Wenn die Elternzeit vorbei ist, beginnt oft ein neuer, spannender Abschnitt: Du gehst wieder arbeiten und Dein Kind geht in die Kinderkrippe oder in den Kindergarten. Bei mir war es damals eine Mischung aus Wehmut und Freude in dieser neuen Situation. Traurig, aber wahr: In den ersten Monaten nach dem Kita-Start sind die meisten Kinder ständig krank und bringen fast wöchentlich neue Erreger nach Hause.
Kinderärzte sagen, dass bis zu zwölf Infekte pro Jahr normal sind und keinen Grund zur Sorge geben. Hundertprozentig vor Erkältungen, Fieber, Magen-Darm-Infekten oder andere Infektionskrankheiten schützen kannst Du Dein Kind natürlich nicht – aber zumindest kannst Du ihm helfen, seine Abwehrkräfte zu verbessern. Ich gebe Dir 8 Tipps, die das Immunsystem für den Kita-Start stärken.
Ständig krank in der Kita? 8 Tipps für ein gutes Immunsystem
1. Stillen
In den ersten Monaten ist das Stillen die beste Ernährung für Dein Kind. Auf diesem Weg wird nicht nur eure Bindung gestärkt, sondern Du gibst über die Muttermilch auch wichtige Antikörper weiter, die Dein Kind schützen. Der Kita-Start ist übrigens nicht zwingend ein Grund, Dein Kleinkind abzustillen: Es reicht, wenn Dein Kind während der Betreuungszeiten ohne Muttermilch auskommt. Nachmittags und nachts könnt Ihr Eure Still-Routine so beibehalten, wie Ihr es möchtet. Dein Kind wird weiterhin bestens versorgt – und bekommt auch während der Kita-Eingewöhnung seine Extraportion Mama.
2. Impfen
Gegen viele Kinderkrankheiten gibt es Impfungen. Wenn Du Dein Kind nach den Richtlinien der Ständigen Impfkommission impfen lässt, ist es rechtzeitig vor dem Kita-Start gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten wie Masern oder Röteln geschützt.
3. Hände waschen
So simpel es klingt, so wirkungsvoll ist es: Viele Erreger werden über die sogenannte Schmierinfektion weitergegeben, das heißt: Über schmutzige, infizierte Hände übertragen. Wenn Du regelmäßig und gründlich Deine eigenen Hände wäschst, aber auch Deinem Kind beibringst, dass das wichtig ist, könnt Ihr viele Ansteckungen vermeiden. Gründlich bedeutet mit ausreichend Wasser und Seife und auch die Handrücken und die Zwischenräume der Finger zu säubern. Anschließend die Hände sorgfältig abspülen und trocken reiben. Feuchtigkeit ist der ideale Nährboden für Keime, daher sollte auch jeder sein eigenes Handtuch benutzen.
In der Kita sollten im Idealfall Einmal-Handtücher vorhanden sein. Außerdem sollten die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen beim Wickeln Handschuhe tragen.
Update 2021: Dieser Artikel wurde vor Corona-Zeiten geschrieben – inzwischen sind die Hygienemaßnahmen natürlich deutlich akkurater und Dein Kleinkind kann sich wahrscheinlich schon im Schlaf die Hände waschen. Desinfektionsmittel für die Hände sind zwar eine praktische Alternative für unterwegs, allerdings solltest Du sie bei Deinem Kleinkind oder Baby nicht anwenden – sie enthalten Alkohol und andere Giftstoffe, die Dein Kind von seinen Fingerchen ablecken oder sich in die Augen reiben könnte.
4. Gesunde Ernährung
Nach dem Stillen ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig, um das Immunsystem zu stärken. Frisches Obst und Gemüse sollten beispielsweise täglich auf dem Speiseplan stehen, ebenso Hülsenfrüchte und Fisch. Aber auch das Trinken sollte Dein Kind nicht vernachlässigen, da dadurch Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt werden und die natürliche Schutzbarriere gegen Erreger unterstützt wird. Wenn Du mit gutem Beispiel vorangehst, wird Dein Kind Dir nacheifern und sich gerne gesund ernähren.
Auch in der Kita sollte eine gesunde Ernährung natürlich gewährleistet sein. Schau Dir wenn möglich schon vor der Kita-Eingewöhnung den Speiseplan an – und entscheide Dich für eine Einrichtung, die Wert auf hochwertige und frische Lebensmittel legt.
5. Viel frische Luft
Bewegung an der frischen Luft ist unverzichtbar für ein gutes Immunsystem. Gerade im Winter ist es wichtig, regelmäßig nach draußen zu gehen, weil die trockene Heizungsluft die Schleimhäute austrocknet und den Erregern leichtes Spiel bietet. Die frische Luft befeuchtet die Schleimhäute und versorgt den Körper mit neuem Sauerstoff. Und falls Du mal nicht raus kannst, solltest Du unbedingt mehrmals täglich stoßlüften.
Lies hier, wie viel Bewegung ein zweijähriges Kind wirklich braucht.
6. Richtig anziehen
Viele Eltern ziehen ihre Kleinkinder zu warm an. Das führt dazu, dass die Kinder häufig schwitzen und sich schneller erkälten. Ideal ist der Zwiebel-Look, bei dem das Kind mehrere Lagen übereinanderträgt und Du gegebenfalls ein oder mehrere Teile ausziehen kannst, z.B. wenn ihr von draußen in den Supermarkt kommt.
7. Krankheiten auskurieren
Wenn Dein Kind wirklich krank ist, sollte es zuhause bleiben und sich auskurieren können, denn sonst droht ein schlimmer Rückfall. Auch wenn der Chef nicht begeistert ist, weil Du schon wieder fehlst: Die Gesundheit Deines Kindes geht vor und andere Kinder sollen sich schließlich auch nicht anstecken.
Auch die Kita-Eingewöhnung möchtest Du natürlich nicht wegen eines Infekts unterbrechen – aber wenn Dein Kind krank ist, wird es sich in der ungewohnten Situation noch schlechter fühlen. Plane deswegen unbedingt genug Zeit für die Eingewöhnung ein.
8. Entspannt bleiben
Mit diesen Tipps kannst Du das Immunsystem Deines Kindes stärken. Aber manchmal ist es einfach wie verhext und das Kind ist seit dem Kita-Start ständig krank. In diesem Fall hilft es nur, gelassen zu bleiben und zu wissen, dass jeder Infekt das Immunsystem stärkt. Und wenn sich Dein Kind einmal angesteckt hat, kannst Du oft nicht mehr machen als einfach da zu sein, Tee zu kochen und Geschichten vorzulesen. Oftmals erholen sich die Kinder schnell und der Infekt ist so schnell weg wie er gekommen ist.
Ist Dein Kind auch ständig krank, seitdem es in die Kita geht? Was tust Du, um ihm zu helfen? Wir freuen uns über Deinen Kommentar!
Ich habe meine Kinder erst mit 2,5 – 3 Jahren in den Kindergarten geschickt und sie waren offenbar so alt, dass sie sehr selten krank waren. Also höchstens 1-2 Mal pro Jahr. Allerdings hatten sie als Kleinkinder ab und zu Erkältungen oder Durchfall, obwohl sie noch daheim waren.
@Ruth Dönz, da ist halt die Frage, ab wann gilt ein Kind als „krank“? Wenn ich sie wegen einer laufenden Nase nicht zur Schule schicken würde, wären sie ja die Hälfte des Unterrichts nicht da gewesen.
ab wann gilt ein Kind als krank. Das merkt man eigentlich sehr schnell. Bei manchen Infekten verändert sich sogar der Geruch vom Atem, das Kind wird etwas müder und reizbarer (ja noch mehr als eh), und spätestens wenn die Nase anfängt zu laufen müsste man es eigentlich zu Hause lassen, wenn man wirklich Verantwortung über nehmen möchte. Der eigene Egoismus, „die anderen machen es doch auch nicht besser“, führt erstens dazu, dass sich nie etwas daran ändern wird und zweitens, dass andere Eltern, die ihr krankes Kind vielleicht sogar zu Hause lassen, trotzdem auch krank werden und zusätzlich zu den Verantwortungsvollen Kindkrank Tagen noch mehr ausfallen, weil es anderen egal ist.
ich verstehe jeden, der seitens der Arbeit Druck bekommt und es deshalb ausreizt. aber es zieht halt jedes mal andere mit in die Scheiße und das ist nicht im Sinne eines guten Zusammenlebens.
Mal den Ausfall der ebenfalls erkrankenden Mitarbeiter in der Kita außen vor gelassen… ebenfalls blöd.
Ich bin Grosmutter und hüte meine Enkel die auch an 2 Tagen die Kita besuchen… es betrifft auch jedes mal uns Groseltern, wenn wieder ein Enkel krank, angesteckt in der Kita….nach Hause kommt… Darum eine grosse Bitte… behaltet unbedingt eure kranken Kinder zuhause… ich denke ich spreche vielen Groseltern aus dem Herzen…