Lavendel in der Schwangerschaft: So nutzt Du seine Wirkung optimal

Die meisten Schwangerschaften bringen typische Beschwerden mit sich: Sie reichen von Übelkeit über Stimmungsschwankungen bis hin zu Dehnungsstreifen – um hier nur einige zu nennen. Um solche Beschwerden zu lindern, greifen Schwangere gerne zu ätherische Ölen oder Heilkräutern. Besonders beliebt ist dabei Lavendel, denn das Öl der lilafarbenen Blüten gilt als entspannend und beruhigend, etwa als Badezusatz, Massageöl oder als beruhigender Tee. 

Aber ist Lavendel für Schwangere vollkommen unbedenklich oder gibt es auch Risiken? Alle Deine Fragen rund um Lavendel in der Schwangerschaft beantworte ich Dir hier – und zeige Dir auch ein paar Produkte mit Lavendel, die Du in der Schwangerschaft verwenden kannst.

Kann Lavendel in der Schwangerschaft gefährlich sein?

Zuerst möchte ich die Frage klären, ob Lavendel oder Lavendelöl in der Schwangerschaft gefährlich werden kann – diese Frage ist nämlich absolut berechtigt, weil es einige Öle gibt (z.B. Rosmarin), die Du als Schwangere lieber nicht verwenden solltest. Prinzipiell ist Lavendel und Lavendelöl auch in der Schwangerschaft geeignet und ungefährlich, denn Lavendel hat normalerweise keine unerwünschten Nebenwirkungen. Zwei Ausnahmen gibt es aber doch:

• Magenprobleme durch Lavendel-Gewürz: Lavendel ist grundsätzlich essbar; in der Schwangerschaft solltest Du mit Lavendel als Gewürzkraut allerdings vorsichtig sein und nur sehr kleine Menge zum Verfeinern von Speisen verwenden. Wer größere Mengen Lavendel isst, riskiert Krämpfe oder Magenbeschwerden – deshalb wird Schwangeren und Stillenden in der Regel vom Verzehr von Lavendelblüten abgeraten.
• Allergische Reaktion auf Lavendelöl: Wenn Du zu Allergien neigst, ist auch eine Allergie gegen das im Lavendel enthaltene ätherische Öl nicht ausgeschlossen. Wenn Du z.B. nach einer Massage mit Lavendelöl oder einem Lavendel-Entspannungsbad mit Hautreizungen oder Juckreiz reagierst, solltest Du auch in der Schwangerschaft lieber auf Kosmetik oder Tees mit Lavendel verzichten.

Auf welche ätherischen Öle Du in der Schwangerschaft verzichten solltest, hat Magazin-Autorin Sandra Dir hier zusammengefasst.

Welche Wirkung hat Lavendel in der Schwangerschaft?

Du kannst Lavendel, auch in der Schwangerschaft, ganz vielseitig nutzen. In der Frühschwangerschaft solltest Du allerdings darauf verzichten, da noch nicht ausreichend geklärt ist, ob Lavendel der Gebärmutter schaden kann.

💜Lavendelbad / Entspannungsbad mit Lavendel in der Schwangerschaft

Lavendel eignet sich sehr gut als Badezusatz in der Schwangerschaft. Für ein wohltuendes Lavendelbad träufelt Du zwei bis drei Tropfen eines Lavendelöls in Dein warmes Badewasser. Du wirst merken, wie der Duft sich direkt entfaltet. Ein Lavendelbad tut besonders gut, wenn Du mit Einschlafproblemen oder Schlafstörungen zu kämpfen hast. Achte beim Baden in der Schwangerschaft immer auf eine relativ niedrige Wassertemperatur (unter 37 Grad) und bade nicht länger als 15-20 Minuten, um Deinen Kreislauf nicht zu überlasten.

💜 Lavendel als beruhigender Raumduft

Du kannst Lavendel als Raumduft für einen besseren Schlaf verwenden. Dazu tropfst Du einfach ein bis zwei Tropfen des Öls auf Dein Kopfkissen oder Du verwendest ein fertiges Lavendel-Kissenspray. Es kann Dir in der Schwangerschaft dabei helfen, besser ein- und durchzuschlafen. 

💜Lavendel bei Spannungsschmerzen und Dehnungsstreifen

Neben der beruhigenden Wirkung trägt Lavendel auch zur Hautpflege bei. In der Schwangerschaft sind Spannungsschmerzen nicht selten. Sie treten auf, denn Dein Baby und Dein Bauch wachsen und Deine Haut sich dadurch schnell dehnt und spannt. Das ist zum einen ein unangenehmes Gefühl und kann außerdem zu Dehnungsstreifen führen. Gegen Spannungsschmerzen und zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen kann Lavendel helfen. Dazu mischst Du ein bis zwei Tropfen Lavendelöl mit einem Teelöffel neutralem Trägeröl. Das kann zum Beispiel Kokosöl oder Jojobaöl sein. Die Mischung beruhigt und pflegt Deine Haut. 

💜Lavendelöl bei Nabelschmerzen und Juckreiz

Dein schnell wachsendes Baby kann vor allem im dritten Trimester zu unangenehmen Nabelschmerzen führen. Auch diese Schmerzen kann Lavendel lindern. Gib dazu ein bis zwei Tropfen Lavendelöl auf ein Tuch und lege es auf die schmerzende Stelle.

Auch gegen den typischen Juckreiz während der Schwangerschaft kann Lavendelöl helfen (sofern Du keine Lavendel-Allergie hast): Gib einfach ein bis zwei Tropfen auf ein feuchtes Tuch und wische die juckenden Stellen damit ab. 

💜Lavendel-Tee in der Schwangerschaft

Auch eine Tasse Lavendeltee kann in der Schwangerschaft sehr hilfreich sein. Eine Kräuterteemischung mit Lavendel regt Deine Verdauung an, wirkt beruhigend und schlaffördernd. Deshalb ist Lavendel auch in vielen Schwangerschaftstees enthalten.

Worauf Du bei Kräutertee in der Schwangerschaft grundsätzlich achten musst, erklärt Dir Expertin Hanna in diesem Beitrag.

💜Massage mit Lavendelöl

Viele Schwangere leiden aufgrund der veränderten Hormone und auch durch die Folgen von Schlafproblemen an Verspannungen. Da kann eine wohltuende (Schwangerschafts-)Massage wirklich Wunder wirken. 

Vor allem kann die Massage mit Lavendelöl dabei helfen, diese leidigen Verspannungen zu lösen. Lavendelöl wirkt nämlich nicht nur beruhigend und stimmungsaufhellend, sondern fördert auch die Durchblutung. 

Für die Massage mischst Du ein bis zwei Tropfen Lavendelöl mit einem Teelöffel neutralem Trägeröl oder Du verwendest ein fertiges Lavendel-Massageöl.

Wirkt Lavendel in der Schwangerschaft wehenfördernd?

Im Gegensatz zu manchen anderen Ölen wie z.B. Zimt- oder Nelkenöl wird Lavendel keine direkte wehenfördernde Wirkung zugeschrieben. Vorrangig kann Lavendelöl unter der Geburt aber beruhigend und entkrampfend wirken. Es wird außerdem vermutet, dass Lavendel während der Wehen leicht schmerzlindernd wirken kann. Probiere es also ruhig aus, wenn Du Dich danach fühlst.

Lavendel in der Schwangerschaft: Am besten in Bio-Qualität

Es ist ganz wichtig, dass das Öl, welches Du kaufst, von höchster Qualität, also naturrein und bio-zertifiziert ist. Du findest die Aufschrift Lavandula Angustifolia auf dem Fläschchen. Nur so kannst Du sicher sein, dass keine chemischen oder künstlichen Inhaltsstoffe oder sogar Pestizide darin enthalten sind. Wenn Du fertige Kosmetikprodukte, z.B. ein Entspannungsbad mit Lavendel in der Schwangerschaft verwenden möchtest, achte darauf, dass echter Lavendel und nicht nur künstliche Duftstoffe enthalten sind. 

Sei bei der Dosierung eher sparsam: Ätherische Öle sind hochkonzentriert, in der Regel reichen 1-3 Tropfen. 

Vorsicht mit Lavendel in der Stillzeit

Achtung: Sobald Du stillst, solltest Du auf Lavendelöl (und andere ätherische Öle) verzichten. Denn Dein Baby kann über Deine Haut mit dem Öl in Berührung kommen. Hochkonzentrierte Öle, so wie auch ätherisches Lavendelöl, sind für Babys sehr gefährlich. Babys und Kleinkinder bis 2 Jahre sollten nicht in Berührung mit ätherischen Ölen kommen – die Wirkstoffe sind zu stark für den kleinen Körper. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Atemstillstand kommen.