Luteinisierende Hormon

Das luteinisierende Hormon: Was ist das und was macht es?


Das luteinisierende Hormon sagt Dir, ob sich Follikel in Deinem Eierstock aufbauen und ob ein Eisprung möglicherweise kurz bevor steht. Wenn Du schwanger werden möchtest, aber nicht weißt, wann Dein Eisprung ist, solltest Du zu einem Ovulationstest greifen. Dieser Eisprungtest miss das luteinisierende Hormon in Deinem Urin. Was das Hormon kann und wie es funktioniert, möchte ich Dir hier erklären.

Das luteinisierende Hormon

Erste Frage ist sicherlich: Wofür steht „LH“ eigentlich? Es ist die Abkürzung für das luteinisierende Hormon. Dieses wird im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse, der sogenannten Hypophyse, produziert. Sie reagiert auch auf die im Blut vorhandenen Geschlechtshormone, so dass ein Regelkreis entsteht. Das luteinisierende Hormon steuert zusammen mit anderen Steuerhormonen Deinen Menstruationszyklus. Besonders an diesem Hormon ist aber vor allem, dass es den Eisprung (die Ovulation) auslöst. Nach dem Eisprung fördert das luteinisierende Hormon außerdem die Entwicklung des Gelbkörpers aus der verbliebenen Eihülle (dem sogenannten Follikel). Daraufhin regt es den Gelbkörper zur Produktion von sogenannten Progesteron an. Dessen Blutserumspiegel steigt dann vorübergehend.

Und hier kommt nun der Test ins Spiel: Steigt der LH-Spiegel im Urin an und löst einen Eisprung aus, ist dies ein Hinweis auf das Einsetzen Deiner fruchtbaren Tage. Diesen Hormonspiegel stellt der LH-Test fest. Er hilft Euch also dabei, den besten Zeitpunkt für Sex zu bestimmen und so die Chance auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Aber das luteinisierende Hormon kann noch mehr. Es unterstützt nämlich auch die Bildung von Östrogenen, den weiblichen Geschlechtshormonen. Auch Männer haben übrigens das luteinisierende Hormon in sich. Bei ihnen regt es die Bildung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron an.

Vor dem Ovulationstest

Bevor Du mit dem testen des LH-Wertes beginnst, solltest Du die Länge Deines Zyklus‘ bestimmen. Dieser fängt dann an, wenn Deine Periode beginnt. Er endet am letzten Tag vor Eintritt Deiner nächsten Periode. Anhand dieser Zyklusdauer kann dann der Tag bestimmt werden, an dem mit der Messung begonnen wird. Bei einer Länge von 28 Tagen wird mit der Messung des luteinisierenden Hormons zum Beispiel neun Tage nach Beginn der Regelblutung begonnen. Informationen zur richtigen Messung findest Du aber auch in den Produktinformationen des Tests, die der Hersteller meist mitliefert.

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Übrigens: Kaufst Du LH-Tests aus der Apotheke, bekommst Du meist Packungen mit fünf bis zehn Urin-Messstreifen. Die Messungen mit diesen Ovulationstests werden an jeweils fünf (bzw. mehreren) aufeinander folgenden Tagen gemacht.

Wie messe ich das luteinisierende Hormon?

Wichtig: Den Test solltest Du jeden Tag zur gleichen Uhrzeit durchführen. Zuerst fängst Du in einem Behälter Urin auf. Diesen gibst Du dann auf einen der Teststreifen oder tauchst den Teststreifen bis zur Markierung in den Urin ein. Das Ergebnis kannst Du schon nach wenigen Minuten ablesen. Aber Vorsicht: Morgenurin kann durch seine hohe Konzentration zu falschen Ergebnissen führen. Und Du solltest auch nicht zu viel trinken, bevor Du den Test durchführst. Sonst verdünnt sich der Hormonspiegel in Deinem Urin und falsche Ergebnisse sind die Folge.

Diese Testergebnisse sind übrigens am Ende möglich:

1. Der Test ist ungültig und muss wiederholt werden.

2. Es kann kein Anstieg des luteinisierenden Hormons nachgewiesen werden. Es steht also kein Eisprung bevor. Der Test sollte am nächsten Tag erneut gemacht werden.

3. Das luteinisierende Hormon ist gestiegen, der Test ist positiv. Du kannst also einen Eisprung in den kommenden 24 bis 36 Stunden nach dem Test erwarten. Du bist in dieser Zeit fruchtbar und die Zeit für Geschlechtsverkehr ist sehr günstig.

Arten des Ovulationstests

Es gibt verschiedene Arten des Ovulationstests. Für den klassischen braucht es nur das Teststäbchen. Dort wird das Ergebnis direkt angezeigt. Linien und/oder Farben geben es preis. Ein Kontrollstreifen zeigt darüber hinaus an, ob der Test gültig oder ungültig ist und eventuell wiederholt werden muss.

Dann gibt es noch die digitale Variante. Sie funktioniert im Prinzip wie die obige. Auch hier wird ein Stäbchen etwa zehn Sekunden lang in Deinen Urin gehalten. Der Unterschied: Du liest das Ergebnis – wie der Name sagt – digital ab. Einige Hersteller bieten solche digitalen Tests an, die neben dem LH noch die Konzentration weiterer Hormone messen, die für eine Empfängnis wichtig sein können. Östrogen ist etwa eines. Daher erklären einige Anbieter mit einem digitalen Test mehr fruchtbare Tage anzeigen zu können als Du an einem klassischen Ovulationstest ablesen kannst.

Kann ich mit dem LH-Test sehen, ob ich schwanger bin?

Ähnlich dem luteinisierende Hormon ist das Schwangerschaftshormon HCG (das humane Choriongonadotropin), zumindest was seine chemische Struktur angeht. Ein LH-Test kann somit auch positiv bei einer Schwangerschaft sein. In Diskussionsforen ist dieses „Orakeln mit Ovus“ sehr beliebt. Aber: Diese Methode ist unheimlich unsicher und hat im Grunde keine Aussagekraft. Du solltest diese Methode also lieber nicht nutzen, denn bei einem großen Kinderwunsch kann sie Dich nur enttäuschen. Möchtest Du sicher feststellen, ob Du schwanger bist, kann nur ein Schwangerschaftstest zuverlässig Auskunft geben bzw. auch Dein Frauenarzt.

Auch nicht unwichtig zu wissen: Es kann bei Dir vorkommen, dass der Ovulationstest immer ein leicht positives Ergebnis anzeigt. Das passiert in einigen Fällen. Dann könnte eine hormonelle Störung, wie das PCO-Syndrom, vorliegen.

Verhüten mit dem LH-Test?

Auch wenn der LH-Test fruchtbare Tage bestimmen kann: Als Verhütungsmittel solltet Ihr Ovulationstests nicht verwenden. Dafür sind sie zu ungenau. Stattdessen könnt Ihr ganz natürlich mit anderen Methoden verhüten, die den Zyklus genauer beobachten und die Vorgänge im Körper der Frau besser nachvollziehen können. Hierfür solltet Ihr Euch vom Frauenarzt oder anderen Fachleuten beraten lassen.

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