Wenn ein Mensch stirbt, ist die Trauer groß. Je näher der Verstorbene einem selbst stand, umso schlimmer ist die Tatsache, dass dieser verstorben ist. Trauer betrifft nicht nur Erwachsene, auch Kinder trauern und kommen früher oder später mit dem Thema „Tod“ in Berührung. Viele Eltern fragen sich, ob sie das eigene Kind mit zur Beerdigung nehmen können. Ich möchte gerne darauf eingehen, ab wann es Sinn macht, wie Du Dein Kind vorbereiten kannst und erzähle kurz von meiner Erfahrung mit meinen Kindern.
Ab wann kann ein Kind mit auf eine Beerdigung?
Kinder bis zu einem Alter von 3 Jahren können mit diesem Thema noch nicht umgehen und verstehen den Sinn hinter einer Trauerfeier bzw. Beerdigung nicht und tragen psychisch auch keine Schäden davon, wenn sie dabei sind. Es kann jedoch sein, dass ein weinendes oder spielendes Kind die Beisetzung stört und vielleicht auch Dir nur wenig Raum für Deine Trauer und den Abschied gibt. Versuche also, das Kind für die Zeit der Beerdigung bei jemandem unterzubringen.
Eine empfohlene Altersgrenze gibt es nicht, man sagt aber, dass sich Kinder ab 4 Jahren mit dem Tod auseinandersetzen können, im Gegensatz zu den Geschehnissen auf einer Beerdigung. Du kennst Dein Kind am besten und kannst, vielleicht auch in einem Gespräch mit ihm, selbst darüber entscheiden, ob Du es zur Beerdigung mitnehmen möchtest oder nicht. Eine Beerdigung kann einem Kind auch dabei helfen, den Tod zu verstehen. Es sieht, wie Menschen sich verabschieden und die Urne oder der Sarg in das Grab eingelassen wird. Es weiß, dass der Verstorbene einen Platz hat und nicht einfach verschwunden ist. Auch die Trauer seiner Eltern ist vielleicht so besser zu verstehen.
Wie kann ich mein Kind auf die Beerdigung vorbereiten?
Vorab solltest Du unbedingt klären, ob Dein Kind auf der Beerdigung dabei sein möchte. Ist das der Fall, ist es wichtig, mit ihm über den Ablauf zu sprechen. Sprich‘ mit ihm darüber, dass die Menschen in Schwarz gekleidet sein werden, dass geweint wird, dass es eher still sein wird. Diese Dinge können ein unvorbereitetes Kind sehr verunsichern. Lest zusammen ein Buch darüber. Es gibt viele tolle Kinderbücher, die den Tod und das Sterben verständlich und in einem schönen Zusammenhang erklären. Hat Dein Kind Fragen, und wenn sie noch so absurd erscheinen, dann beantworte sie offen und ehrlich.
Handelt es sich bei der verstorbenen Person um jemanden, der Euch besonders nahe stand, lasst Euch von einer vertrauten Person ständig begleiten, die sich um das Kind kümmert, wenn es Dir kurz nicht gutgehen sollte oder mit dem Kind die Beerdigung verlässt, wenn es das so möchte.
Wie kann sich das Kind in die Beerdigung einbringen?
Kinder freuen sich, wenn sie sich mit einbringen oder helfen dürfen. Sucht gemeinsam Blumen oder Arrangements aus, lasse es ein Bild malen, das es ins Grab legen darf oder bitte den Trauerredner, das Kind in seine Rede mit einzubeziehen. So fühlen sich Kinder nicht ausgegrenzt. Achte darauf, etwas gegen aufkommende Langeweile mitzunehmen. Vielleicht etwas zum Malen oder Spielen (natürlich ohne Geräusche).
Meine persönliche Erfahrung
Leider mussten meine Kinder schon früh mit dem Tod umgehen. Innerhalb eines Jahres starben Opa und Oma. Der Opa starb aufgrund einer Krankheit und wir konnten unseren Sohn gut darauf vorbereiten, er war zu dem Zeitpunkt fast 4 Jahre alt. Meine Tochter hat mit einem Jahr nicht viel davon mitbekommen.
Ein Jahr später starb unerwartet die Oma. Die Kinder haben sie fast täglich gesehen und der Schock war natürlich groß. Im Krankenhaus habe ich darauf bestanden, dass die Kinder sie noch einmal sehen und sich verabschieden dürfen, um zu verstehen, dass ihre Oma tatsächlich gestorben ist. So hart es auch war, ich würde es immer wieder so machen.
Bei beiden Beerdigungen waren die Kinder dabei. Sie wurden darauf vorbereitet, haben Bilder gemalt und durften diese dann ins Grab werfen. Für uns war das der schlimmste Moment, aber im Nachhinein der wichtigste für die Kinder. Wir reden oft von Opa und Oma und wir wissen genau, dass sie verstanden haben, was passiert ist und wo die beiden jetzt sind. Alle Fragen wurden und werden immer offen, sachlich und ehrlich beantwortet.
Ich habe nach dem Tod von ihrem Opa einen Artikel darüber geschrieben, wie wir damit umgegangen sind. Diesen kannst Du hier nachlesen, vielleicht hilft es Euch ja weiter.
Hallo und danke für diesen informativen Beitrag! Mein Opa ist leider kürzlich verstorben und jetzt müssen wir noch die Trauerfeier organisieren. Meine Tochter hat ihren Urgroßopa geliebt. Die Idee, Bilder zu malen und diese dann ins Grab zu legen, finde ich gut! So können die Kinder auf ihre Art Abschied nehmen und der verstorbenen Person ein letztes Geschenk machen.
LG Elsa
Ich denke, es ist von Kind zu Kind unterschiedlich, ob es alt genug ist, zu einer Beerdigung zu gehen. Wenn es um die enge Familie geht, halte ich das für wichtig. Es kann zu einer Erinnerung werden, die man sehr schätzt.
Die Mutter. meines Mannes ist unerwartet verstorben und meine Tochter hat es besonders mitgenommen, da sie oft über die Ferien bei ihr war. Nächste Woche findet die Beerdigung statt und ich probiere sie so gut wie möglich darauf vorzubereiten. Ich finde die Idee sehr schön, dass sie ein Bild malt und es ins Grab legt. Das wird ihr auch gefallen und so fühlt sie sich einbezogen.
Die Informationen, die Sie hier zum Thema Trauerfeier mitteilen, sind sehr übersichtlich. Jetzt sollte ich eine bessere Entscheidung treffen können. Meiner Meinung nach sollte man dies immer auf eine gut informierte Weise tun.