Herzlich Willkommen im Leben, Benjamin!


Heute möchte ich euch von dem unglaublichsten Ereignis im Leben einer Frau berichten: dem Tag, an dem ich Mama wurde.

„Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt erst richtig verheiratet sind“, sagte mein Mann gestern zu mir. Hört sich merkwürdig an, aber ich wusste genau, was er meint. Seit dem 08.07. sind wir nicht mehr zu zweit, nicht mehr nur Mann und Frau, sondern wir sind komplett. Eine richtige Familie. An diesem Tag in den frühen Morgenstunden wurde unser Sohn und Sonnenschein Benjamin Mio geboren. In diesem Moment hat sich sprichwörtlich die Erde aufgehört zu drehen – und kreist seitdem für uns um ein neues Zentrum. Alles, was wir tun dreht sich um den Kleinen, und es fühlt sich richtig an und viel weniger anstrengend als gedacht.

Nachdem der kleine Prinz mir die Geburt nämlich richtig schwer gemacht hat – mit 4450g und 38cm Kopfumfang konnte er nur mithilfe einer Saugglocke durch das Becken gezogen und geschoben werden – macht er uns jetzt das Leben umso einfacher. Er schläft viel, trinkt fleißig und weint sehr wenig. Nachts möchte er maximal drei Mal gestillt werden und braucht einmal eine frische Windel. Sonst dürfen Mama und Papa schlafen, genau wie er. Dass er so rundum gesund und munter ist, ist für mich das größte Geschenk und die beste Entschädigung für die schwere Geburt. Man sagt ja immer, wenn das Baby erst einmal da ist, vergisst man als Mutter alle Schmerzen. Das kann ich so leider nicht bestätigen. Allerdings wäre ich jederzeit wieder bereit, sie in Kauf zu nehmen und im Tausch dieses kleine, wunderbare Wesen gesund im Arm zu halten.

Schon in dieser ersten Woche haben wir drei uns ganz gut eingespielt und wir staunen jeden Tag über dieses kleine Wunder. Was er schon alles für Grimassen schneiden kann, wie viel Kraft er schon hat, um sein kleines Köpfchen zu bewegen oder sich selbst auf den Bauch zu drehen, um näher zu Mama zu robben. Auch unsere Hebamme ist jeden Tag aufs Neue begeistert von unserem Benjamin. Aufgrund meiner Geburtsverletzungen und weil ich bei der Geburt sehr viel pressen musste, kann und soll ich nicht sitzen oder zu lange stehen bzw. gehen. Mein Mann hat zum Glück 2 Monate Elternzeit beantragt und so den ganzen Tag Zeit, sich um seine kleine Familie zu kümmern. Und das tut er. Am liebsten wäre es ihm, ich würde gar nicht aufstehen und er liest mir jeden Wunsch von den Augen ab. Heißt für mich, Benjamin und ich haben wahnsinnig viel Zeit zum Kuscheln und Schlafen.

Bevor man es selbst erlebt, kann man sich von diesem Gefühl wahrscheinlich keine Vorstellung machen. Wie es ist, für jemanden mit Haut und Haar verantwortlich zu sein von dem Moment an, in dem er mir auf den Bauch gelegt wurde. Es ist, als würde einen dieses kleine Wunder komplett machen und die Beziehung ebenso. Das Allerwichtigste wird es plötzlich, dass es ihm gut geht. Dann geht es Mama und Papa auch gut.

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