige Auszeit und mehrere kurze Pausen auf jeden Fall zumuten. Wichtig ist in dieser Zeit, dass Eurem Kind Spielzeug zur Verfügung steht und wenn Ihr allein mit Eurem Kleinkind seid, dass Ihr mit im Raum bleibt. Das bedeutet konkret, Ihr liegt zum Beispiel auf der Couch und Euer Baby spielt am Boden.

Wichtig: Essen nicht vergessen

Was mir auch immer wieder auffällt ist, dass Mütter sich Ihre Essenszeiten nicht nehmen. Natürlicherweise ist das in den ersten Monaten nicht so möglich, da ein Baby noch keine Wahrnehmung für die Umwelt hat. Allerdings nach drei Monaten kann ein Baby auf jeden Fall lernen, dass Mama in Ruhe zu Ende isst. Vielleicht ist es dafür nötig, Euer Baby auf den Schoß zu nehmen und mit ihm Eure Mahlzeit zu beenden. Aber nur so kann Euer Kind lernen, dass andere Menschen auch Bedürfnisse haben.

Als Abschluss will ich Euch noch ein paar Worte mit auf den Weg geben, die sich für mich in den Wochenbetten immer wieder als wahr erweisen:

Nur eine Mutter, die sich gut um sich selber kümmert (Hilfe organisieren; Pausen einplanen und auch nehmen; genügend schlafen, essen, trinken; Austausch mit anderen Müttern, etc.) kann sich gut und liebevoll um Ihr Kind kümmern.

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