Mein Sohn und ich leben in Indien. Dort praktiziert man Kinderyoga seit vielen Jahrhunderten. Schon im Kindergarten gehören regelmäßige Yoga Übungen dazu. Seit er 3 Jahre alt ist, besucht er 2 Mal wöchentlich eine Yogaklasse für Kinder. Wenn man ihn fragt, sagt er, Kinderyoga macht richtig viel Spaß. Wenn man mich fragt, kann ich sagen, dass es ihm hilft runter zu kommen und seinem Selbstbewusstsein einen ordentlichen Schub gegeben hat. Auch in Deutschland wird Yoga für Kinder immer beliebter.
Wie funktioniert Kinderyoga?
Yoga sollte nicht auf Druck der Eltern ausgeführt werden. Wie bei allen Sachen, hat auch beim Yoga jedes Kind unterschiedliche Fähigkeiten. Deshalb macht es auch Sinn, dass Kinderyoga spielerisch stattfindet. Denn wie beim Erwachsenen-Yoga spielt das Innere, also der Geist eine entscheidende Rolle.
Kinderyoga funktioniert am besten freiwillig, mit Spaß und Lust auf Bewegung. Sobald Dein Kind Freude daran gefunden hat, kann Kinderyoga zu einer gesunden Tagesroutine beitragen. Vielleicht findet Ihr ja auch eine gemeinsame Routine, um Yoga in euren Tag zu integrieren.
Warum Kinderyoga?
In der heutigen Zeit verbringen schon kleine Kinder viel Zeit vor dem Smartphone, dem Tablet oder dem Fernseher. Umso wichtiger ist regelmäßige Bewegung. Yoga ist eine Mischung aus Bewegung und Entspannung. Es hilft dabei, den eigenen Körper zu spüren und den Geist zur Ruhe zu bringen. Kinderyoga hat viele Vorteile für die Gesundheit Deines Kindes. Es..
- verbessert die Motorik, Körperwahrnehmung und Koordination
- hilft Deinem Kind mit den eigenen Emotionen umzugehen
- es verbessert die Konzentration und hilft so zum Beispiel beim Lernen
- unterstützt Stressabbau
- verbessert den Schlaf
- stärkt die Muskulatur und das Immunsystem
- macht Spaß
Für wen ist Kinderyoga geeignet
Im Prinzip kannst Dein Kind in jedem Alter mit Yoga beginnen. Kinder lieben es “die Großen” zu imitieren. Das gilt natürlich auch für Bewegungen. Auch wenn Dein Kind die Übungen noch nicht perfekt ausführen kann, hat das Nachmachen doch den Sinn, dass es die motorischen Fähigkeiten trainiert. Kinderyoga ist eine tolle Möglichkeit die geistige und motorische Entwicklung Deines Kindes zu fördern. Ab 3 Jahren können etliche Kinder eigenständig Übungen nachmachen. Prinzipiell kann jedes Kind beim Kinderyoga teilnehmen. Sowohl ruhigere als auch sehr bewegungsfreudige Kinder können von einer Yogastunde profitieren. Falls Dein Kind in ärztlicher oder therapeutischer Behandlung ist, solltest Du das vorher mit dem entsprechenden Arzt absprechen.
Wie unterscheidet sich Kinderyoga von Yoga für Erwachsene?
Durch die kindliche Neugier und den natürlichen Bewegungsdrang Deines Kindes wird es die Übungen schnell lernen können. Natürlich nur, wenn es das auch möchte. Durch die kreativen Namen der einzelnen Yoga Positionen finden Kinder schnell einen Zugang zu den Übungen. Doch was unterscheidet Kinderyoga vom Yoga für Erwachsene? Beim Kinderyoga hält Dein Kind die Yogastellungen viel kürzer. Dafür werden diese aber auch viel öfter wiederholt.
Es gibt Yogalehrer oder Lehrerinnen, die in einer Stunde Kinderyoga Geschichten nutzen, um die Übungen durchzuführen. Denn ein Kind macht nicht nur Übungen, es verwandelt sich vielmehr in die Katze, den Löwen oder den Krieger.
Kinderyoga Übungen
Da Kinderyoga erst seinen Weg in die westliche Welt findet, kann es sein, dass es in Deiner Nähe keine Angebote für Kinderyoga gibt. Schau Dir doch mal www.kinderyoga.de an, um Angebote in deiner Nähe zu finden. Außerdem findest Du online eine Vielzahl von Videos, die Deinem Kind das Yoga näher bringen können. Wichtig ist, dass Kinder immer eine Person brauchen, die ihnen die Übungen zeigt. Ich habe hier mal 3 Übungen zusammengetragen:
Der Hund
Bei dieser Übung kann sich Dein Kind erst einmal in einen Hund verwandeln. Es kann auf alle Viere gehen, mit dem Schwanz wackeln und sogar bellen. Bei der Übung kniet sich Dein Kind auf den Boden und stellt die Hände vor den Knien (parallel zu den Schultern) auf. Dann hebt Dein Kind seinen Po so weit in die Höhe, dass sowohl Beine, als auch Arme durchgestreckt sind. In dieser Position kann es jetzt auch nochmal bellen und mit dem Schwanz wedeln.
Diese Dehnungsübung ist super für Kinder, die viel am Schreibtisch sitzen. Sie dehnt Schultern und die Beine und stärkt gleichzeitig die Muskeln im Rücken.
Die Kobra
Bei dieser Übung kann sich Dein Kind in eine bewegliche Schlange verwandeln. Es legt sich auf den Bauch, ausgestreckt auf den Boden. Dabei sollte es die Fußspitzen aufstellen und die Hände mit den Handinnenflächen nach unten auf den Boden, neben die Brust setzen. Als nächstes hebt Dein Kind den Brustkorb so weit wie möglich vom Boden ab und streckt den Hals und Kopf in die Höhe. In dieser Position kann es jetzt auch wie eine Schlange zischen.
Auch diese Übung stärkt den Rücken und dehnt den Brust- und Schulterbereich. Außerdem weitet diese Position die Atemwege. Dadurch kann Dein Kind tiefer und entspannter Durchatmen.
Der Baum
Bei dieser Übung kann sich Dein Kind vorstellen ein Baum zu sein und ganz in eine Phantasiewelt eintauchen. Es kann entscheiden, was für ein Baum es sein möchte und wo es steht. Bei der Übung stellt sich Dein Kind auf einen Fuß und hebt den anderen so nach oben, dass es die Ferse auf der Innenseite des anderen Oberschenkels ablegen kann. Der schwierigste Teil ist, das Gleichgewicht zu halten. Die Hände drückt Dein Kind entweder über dem Kopf oder vor der Brust mit den Handinnenflächen zusammen.
Durch diese Übung kann Dein Kind sein Gleichgewicht und die Konzentration trainieren. Sie hat auch einen Einfluss auf die innere Ruhe und hilft beim Stressabbau.
Hast Du schonmal mit Deinem Kind Yoga gemacht? Was sind eure Lieblings-Positionen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.