Immer wieder montags… Unser Montagsphänomen


Ich bin sauer. Es ist Montag und die Mädels waren heute mal wieder kaum wach zu bekommen.

Der ganz normale Wahnsinn

Gestern und vorgestern, also am Wochenende, meldete sich das Babyphone aus dem Kinderzimmer natürlich schon kurz vor sieben Uhr, lautstark und unhöflich „Mama, Papa, ich bin waaahaaach! Wo bleibt meine Miiiihiiilch?“ In solchen Momenten weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Endlich Wochenende, keine Termine, Zeit zum Ausschlafen und dann sowas. Viel Zeit zum Überlegen haben wir in dem Moment aber eh nicht, denn nach dieser Ansage unserer Großen (Mathilda, fast vier Jahre alt) ist Pauline (17 Monate) auch nicht mehr im Bett zu halten. Noch ruft sie nur „Mama, Papa, auch!“, aber in Kürze werden wir Mathildas Sprüche sicher in Stereo zu hören bekommen. Davor habe ich echt ein bisschen Angst.

Montags

Wie auch immer, heute ist Montag und es spielte sich die immer gleiche Szene ab: der Wecker klingelt, wir quälen uns aus dem Bett und schauen bei den Kindern rein. Die schlafen tief und fest. Auch beim erneuten Versuch, diesmal mit 2xMilch und 2xKaffee im Gepäck: keine Reaktion. Die Jalousien werden hochgezogen und wir pfeifen oder singen ein Guten-Morgen-Lied: weiterhin beide Mädels im Tiefschlaf. Schwerere Geschütze müssen aufgezogen werden: die Schlafsäcke werden aufgemacht und wenn’s draußen noch dunkel ist, das Licht eingeschaltet. Das ist der Zeitpunkt an dem wenigstens Pauline langsam ihre Augen öffnet. Ihre Laune ist dann eher gemischt, nach den ersten Schlucken Milch aber stabil. Von Mathilda immer noch kein Lebenszeichen. Dabei rast die Zeit und es bleiben nur noch 50 Minuten bis zum Kindergartenbeginn. Eine knappe Nummer, wie jeden Montag. Nun kommt der Punkt, an dem es hektisch wird: allmählich ungeduldig hebt einer von uns Mathilda aus ihrem Bett. Entweder sie trinkt dann still, noch verschlafen ihre Milch, ist danach wach und zieht sich selbst an oder es bleibt anstrengend und sie weigert sich Milch zu trinken, sich anzuziehen, Zähne zu putzen und so weiter. Im schlimmsten Fall gibt es zusätzlich Kreischattacken und Gegenstände werden geworfen. Wie oft wir nicht mehr zu ihrem Geburtstag eingeladen werden, kann ich nicht mehr zählen… An solchen Tagen versuchen wir besonders ruhig und fröhlich positiv aber bestimmt zu sein. Keine leichte Aufgabe und manchmal treibt sie uns so zur Weißglut, dass wir Eltern uns gegenseitig anmeckern, was richtig blöd ist und unserer Paarbeziehung auch nicht gerade zuträglich. Irgendwie bin ich es auch leid, alles was ich dann bei Mathilda erreichen will (weil es nun mal sein muss), nur durch Bestechung oder Erpressung hinzubekommen. Ich hasse diese „Wenn Du Dich jetzt schnell anziehst, dann darfst Du heute Nachmittag mit meinem goldenen Stift malen!“ Sätze und ähnliche Verzweiflungstaten. Ich bin genervt, fühle mich machtlos und erreichen kann ich ja doch nichts bei ihr.

Keine wirkliche Lösung

Noch früher aufstehen (und vorher entsprechend früher ins Bett gehen) haben wir probiert, jedoch nicht mit dem gewünschten Erfolg. Es wurde dann eher noch mehr rumgebummelt. Mit einer Art spielerischem Aufstehen, Anziehen etc. haben wir manchmal einigermaßen Erfolg. Wenn unsere Hände ein Tier sind und mit verstellter Stimme zu ihr sprechen, klappt es manchmal recht gut. Das bedeutet für uns aber auch jede Menge zusätzliche Anstrengungen, vor allem weil wir von Natur aus auch eher stille Morgenmuffel wären. Über eine gute Lösung des Montagmorgendlichen Problems denke ich täglich nach, bisher ohne eine rettende Idee. Vielleicht, und das hoffe ich ganz stark, ist es nur eine Phase, die bald von allein vorbei geht. Bis dahin sollte man eigentlich einfach jeden Montag frei nehmen, die Chancen, dass man ausschlafen kann, stehen hoch…

Steigerung ist immer möglich

Neulich war es mit Mathilda total eskaliert, sie hatte sich in ihrer Wut über die allgemeine Hektik und unser drängeln so reingesteigert, dass wir über eine halbe Stunde gebraucht haben, um sie zu beruhigen. Für den Kindergarten war es dann natürlich zu spät, der schließt Punkt halb neun seine Pforten und wer dann nicht da ist, hat Pech gehabt. Davon abgesehen wollte Mathilda an dem Tag absolut nicht in den Kindergarten, es war einfach nichts zu machen. An besagtem Montag war ich richtig sauer. Ich hätte nämlich einige Dinge allein und in Ruhe zu erledigen gehabt, aber das war so nicht möglich. Vielleicht hätte man sie im Schlafzeug in den Kindergarten bringen sollen, aber von solchen Aufzügen halte ich nicht viel. Stattdessen habe ich sie für den Tag entschuldigt und zu Hause spielen lassen. Besonderes Programm oder ähnliches habe ich ihr aber nicht geboten. Ich wollte, dass sie merkt, wie langweilig es zu Hause ist und wieviel attraktiver es jetzt im Kindergarten wäre. Ob das wirklich bei ihr angekommen ist, kann ich erst in den nächsten Tagen sagen. Morgen früh werden wir wieder keinerlei Probleme haben, denn es ist Dienstag und somit Musikschultag im Kindergarten und da geht sie sehr gerne hin.

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