Hämorrhoiden zählen mit zu den unangenehmsten Beschwerden, in der Schwangerschaft und im Wochenbett. Hiervon sind etwa 50% der Frauen bereits während der Schwangerschaft betroffen. Durch das Drücken bei der Geburt verschlimmern sich Hämorrhoiden meist kurzfristig. In diesem Bericht möchte ich einige Ratschläge und Hilfestellungen geben, um die Beschwerden zu lindern.
Was sind Hämorrhoiden?
Im Analkanal befindet sich ein netzartiges Venengeflecht, das von einer dünnen Schleimhaut überzogen ist. Dieses Gefäßpolster dient der Analabdichtung. Frauen die an einer Bindegewebsschwäche leiden, haben meist schon vor der Schwangerschaft Probleme. Des weiteren können sich Hämorrhoiden durch einen zu hohen Analdruck verschlimmern. Dies geschieht zum Beispiel in der Schwangerschaft oder unter der Geburt. Die Venen vergrößern sich und drängen nach außen bis vor den Schließmuskel des Afters und können dort als Knoten getastet werden.
Welche Beschwerden machen Hämorrhoiden?
Stärkere Hämorrhoide können Schmerzen, Juckreiz und manchmal auch Blutungen verursachen. Außerdem werden sie von den Frauen als sehr unangenehm empfunden.
Wie kann ich Hämorrhoiden in der Schwangerschaft vorbeugen?
- Es sollte auf regelmäßigen und weichen Stuhlgang geachtet werden. Dies ist enorm wichtig! Verstopfung und das dadurch entstehende Pressen beim Stuhlgang verursachen bzw. verstärken Hämorrhoiden. Weichen Stuhlgang bekommt man durch eine ausreichende Trinkmenge am Tag (mindestens 2 Liter) und ballaststoffreiche Ernährung (in Vollkornprodukte).
- Eine starke Unterleibsmuskulatur ist eine gute Vorsorge gegen Hämorrhoiden. Die Muskulatur kann durch Beckenbodenübungen gestärkt werden.
- Man sollte versuchen langes stehen und sitzen zu vermeiden.
- Es sollte auf gute Analhygiene geachtet werden. Nach jedem Stuhlgang sollte der Analbereich gründlich gewaschen werden. Dies funktioniert sowohl auf einen Bidet, in der Dusche oder mit einem feuchten Tuch. Hinterher muss der Bereich gründlich abgetrocknet werden. Am besten eignet sich hierfür ein weiches Toilettenpapier ohne Zusatzstoffe.
- Toilettengänge sollten, wenn möglich, nicht aufgeschoben werden. Hier gilt die Regel: Wenn man zur Toilette muss, sollte man auch gehen.
Was kann ich gegen die Beschwerden bei Hämorrhoiden tun?
- Wie oben schon erwähnt, sollte auf weichen Stuhlgang und auf gute Analhygiene geachtet werden.
- Viele Frauen empfinden das kühlen der Hämorrhoiden als Wohltat. Zum Beispiel kann man Binden (ohne Folie) befeuchten und in die Tiefkühltruhe legen. Bevor man sie an die betroffene Stelle legt, sollte sie aber mit einem trockenen Tuch umhüllt werden. Eine andere Möglichkeit zu kühlen, ist eine kalte Quarkkompresse zu benutzen. Hierzu nimmt man 1-2 Esslöffel Quark in eine gefaltete Kompresse und legt sie an die betroffene Stelle, bis der Quark warm ist.
- Wenn es beim Stuhlgang besonders schmerzt, kann man eine fetthaltige Salbe vor der Darmentleerung auftragen. Diese lindert den Reibungsschmerz. Salben mit Hamamelis Extrakten, bewirkt zusätzlich eine Engstellung der Gefäße. Außerdem können Salben mit Myrte, Schafgarbe und Zypresse helfen.
- Regelmäßiges Beckenbodentraining kann Beschwerden lindern.
Hämorrhoiden sind nichts, für das man sich schämen muss. Sprechen sie mit ihrer Hebamme oder ihrem Frauenarzt über die Beschwerden. Meist machen Hämorrhoiden zwar Beschwerden in der Schwangerschaft, bereiten aber keine ernsthaften Probleme. Das Gute ist, das sie sich nach der Geburt in der Regel zurückbilden. Man braucht jedoch etwas Geduld. Wenn sie sich nicht zurückbilden und auch weiterhin Beschwerden verursachen, sollte man sich bei einem Proktologen vorstellen. Nur in seltenen Fällen wird ein operativer Eingriff notwendig.