Du bist auf der Suche nach einem Outdoor-tauglichen Dreirad-Buggy für Dein Kind, aber Dein Budget ist begrenzt – und er soll auch nicht so viel Platz wegnehmen wie ein großer Jogging-Kinderwagen? Dann könnte der Hauck Rapid 3 Air der Richtige für Dich sein.
Wie gut sich dieser Buggy fährt – und ob ich ihn Dir uneingeschränkt empfehlen kann – das erfährst Du hier im großen Hauck Rapid 3 Air Test- und Erfahrungsbericht.
Das Wichtigste in Kürze
Keine Zeit für den ausführlichen Test? Kein Problem, hier kommen alle Vor- und Nachteile des Rapid 3 Air Buggys im Überblick:
- Super einfacher, intuitiver Aufbau.
- Gutes Handling, einfacher Klapp-Mechanismus.
- Große Luftreifen und gute Federung, Kopfsteinpflaster- und Waldweg-tauglich.
- Überraschend kleiner Wendekreis.
- Einhändig verstellbare Rückenlehne.
- Geräumige Sitz- und Liegefläche.
- Sehr großes erweiterbares Verdeck mit Netzfenster.
- Höhenverstellbarer Schiebegriff – gut für unterschiedlich große Eltern und auch für Treppen.
- Für einen Buggy mit 3 Rädern vergleichsweise kompakt und leicht.
- Feststellbares Vorderrad (für besseres Schieben auf unebenem Untergrund).
- Weich gepolsterter Schutzbügel.
- Einkaufskorb nicht nur groß, sondern gut erreichbar und seitlich einsehbar.
- Getränkehalter für meinen geliebten Spielplatz-Kaffee oder Fläschchen.
- Reduziertes funktionales Design.
- Unempfindlicher Bezug.
- Lange Nutzungsdauer (bis 22kg/ 4 Jahre).
- Super fairer Preis.
- Kunststoff-Fußstütze anfällig für Kratzer.
- Gurte in der Höhe verstellen ist etwas pfriemelig (muss man zum Glück nicht so oft machen).
- Kein Polster am Schrittgurt.
- Aktuell nur in Schwarz erhältlich.
Erster Eindruck, Qualität und Verarbeitung
Zugegeben, ein bisschen skeptisch war ich zu Anfang, weil der Hauck Rapid 3 Air mit schon relativ preisgünstig für einen Buggy mit Luftreifen ist. Doch er ist ordentlich verpackt, solide verarbeitet und – was mich wirklich freut – er verströmt keinen „Chemie-Geruch“, den ich in manchen früheren Buggy-Tests oft bemängelt habe.
Alle Nähte sind gerade und sauber, nirgendwo hängen Fäden heraus. Scharfe Kanten oder gar Stellen, an denen man sich einklemmen könnte, finde ich auch nirgends.
Die Qualität des Bezugsstoffs ist in Ordnung – kein Hi-Tech-Material, dafür robust und leicht wasser- sowie fleckenabweisend.
Weil Hauck den Rapid 3 Air erst in diesem Frühjahr (2023) auf den Markt gebracht hat, konnte ich noch keinen Langzeit-Test durchführen und kann Dir dementsprechend noch nichts über die Haltbarkeit dieses Buggys bei längerem Gebrauch erzählen.
Was ich aber aus Erfahrung weiß: Bei Hauck hat sich in den letzten Jahren in puncto Qualität und Design viel getan, und die neuen Buggys können in dieser Hinsicht easy mit Joie und Co. mithalten.
Alle Eckdaten zum Rapid 3 Air
Wie groß und schwer ist der Hauck Rapid 3 Air, und wie lange darfst Du ihn für Dein Kind nutzen?
Hier die wichtigsten Daten im Überblick:
Packmaß | 88 x 61 x 39 cm |
Packmaß ohne Räder, Bügel + Becherhalter | ca. 71 x 59 x 37 cm |
Abmessungen aufgebaut | 114 x 61 x 110 cm |
Liegefläche | 88 x 34 cm |
Gewicht | 10,6 kg |
Max. Belastung | 25 kg (22 kg Kind + 3 kg im Korb) |
Max. Alter des Kindes | ca. 4 Jahre |
Durchmesser Hinterräder | 30 cm |
Durchmesser Vorderrad | 25 cm |
Den Rapid 3 Air aufbauen
Ein großer Pluspunkt beim Rapid 3 Air ist der minutenschnelle Aufbau. Ich versuche es ohne Anleitung und mache es intuitiv richtig, es sind aber auch nur wenige Einzelteile.
So einfach geht’s:
- Faltverriegelung seitlich am Gestell lösen.
- Gestell (mit Sitzeinheit) aufklappen.
- Gelbe Schaumstoffröhrchen von der Hinterachse abziehen und Hinterräder aufstecken (es gibt keine Rechts-/ Links-Unterscheidung).
- Halterung für das Vorderrad abnehmen und an einer Seite öffnen.
- Bolzen durch das Vorderrad schieben, Halterung wieder schließen und auf das Gestell stecken.
- Schutzbügel aufstecken.
- Verdeck per Schienen-Klick-System aufs Gestell stecken.
- Verdeck mit 4 Klettverschlüssen mit der Sitzeinheit verbinden.
- Getränkehalter rechts am Gestell aufstecken.
In diesem Aufbau-Video kannst Du alle Steps nachvollziehen:
So fährt sich der Rapid 3 Air im Test
Bei meiner Testfahrt ließ sich der Rapid 3 Air über verschiedene Untergründe gut schieben, zum Beispiel Kopfsteinpflaster, eine holperige Wiese im Park oder einen unbefestigten Feldweg. Auch mit nur einer Hand klappt das wunderbar.
Die Fußbremse aus beschichtetem Metall finde ich zuerst etwas ungewohnt, nach und nach erkenne ich aber die Vorteile: Man kann sie quasi nicht verfehlen, und egal welche Schuhe Du trägst, nichts zerkratzt das Leder oder fühlt sich unangenehm an.
Gute Federung und Lufträder
Das liegt vor allem an der Hinterradfederung, wie Du sie im Detailbild siehst, und an den großen Luftreifen. Sie federn Hindernisse sanft ab und lassen sich auch ein stückweit dem Untergrund anpassen: Wenn Du auf sehr unebenen Strecken unterwegs bist, kannst Du den Luftdruck etwas reduzieren. Auf Asphalt rollt der Wagen am besten mit voll aufgepumpten Reifen.
Wie gut sind Lufträder wirklich?
Natürlich erfordern Lufträder mit Schlauch und Ventil einen gewissen Wartungsaufwand. Ich hatte privat einen luftbereiften Kinderwagen in Dauernutzung und kann sagen: So wild ist das nicht, in 6 Jahren hatten wir vielleicht zweimal einen Platten.
Die Vorteile von Lufträdern überwiegen meiner Einschätzung nach deutlich, weil ich mir nie Gedanken machen musste, ob mein Kinderwagen mit dem Untergrund kompatibel ist, egal, ob Trambahnschienen und Pflastersteine in der Innenstadt, Kies im Biergarten oder Rindenmulch auf dem Spielplatz.
Für den Fall der Fälle gibt es extra für diesen Buggy ein praktisches Set mit zwei 12“ und einem 10“-Schlauch plus Reifenheber. Du findest passende Ersatzschläuche aber auch im Fahrradladen um die Ecke und anstelle eines Reifenhebers tut es notfalls auch ein simpler Löffel.
Obwohl nicht jede Scherbe sofort den Reifen zerstört, würde ich den Altglascontainer trotzdem immer weiträumig umfahren.
Hinsichtlich Fahrverhalten und Manövrierbarkeit sind Buggys mit drei Rädern unschlagbar. Mit größeren Lufträdern ausgestattet, sind sie angenehm laufruhig und das Schieben macht richtig Spaß.
3-Rad-Buggys werden vor allem als Jogger bzw. für den sportliche Einsatz konstruiert, es gibt aber auch einige alltagstaugliche Allround-Modelle (wie eben den Rapid 3 Air), die durch ein etwas kleineres Vorderrad kompakter und wendiger sind.
Um den Rapid 3 Air „offroad“ zusätzlich zu stabilisieren, kannst Du das Vorderrad arretieren. Wie das geht, siehst im kurzen Video:
Ist der Rapid 3 Air ein Jogger?
Klares Nein: Der Rapid 3 Air ist zwar ein sportlicher Buggy, er ist aber ganz klar für die normale tägliche Nutzung ausgelegt.
Anders als der für flotte Spaziergänge und Wandertouren konzipierte Runner 3 ist der Rapid 3 Air dank seiner kompakteren Abmessungen alltagstauglicher (zum Beispiel im Supermarkt und auch zusammengeklappt in Deinem Auto).
Wendig und stabil
Im engen Hausflur ist der Buggy trotz seiner eher großzügigen Abmessungen sehr wendig. Das liegt daran, dass sich das Vorderrad um 360 Grad schwenken lässt. Du kannst z.B. bequem mit einer Hand eine Tür aufhalten und den Buggy mit der anderen Hand wenden.
Die breite Hinterachse gibt dem Wagen die nötige Stabilität, zum Glück passt er trotzdem durch die schmale Terrassentür.
5-fach verstellbarer Schieber
Was ich bei einem Buggy, der jeden Tag zum Einsatz kommen soll, wirklich wichtig finde, ist ein verstellbarer Schiebegriff.
Nicht nur, damit unterschiedlich große Eltern ihn passend einstellen können, sondern vor allem auch, wenn mir eine Treppe in die Quere kommt: Mit Kind im Sitz und einer schweren Einkaufstasche im Korb kannst Du Dir die Hebelwirkung zunutze machen, indem Du den Schieber in die höchste Position einstellst. Dann drückst Du den Buggy nach unten und beförderst ihn ganz leicht und kontrolliert die Stufen hoch oder herunter.
Eine ganz tiefe Position des Griffs ist toll, wenn Dein Kind den Buggy mal selber schieben möchte – Laufanfänger lieben das!
Wie bequem kann Dein Kind im Rapid 3 Air schlafen?
Die Sitzeinheit ist geräumig und weich gepolstert, zudem kannst Du die Rückenlehne beinahe ganz flachstellen (laut Hersteller sind es 172 Grad 🤓). So ergibt sich eine Liegefläche von 88 x 34 cm.
Unsere Test-Puppe ist einem einjährigen Kleinkind nachempfunden und lässt sich komplett ausgestreckt hinlegen. Es sind noch einige Zentimeter Spielraum, sowohl im Kopf- als auch im Fußbereich.
Wenn die Beinchen zu lang werden, solltest Du die Wadenstütze nach unten klappen. Dann kann Dein Kind seine Beinchen auf der rutschfesten Kunststoff-Fußstütze abstellen. An dem gepolsterten Schutzbügel kann sich Dein Kind hochziehen, wenn es sitzen möchte.
Rückenlehne stufenlos einstellen
Das Einstellen der Rückenlehne per Kordelzug hat den Vorteil, dass sie nicht erst irgendwie einrasten muss, außerdem spart dieses System Gewicht beim Buggy und Du kannst die Lehne stufenlos justieren.
Theoretisch kannst Du den Buggy sogar mit einer Hand flach stellen – zumindest, wenn Dein Kind noch nicht im Wagen liegt. Andernfalls würde ich empfehlen, mit der freien Hand ein bisschen gegenzuhalten, damit Dein Kind nicht ruckartig nach hinten fällt (so wie es mir beim Videodreh passiert ist, siehe weiter unten 😅).
Verdeck, Gurte und Einkaufskorb im Detail
Das Verdeck mit UV-Schutz 50+ kannst Du per Reißverschluss noch erweitern, der Stoff spannt sich schön über den Sitz.
Du möchtest vorsichtig nachschauen, ob Dein Schatz schon eingeschlafen ist? Dann klappst Du einfach das Netzfenster auf. Dank Magnetverschluss öffnet und schließt es sich geräuschlos.
An sehr heißen Tagen kannst Du einfach die Klettverschlüsse öffnen, die das Verdeck mit dem Sitz verbinden, und den Stoff hochklappen. Dann kommt Dein Kind garantiert nicht ins Schwitzen.
Oben am Verdeck ist ein dezenter Logo-Button eingestickt.
Sicher angeschnallt
Das Gurtsystem kenn ich schon von anderen Hauck-Buggy-Tests. Praktisch: Die Schnallenteile von Schulter- und Hüftgurt sind jeweils verbunden, so geht das Anschnallen besonders schnell.
Die 5-Punkt-Gurtschnalle lässt sich mit wenig Kraftaufwand öffnen und schließen – gerade so, dass Dein Baby oder ein älteres Geschwisterkind es nicht alleine schafft.
Die Schultergurte haben Polster, die Du zum Waschen auch abnehmen kannst. Der Schrittgurt ist leider nicht gepolstert.
Zusätzlich zum Gurt kannst Du den gepolsterten Schutzbügel aufstecken.
Wie Shopping-tauglich ist der Rapid 3 Air?
Ganz wichtig im Alltag mit Baby oder Kleinkind: Der Einkaufskorb im Buggy. Insbesondere, wenn Du viel zu Fuß unterwegs bist. Eine mittelgroße Einkaufstasche plus 1-2 Windelpakete bekommst Du hier locker unter, zumindest bei aufrechter oder schräg gestellter Rückenlehne.
Sehr praktisch finde ich, dass der Korb seitlich aus Mesh-Gewebe besteht. So findest Du Feuchttücher, Snacks und Co. schnell wieder und kannst Spielplatzsand seitlich herausschütteln.
Ein kleines aber feines Extra ist der mitgelieferte Becherhalter. Je nach Bedarf kannst Du ein Fläschchen oder Deinen geliebten Coffee to go abstellen.
Wie viel Platz braucht der Rapid 3 Air im Auto?
Zusammengeklappt misst der Rapid 3 Air 88 x 61 x 39 cm. Wenn Du im Auto Platz sparen möchtest, würde ich die Hinterräder abnehmen, so wie ich es für das Foto gemacht habe – so reduzierst Du das Packmaß um einige Zentimeter. Das geht ganz einfach per Knopfdruck.
Nach einem Waldspaziergang kannst Du die Räder z.B. auch in eine Plastiktüte packen, damit Dein Kofferraum sauber bleibt.
Falls es wirklich eng werden sollte, kannst Du auch noch den Becherhalter und das Vorderrad abnehmen.
Es ist sogar möglich, die komplette Hinterachse abzumontieren – dieses Feature hat Hauck verbessert, das ging früher nicht! Das würde ich aber nur für eine lange Urlaubsfahrt machen.
Die wichtigsten Funktionen im Video
In meinem kurzen Video zeige ich Dir, wie Du den Rapid 3 Air zusammenklappen kannst – und noch einige weitere Funktionen.
Übrigens musst Du den Schutzbügel vor dem Einklappen nicht zwingend abnehmen, so wie ich es gemacht habe.
Fazit zum Rapid 3 Air Test
Ist der Rapid 3 Air der richtige Buggy für Dich? Das kommt ganz darauf an, wofür Du ihn nutzen möchtest.
Ich empfehle ihn Dir, wenn:
- Du einen dreiräderigen Buggy suchst, den Du wirklich jeden Tag nutzen kannst – egal, wie Euer Programm aussieht.
- Ihr viel in der Natur, aber auch gerne in der rumpeligen Fußgängerzone unterwegs seid. Hindernisse federt der Buggy gut ab.
- Dein Kofferraum den nötigen Platz bietet bzw. Du ihn gar nicht jeden Tag ins Auto verladen musst.
- Dir eine lange Nutzungsdauer und eine hohe Belastbarkeit wichtig sind – und das zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Dein Kind selbstständig sitzen kann und somit bereit für einen Buggy ist.
Konnte ich alle Deine Fragen im Rapid 3 Air Test beantworten – oder möchtest Du noch mehr Details wissen? Schreibe mir gerne einen Kommentar!
Einen großen Nacjteil hat der sonst gute Buggy…man kann die Rückenlehne für die Sitzposition nicht richtig feststellen!! Sehr unpraktisch, auch für das Kind…es kann sich nicht anlehnen….
Hallo liebe Monika,
das würde mich interessieren, ist der Kordelzug bei Euch nicht in Ordnung? In meinem Test hat das gut geklappt, die Demopuppe ist sehr schwer und die Rückenlehne ließ sich gut fixieren.
Viele Grüße
Julia vom Babyartikel.de Magazin