Die ersten beiden Zähnchen schoben sich bei unserem Knaben mit 7 Monaten durchs Zahnfleisch. Da er offensichtlich unter Schmerzen litt und ihn zudem Mundsoor plagte, gab ich ihm lediglich eine Zahnbürste mit Gumminoppen zum darauf herumkauen, aber ich verzichtete auf intensive Zahnpflege. Mittlerweile ist er 10 Monate und er lächelt mich mit insgesamt 6 Zähnchen an, die wir jeden Morgen und jeden Abend gemeinsam putzen.
Richtige Zahnpflege
Ab wann putzen?
Im Grunde ab dem ersten Zahn, wobei ich es bei den ersten Zähnchen eher als ein spielerisches Heranführen betrachte. Der Mundraum ist für gewöhnlich beim Zahnen sehr empfindlich, so dass ich meinen Kindern die allerersten Zähnen nur sehr behutsam bürstete.
Wie oft putzen?
Zweimal am Tag.
Wie lange?
Als Faustregel gilt: ca. 10 Sekunden pro Zahn.
Welche Zahnbürste?
Für die allerersten Zähne gibt es Fingerzahnbürsten, die den empfindlichen Mundraum nicht verletzen. Außerdem gibt es spezielle Kinderzahnbürsten mit kleinem Kopf und weichen Borsten.
Mit Zahnpasta?
Mein Zahnarzt empfahl ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes Zahnpasta zu verwenden. Bis zum 2. Lebensjahr: nach dem Frühstück nur mit Wasser putzen, vor dem Schlafengehen mit fluoridhaltiger Zahnpasta (bei Einnahme von Fluortabletten besser Zahnpasta ohne Fluor benutzen, denn eine Überdosierung führt zu Ablagerungen (weißen Flecken) auf den Zähnen). Ab dem 2. Lebensjahr: 2mal täglich mit Zahnpasta
Wie viel Zahnpasta?
Unser Mädchen saugte manchmal die Zahnpaste schon von der Bürste, noch ehe sie die Zähne überhaupt berührt hatte. Für die Allerkleinsten reiche es aus, die Zahnbürste über die Öffnung der Tube zu streifen, so mein Zahnarzt. Dann ist die Menge nicht so groß, die verschluckt werden kann. Bei größeren Kindern sei eine erbsengroße Portion genau richtig, erklärte er.
Tipps für konfliktfreies Zähneputzen
Gemeinsam putzen
Meine Kinder möchten immer das machen, was ich tue. Bei solch unangenehmen Sachen wie anziehen oder Zähne putzen nutze ich das aus. Wenn ich mit großer Freude anfange meine Zähne zu putzen, möchten beide für gewöhnlich mitmachen.
Gleiche Zahnbürste
Das Mädchen ist eigentlich fast noch ein größeres Vorbild für den Bub als ich und der Kleine schielt immer neidisch auf die pinke Zahnbürste seiner Schwester, wenn wir gemeinsam am Waschbecken stehen. Ich kaufte ihm ebenfalls eine rosarote Zahnbürste und nun schrubbeln die beiden ihre Zähne immer gemeinsam (sie mit ihrer und er kaut auf seiner herum).
Sich gegenseitig die Zähne putzen
Das war und ist der absolute Renner bei uns. Schon das Mädchen liebte es meine Zähne zu bürsten und sie lachte sich immer kaputt, wenn ich auf die Zahnbürste biss oder Grimassen schnitt. Auch der Bub fummelt mir schon gerne mit meiner Bürste im Mund herum – ein Augenblick den ich gerne ausnutze, um seine Beißerchen fix zu bürsten.
Handpuppe
Unser Mädchen bekam Weihnachten 2013 Handpuppen geschenkt, die sie über alles liebt. Gab es mal einen Zahnputzstreik, konnte die Prinzessin ihn ganz schnell auflösen, indem sie unser Mädchen zum Zähneputzen aufforderte. Ihr war sie immer hörig und auch beim Bub werde ich sie einsetzen, falls er mal sein Schnütchen versperrt.
Ritual
Abendessen, Windelwechseln, Schlafanzug anziehen, Zähneputzen und Einschlafstillen – so sieht unser Abendprogramm beim Bub aus. Regelmäßige Rituale erleichtern den alltäglichen Ablauf, denn so wird Zähneputzen oft nicht mehr in Frage gestellt.
Fördert Einschlafstillen Karies?
Da ich meine Kinder nach dem Zähneputzen abends immer in den Schlaf stillte (das Mädchen bis zum vierten Geburtstag) wurde ich oft gefragt, ob ich nicht Angst hätte, dass sie davon Karies bekommen. Mal davon abgesehen, dass die Zähne meiner Kinder bestens aussehen, verwies ich bei solchen Fragen auf die Worte der Stillberaterin Biggi Welter: „Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet entgegen der immer wieder geäußerten Meinung dem Karies Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens.“
Wann zum Zahnarzt?
Da ca. 19% der Kleinkinder in Deutschland bereits vor ihrem dritten Geburtstag kariöse Zähne haben, empfehlen Kinderzahnärzte den ersten Zahnarztbesuch schon ab dem ersten Zahn, spätestens zum ersten Geburtstag. So kann sich das Kind auch langsam an die Zahnarztpraxis gewöhnen. Die Zähne der Tochter (4 Jahre) ließ ich bereits mehrfach kontrollieren, unter anderem weil ich ihre Zähne wegen des nächtlichen Stillens gerne im Blick behalten wollte. Der erste Zahnarztbesuch mit dem Knaben steht in Kürze an, obwohl ich ziemlich sicher bin, dass es auch bei seinen schneeweißen Beißerchen nichts zu bemängeln gibt.
Wer schreibt diese widersprüchlich Texte eigentlich! Im ersten Text wird von harten Brotrinden und Karotten abgeraten und im nächsten Text empfohlen! An einer Stelle wird Bernsteinketten empfohlen an anderer stelle abgeraten, wie schwachsinnig ist das!