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Harmony Test: Meine Erfahrungen – und warum ich ihn gemacht habe


Kennt ihr dieses unglaubliche Gefühl, wenn man gespannt auf den Schwangerschaftstest schaut, der allmählich anzeigt: schwanger! Vor ein paar Monaten ging es uns so – und dieser Moment ist einfach unbeschreiblich. Natürlich hofften wir, dass es dem kleinen Wesen im Bauch gut geht. Doch gerade am Anfang ist man oft noch sehr unsicher und ängstlich. Wir haben uns in dieser Schwangerschaft für den Bluttest auf Trisomie entschieden. Warum – und welche Erfahrungen ich gemacht habe, erzähle ich Dir in meinem Harmony Test Erfahrungsbericht.

Harmony Test: Meine Erfahrungen

Nach einigen Wochen konnten wir den Winzling endlich im Ultraschall sehen und die Frauenärztin stellte uns die Frage, ob wir einen nicht-invasiven pränatalen Screeningtest wünschen (dazu zählt u.a. der Harmony Test). Bitte was?! Ehrlich gesagt hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts über den Harmony Test gehört – obwohl wir bereits einen zweijährigen Sohn haben.

In meiner ersten Schwangerschaft haben wir die Nackenfaltenmessung inklusive Bluttest machen lassen – aber auch nur, da uns der Harmony Test nicht angeboten wurde und wir davon noch nichts gehört hatten.

Die mitgenommene Infobroschüre habe ich zu Hause erst einmal in Ruhe durchgelesen und ein wenig im Internet recherchiert. Falls Du Dich selbst über das Thema belesen willst, schaue Dir doch meinen Artikel über den Harmony Test an.

Um meine Entscheidung, den Harmony-Test zu machen, für Dich ein wenig übersichtlicher zu gestalten, habe ich meine Gedanken als Antworten formuliert.

Was hat für uns dafür gesprochen, den Harmony Test zu machen?

Jedes Paar muss natürlich für sich entscheiden, ob es ein behindertes Baby austragen möchte oder nicht. Für uns stand schon bei der ersten Schwangerschaft fest, dass wir nur einem gesunden Kind ein Leben ermöglichen wollen – auch wenn das für Dich jetzt vielleicht sehr hart klingt und Du uns verurteilst. Ich könnte einfach nicht mit ansehen, wie es mit seiner Behinderung wahrscheinlich kein normales Leben führen kann und sich ständig mit „normalen“ Kindern vergleicht, die einfach viel mehr können.

Uns war also klar, dass wir das Baby abtreiben würden, falls sich eine Behinderung herausstellen sollte. Ich kann Dir nur raten, Euch vorher bewusst zu machen, welche Entscheidung Ihr als Paar treffen wollt, wenn das Ergebnis tatsächlich auffällig sein sollte!

Das Feststellen einer möglichen Behinderung ist deshalb für uns der Hauptgrund, warum wir den Harmony Test gemacht haben. Nebenbei fanden wir es auch schön zu 100% zu wissen, welches Geschlecht das Baby haben wird.

Sale

Ein weiterer Grund war, dass wir einige Wochen zuvor ein Paar kennengelernt haben, die trotz unauffälliger Nackenfalte ein Kind mit Down-Syndrom bekommen haben. Das verstärkte nochmal unseren Wunsch, den im Gegensatz zur Nackenfaltenmessung genaueren Harmony Test zu machen.

Wie gut war die Beratung rund um den Harmony-Test?

Ehrlich gesagt fühlte ich mich nach dem ersten Gespräch mit meiner Ärztin noch nicht 100% informiert und fragte beim nächsten Termin noch mal genau nach. Der Blick ins Internet, speziell auf der Seite der Anbieter des Tests, verschaffte mir dann schon einen guten Überblick über das Thema.

Wie wäre es für uns weitergegangen, wäre der Harmony Test positiv ausgefallen?

Ich habe ja schon weiter oben geschrieben, dass wir das Kind höchstwahrscheinlich abgetrieben hätten, wenn das Ergebnis auf eine Behinderung sicher gewesen wäre. Zu diesem Zeitpunkt war mir aber noch nicht klar, dass es dann (auf unseren Wunsch) mit einer Fruchtwasseruntersuchung weitergegangen wäre, um das Ergebnis weiter abzuklären. Die weitere Untersuchung hätten wir auf jeden Fall durchführen lassen, um zu 100% sicher zu sein.

Wie hat unser Umfeld darauf reagiert, dass wir den Harmony Test machen?

Natürlich haben wir unseren Eltern erzählt, dass wir einen Bluttest machen werden, um zu wissen, ob das Baby gesund ist. Diese haben dazu nichts weiter gesagt – vermutlich auch, da ihnen der Test nicht so richtig etwas sagt und sie sich nicht einmischen wollen. Sie hätten aber auf jeden Fall hinter uns gestanden, wenn wir das Baby abgetrieben hätten. Außerdem habe ich es Freundinnen, die ebenfalls Kinder haben, erzählt. Auch die reagierten eher positiv, obwohl sie den Harmony Test selbst nicht gemacht haben.

Würde ich den Harmony Test wieder machen?

Falls es noch ein drittes Kind geben sollte, würden wir den Harmony Test auf jeden Fall wieder machen – vor allen Dingen auch, da ich dann ja nochmal deutlich älter wäre. Je älter die Mutter ist, desto höher ist das Risiko für ein behindertes Kind.

Würde ich den Harmony Test empfehlen?

Jeder muss natürlich für sich selbst entscheiden, ob er den Harmony Test machen lassen möchte oder nicht. Wenn aber feststeht, dass ein Paar ein behindertes Kind nicht austragen möchte, kann ich den Harmony Test nur empfehlen. Dir muss aber klar sein, dass Dir die Ärtze bei einem positiven Ergebnis zu weiteren invasiven Untersuchungen raten, um die Diagnose zu bestätigen – wie einer Fruchtwasseruntersuchung – die ein gewisses Risiko für das Baby darstellen.

Der Test ist schnell durchgeführt, Du bekommst ein sehr sicheres Ergebnis und das Baby im Bauch wird nicht gefährdet – für uns persönlich ist und war das sehr wichtig.

Falls Du selbst noch nicht genau weißt, ob Du den Harmony Test machen willst, oder wenn Du noch Fragen zu dem Thema hast, schreibe mir gerne einen Kommentar!

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11 Kommentare zu “Harmony Test: Meine Erfahrungen – und warum ich ihn gemacht habe

  1. Ich erzähle jetzt mal einen Fall aus unserem Dorf:
    Ein Ehepaar bekam ein Kind mit Down Syndrom (soweit ich es beurteilen kann, mit ziemlich starker geistiger Behinderung) und sie haben es jahre- und jahrzehntelang liebevoll gepflegt und betreut. Die Mutter ist frühzeitig verstorben, der Vater übernahm die Pflege weiterhin. Das „Kind“, mittlerweile die 53jährige Frau bekam frühzeitige Demenz (ist bei Down Syndrom nicht unüblich) und beschmierte mit ihren Fäkalien die Wände. Der Vater ist mit 83 Jahren zusammen gebrochen und musste in die Psychiatrie eingeliefert worden. Die Geschwister versuchten nun, einen Heimplatz für die Schwester zu bekommen und wurden überall abgewiesen. Dann ließen sie auch in die Schwester in die Psychiatrie einweisen, wo diese nach 14 Tagen verstorben ist.
    Meine Meinung: Das Kind/die Frau hatte nicht viel vom Leben und hat das ihrer Eltern auch kaputt gemacht.

    Meine Tochter war 2020 zum ersten Mal schwanger und der Test sowie eine Fruchtwasser erbrachten das sichere Ergebnis einer Trisomie. Es war die Hölle für sie hat geweint und geschrien, aber ihre Entscheidung war bald klar und sie entschied sich für einen Abbruch in der 16. SSW. Ich (aus Bayern, katholisch und schon immer Abtreibungsgegnerin) habe ihre Entscheidung sofort akzeptiert. Ein Jahr später bekam sie ein gesundes Mädchen und wir sind alle sehr glücklich darüber.

  2. Ich stimme Eva zu 100 Prozent zu.
    Es ist wie in einem Science Fiction Film, in dem es nur gesunde Kinder gibt und der Mensch alles planen und steuern kann.
    DIe Realität sieht anders aus.
    Ich glaube diese Haltung: Ich nehme nur ein gesundes Kind schwierig.

  3. Ich habe einen Sohn, der Trisomie 21 hat und wir sind sehr glücklich und er hat keinen Leidensdruck oder etwas ähnliches. Als ich den Artikel und die Kommentare las, fühlte es sich für mich an, wie ein Schlag ins Gesicht nach dem anderen. Ich wünsche hier allen, dass ihre gesunden Kinder immer perfekt funktionieren und auch gesund bleiben, denn sonst wären sie als Eltern wohl überfordert. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber eher gering. Das Leben ist nicht planbar und das muss jeder Mensch in seinem Leben irgendwann auf seine Weise lernen.

  4. Hallo zusammen,
    dieses Thema mit abtreiben oder nicht muss wirklich jeder für sich selber entscheiden und ich finde es immer total gemein, dass es immer Leute gibt die über andere Urteilen die sich gegen ein kranken Kind entscheiden. Man kennt doch die Gründe gar nicht. Einige trauen es sich nicht zu und andere wollen dem Kind einfach vieles ersparen. Leider bin ich so eine Kandidatin die sich auch für den Harmony Test entschieden hat und das Ergebnis war 99,9 % Trisomie 21. Vor dem Test ist es so einfach zu sagen, wenn was ist mache ich es auf jeden Fall weg aber wenn man dann wirklich vor der Entscheidung steht ist es wirklich eine schwere Entscheidung sich gegen sein Kind zu entscheiden was man schon liebt, wo man schon eine Bindung aufgebaut hat. Dann kommt noch dazu, dass viele denken man macht den Harmony Test und wenn der schlecht ausfällt treibe ich ab. Aber so einfach ist es dann nicht. Was mir vorher nicht gesagt wurde ist, dass ich auf jeden Fall zur Sicherheit noch die Fruchtwasseruntersuchung machen muss und zur Pro Familia. Die Ethische Entscheidung von Kinderärzten muss gefällt werden. Mein Abbruch war dann erst in der 17 SSW möglich. Was mir vorher auch nicht bewusst war, ich musste mein Kind auf natürlichem Wege zur Welt bringen. Es war eine schwere Zeit und ich werde nie richtig darüber hinweg kommen. Also alle die Urteilen „jeder hat das Recht auf Leben“ oder „wie kann man nur sein Kind töten“ es ist keine Leichte Entscheidung und sehr schwer damit umzugehen. Lasst einfach die Leute in Ruhe die in so einer Entscheidung stecken, sie leiden genug. Was ich auch noch schreiben wollte, ich wurde von einer Reporterin angeschrieben die das Thema Harmony Test mehr thematisieren möchte und einen Artikel hierzu veröffentlichen will. Sie hat mir erzählt daß sie schon mit einigen Paaren gesprochen hat wo das Ergebnis vom Test falsch war. Das hat mich ziemlich geschockt. Im Nachhinein war ich nun doch froh das ich noch die Fruchtwasseruntersuchung machen musste um auf Nummer sicher zu gehen. Oft kam beim Test raus das eine Trisomie da ist und die Kinder waren gesund. Ich Stelle mir die Frage ob ich den Test nochmal machen würde wenn ich eh danach noch andere Untersuchungen machen muss. Ich dachte vorher das ich den Test machen kann schon ab der 11 SSW damit wenn was ist ich das Kind abtreiben kann aber falsch gedacht. Alle die sich gegen das Kind entscheiden, euch muss bewusst sein, dass ihr euer Kind auf natürlichem Wege zur Welt bringen müsst. Das war für mich die schrecklichste Erfahrung. Also setzt euch auch mit dem Gedanken auseinander (nicht nur die Frage will ich das Kind wenn es krank ist oder nicht) das Ihr diesen Weg gehen müsst.

  5. Hi Sandra,

    vielen lieben Dank für deinen tollen Artikel zum Harmony Test! Ich finde es echt super, wie viel du dazu erklärt hast. Es ist sehr schade, dass deine Ärztin dich nicht ordentlich aufgeklärt hat – leider fehlt einfach zu oft die Zeit in solchen Gesprächen. Und dann geht es sicher vielen Frauen so wie dir – und dann helfen Blogartikel wie deiner auf jeden Fall weiter! Ich bin selbst auch Medizinerin und werde auf jeden Fall einen nicht-invasiven Pränataltest machen (egal ob es jetzt der Harmony Test oder ein ähnlicher wird) – das ist einfach so viel aussagekräftiger als die Nackentransparenzmessung! Hoffentlich googlen viele Schwangere und haben so eine gute Ausgangsbasis um sich zu entscheiden. Und ich finde es super, dass du dich offen dazu bekennst, dass du abgetrieben hättest wenn der Test positiv gewesen wäre – mir geht es nämlich genauso. Und eigentlich geht es sogar fast allen Frauen so – nur, dass sie immer denken, sie wären alleine mit dem Gedanken. Tatsächlich treiben 90% der Schwangeren ab, wenn sie ein Kind mit Trisomie 21 erwarten – obwohl nur 50% sich offen dafür aussprechen! Und ich finde, das muss jede Frau für sich selbst entscheiden können ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben!

    Liebe Grüße aus Berlin,
    Sarah

  6. Wir haben gestern ebenfalls einen Harmony Test (kannte ich bisher nur als Praena-Test) gemacht und hoffen nun, dass alles gut ist.
    Wir würden uns ebenfalls nur für ein gesundes Kind entscheiden.
    Natürlich ist es schwierig, anderen die Beweggründe zu beschreiben, mit denen man die Abtreibung rechtfertigen möchte. Es wird immer jemanden geben, der das überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ich denke jeder der mit behinderten Kindern zu tun hat, wird sagen, dass diese genau so viel Spaß am Leben haben können, wie gesunde Menschen.
    Das ist aber für uns auch gar nicht der Punkt. Wir haben uns einfach gesagt, dass die Zukunft das ist, was wir daraus machen und wir wollen 2 oder 3 Kinder haben und wenn wir die Wahl haben, dann sollen die Kinder gesund sein und Ihnen sollen alle Möglichkeiten offen stehen. Wenn sich also herausstellt, dass der Fötus gravierende Gen-Defekte hat, dann treiben wir ab und versuchen es erneut. Also wenn wir z.B. das 3. Kind aus solchen Gründen abtreiben, dann werden wir am Ende trotzdem 3 Kinder bekommen. Das Leben mit einem behinderten Kind wird uns auch niemand schönreden können. Es ist auch Fakt, dass ein behindertes Kind, je nach Grad der Behindereung, viel höheren und längerfristigeren Pflegeaufwand bedeutet, als es bei einem gesunden Kind der Fall ist. Jeder kann natürlich selbst entscheiden wie er damit umgeht.
    Wir freuen uns jedenfalls über die Möglichkeiten, die es inzwischen gibt und haben den Pränatast gemacht.
    Dabei entschieden wir uns für Option 3 ( die umfangreichste Test-Variante für 299,-EUR)
    Denn wir waren uns einig, dass wir ein gesundes Kind bekommen möchten und wenn es inzwischen schon einen sehr sicheren, nichtinvasiven Test (Tests bei denen die Fruchtblase unberührt bleibt) gibt, dann nutzen wir alle Optionen, die uns der Test bietet.
    Ich habe bereits einen Sohn, der 2004 geboren ist und da es damals diesen Test noch nicht gab, ließen wir die Nackentransparenzmessung (NT-Messung) machen, welche zu dieser Zeit noch recht neu war. Die damalige, optionale Untersuchung gibt es auch heute noch und ist, glaube ich, schon fast ein fester Bestandteil des Ersttrimesterscreenings.
    Aber die meisten Schwangeren wissen offenbar gar nicht, dass es neben der NT-Messung inzwischen auch den, für die Trisomie-Erkennung viel leistungsfähigeren, Pränatest gibt, bei dem die im Blut der Mutter vorhandenen DNS-Bestandteile des Fötus extrahiert und analysiert werden. Einige kennen zwar beide Tests, aber wer hat sich schonmal vor Augen geführt, wie effektiv die Tests im Vergleich sind? Sandra hat Treffsicherheiten von 99,5% beim Harmony Test und 80% bei der Nackenfaltenmessung (NT-Messung) angegeben. Beides sieht erstmal
    recht hoch aus, aber wenn man sich klar macht, was 80% bedeutet, nämlich das von 5 Trisomie 21-Kindern nur 4 erkannt werden, dann wird deutlich, wie gut der neue Test ist. (den Pränatest gibt es seit 2012)
    Denn 99,5% bedeutet ja, dass von 200 Trisomie 21-Kindern 199 erkannt werden!
    Wobei ich dazu noch schreiben muss, dass ich andere Zahlen zur Erkennungsrate (ER) gefunden habe.
    Demnach liegt die ER vom Pränatest bei 99% und bei der NT-Messung bei 90-95% (also beim Pränatest wird eins von 100 Trisomie21-Kindern nicht gefunden und bei der NT-Messung sind es höchstens 10 von 100, die nicht gefunden werden)
    Der Harmony Test bietet aber eben auch einen viel größeren Erkennungsumfang und man kann sogar das Geschlecht absolut sicher bestimmen lassen. Allerdings wird das Geschlecht erst ab der 14 SSW p.m. (12 SSW p.c.) mitgeteilt und man muss diesen, kostenlosen Zusatzwunsch auf dem Formular gesondert ankreuzen. ( p.c. =post conceptionem= ab Eisprung gerechnet bzw. p.m.= post menstruationem= ab ersten Tag der letzten Mens.)
    Das hängt mit den gesetzlichen Bestimmungen zusammen. Denn Abtreibung ist generell bis zur 12 SSW p.c. (entspricht 14 SSW p.m., siehe oben) rechtswiedrig, aber bei Einhaltung der Regeln, straffrei und danach nur noch in den Fällen, bei denen Behinderungen vorliegen. Um vorzubeugen, dass auf Grund des Geschlechts abgetrieben wird, gibt es diese Bestimmungen.
    Was ich eigentlich noch loswerden möchte:
    So lange man noch im Hinterkopf hat, dass das ungeborene Kind ggf. nicht gesund ist, ist es schwieriger sich darauf einzulassen und die Vorfreude wird immer etwas eingebremst.
    Daher denke ich, dass der Präna-Test nicht nur recht zuverlässig aufzeigen kann, ob Behinderungen vorliegen, sondern besonders auch bei ängstlichen Eltern dazu beiträgt, dass sich die Eltern-Kind-Bindung schon frühzeitig fester ausbilden kann.
    Ich glaube fast, dass solche Tests dabei helfen die Wochenbettdepression zu vermeiden, mit der durchschnittlich jede 5. Frau zu kämpfen hat. Denn diese entsteht, wenn frisch entbundene Mütter plötzlich ein unbekanntes, kleines gesicht sehen und Probleme haben, von Anfang an eine Bindung zu ihrem Kind aufzubauen.
    Ich denke, dass es oft die unterbewussten Ängste wärend der Schwangerschaft sind, die verhindern sich voll und ganz darauf einzulassen, dass da ein neues Familienmitglied kommt. Man „hofft“ zwischen den Arztterminen das im Bauch ein gesundes Kind heranwächst, aber die Angst bleibt bis zu Schluss und blockiert vielleicht bei manchen Frauen die frühzeitige Entstehung der festen Bindung zum noch ungeborenen Kind.
    Das ist natürlich nur Spekulation, ich denke aber, dass ein Test, der einen Großteil dieser Ängste nehmen kann, auch ein gutes Stück dazu beiträgt sich frühzeitig voll und ganz auf das im Mutterleib heranwachsende Kind einzulassen und zu freuen. Und rein von der Logik her würde ich sagen, …je mehr man sich schon vor der Entbindung in das Kind verliebt, das sich irgendwann das erste mal zeigt, umso schneller ist das Vertrautheits- und Glücksgefühl da.

  7. Puh… also ich muss sagen, ganz unabhängig von der Entscheidung, das Kind bei einem positiven Ergebnis zu bekommen oder nicht, finde ich es sehr sehr problematisch, wie hier über die Qualität des Lebens eines Kindes mit Behinderung gesprochen wird.
    Was ist denn schon ein „normales“ Leben?
    Und hat nicht jedes Kind, jeder Mensch damit zu tun, dass andere Menschen etwas „besser“ können? Und wer sagt, was „besser“ überhaupt bedeutet?

    Ich sehe täglich Kinder mit Trisomie 21, die sich an Dingen erfreuen, die täglich dazulernen und die -tatsächlich- auch andere Kinder und Erwachsene inspirieren.

    Ich habe großen Respekt vor allen Menschen, die sich dieser Entscheidung stellen müssen und würde niemals jemanden verurteilen, der sich gegen das Kind entscheidet.

    Aber: meiner Meinung nach darf und sollte und kann die Begründung niemals (!) sein, dem Kind ein „nicht normales“ Leben „ersparen“ zu wollen. Niemand kann von außen beurteilen und entscheiden, ob das Leben für diejenige Person lebenswert ist.

    1. Ich finde du hast das vollkommen Recht mit deinem Kommentar.
      Wer entscheidet oder kann beurteilen ob ein Leben lebenswert ist? Und ich glaube dass nicht die Betroffenen ein Problem mit der Beeinträchtigungen haben; sondern die Menschen um sie herum noch viel mehr.
      Und Sandra eine Frage hätte ich noch:
      Sollte dein Kind durch einen Unfall, Erkrankung etc. geistig oder körperlich beeinträchtigt werden; was würdet Ihr dann machen? Da das Leben dann auch nicht mehr lebenswert für das Kind wäre.

      1. Hallo Christina,
        das ist natürlich keine Frage, ob man sein Kind pflegen würde, wenn es schlimm erkrankt.
        Ich weiß, dass dieses Thema sehr schwierig ist und finde, dass jeder selbst entscheiden muss und darf, wie er mit der Frage umgeht, ob er ein Baby mit Beeinträchtigung bekommen möchte…

        Viele Grüße
        Sandra

    2. Hallo,
      Viele haben die Meinung, dass das Beenden eines Lebens ethisch nicht vertretbar ist. Auch ich hätte bis vor Kurzem uneingeschränkt dem zugestimmt. Devise: Der Natur ihren Lauf lassen… ABER:
      Was ist mit der Ethik der anderen Leben? Dem des Vaters, der Mutter und dem des Geschwisterkindes? Wie ist es gegenüber diesen Leben ethisch vertretbar, ein Kind auf die Welt zu bringen, dessen Versorgung vielleicht keine Zeit für das Leben des anderen Kindes lässt, kein Geld mehr für kleine Besonderheiten und die Eltern vielleicht aus Überforderung zerbrechen und die Ehe scheitert?
      Die Frage nach dem Eingreifen in die Natur ist eine so persönliche, so individuelle, dass sich NIEMAND über einen anderen erheben darf. Hier ist kein Platz für Diskussionen in der Öffentlichkeit oder Rechtfertigungen gegenüber der Allgemeinheit. Niemand kann die Entscheidung abnehmen, niemand sie erleichtern und niemand anderes als du selbst musst mit ihr bis zum Ende deines eigenen Lebens leben. Egal, was du wählst.

  8. Hallo Sandra,
    ich finde deine Meinung zum Harmony Test super!
    Mein Mann und ich haben nach 8Jahren Kampf ( Inseminationen, haufenweise Hormon Therapien ect.) uns zur ICSI entschieden ( bin nun in der 12SW :-) ) für uns das größte Glück und doch waren uns aber auch sofort einig, was den Harmony Test angeht.Wir werden ihn durchführen! Was wir auch getan haben…

    Wenn man so lange gekämpft hat und so viel psychisch, physisch, finanzielles (haben alles selbst zahlen müssen!) und vor allem körperlich durchgemacht hat, so waren wir uns einig, würden wir es nicht auch noch ertragen ein Kind mit Trisomie 21,18,13 auf die Welt zu bringen. Zumal bei T18 und T13 die Überlebenschance so minimal ist…
    Das könnten wir dem Kind nicht antun, uns und unserer Ehe!

    Ich bin froh das wir heut zu Tage medizinisch so weit sind, dass man frühzeitig durch solche Tests erkennen kann ob alles ok ist oder nicht!
    Deswegen würde auch ich vielen dazu raten so einen Test machen zu lassen…

    Für uns heißt es nun, dass Ergebnis abwarten und beten das alles gut ist!

    Liebe Grüße
    Susi

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