Probleme am Tisch fangen meist mit dem Einstieg Eures Kleinkindes in die Trotzphase (zwei bis vier Jahre) an. In dieser entdeckt sich Euer Kind als Individuum, es grenzt sich ab, nimmt sich in der Ich-Form war und fängt an zu testen, seine und Eure Grenzen. Und das Thema Essen eignet sich dafür hervorragend. Euer Kind spürt intuitiv, worauf Ihr Wert legt und wird dies mit Wonne verweigern.
Was kann Euch zu einem entspannten Klima am Tisch verhelfen?
Seid Euch als Allererstes bewusst, dass, wenn Ihr Eurem Kleinkind gesunde Nahrung und nur wenig Süßigkeiten oder fett- und zuckerhaltige Nahrung anbietet, Euer Kind am besten mit Nährstoffen versorgt wird.
Ein paar einfache Tischregeln können Euch dabei unterstützen, dass alle entspannt zusammen essen können:
- Ihr als Eltern entscheidet, was auf den Tisch kommt.
- Ihr als Eltern entscheidet ebenso, zu welcher Uhrzeit, natürlich abgestimmt auf den Rhythmus Eures Babys oder Eures Familienlebens, es etwas zu essen gibt. Ideal sind drei Hauptmahlzeiten und zwei kleine Zwischenmahlzeiten.
- Euer Kind entscheidet, wie viel es davon isst.
- Euer Kind entscheidet ebenso, was es davon isst.
- Wenn Euer Kind nichts davon essen möchte, bleibt es trotzdem mit Euch am Tisch sitzen.
- Als Alternative kann es ein Butterbrot haben, aber es wird nichts anderes gekocht oder Aufwendiges zubereitet.
- Es gibt erst wieder zwei Stunden nach der Mahlzeit eine gesunde Zwischenmahlzeit (Obst, Karotte, Gurke etc.).
- Den Nachtisch gibt es trotzdem. Wenn Ihr ihn als Erpressung verweigert, gewinnt dieser nur unnötig an Bedeutung.
Vertraut Eurem Kind: Alle Kinder wollen wachsen und gedeihen
Viele Eltern haben eine Vorstellung davon, wie oder was Ihr Kleinkind essen soll und wie sich am idealsten seine Figur entwickeln sollte. Dabei ist durch Untersuchungen bekannt, dass Eltern Ihre Babys und Kinder in der Regel dünner wahrnehmen, als dies in der Realität der Fall ist. Dies scheint ein Schutzmechanismus von Mutter Natur zu sein, so dass wir unsere Kinder immer mit genügend Nahrung versorgen und es nicht verhungern lassen. In der heutigen Zeit, ist diese Tatsache eher ein Nachteil, da wir unseren Kindern meist zu viel Kalorien statt zu wenig zuführen. Aber: Lasst Euch nicht erpressen und erpresst auch nicht („Nur wenn Du jetzt noch die Kartoffel ist, gibt es auch die Gummibärchen.“ So dient Ihr nur als schlechtes Vorbild, denn Ihr erpresst ja, wieso soll Euer Kind das dann nicht auch machen?).
„Jeder isst vom Essen was ihm schmeckt.“
Damit bin ich als Mutter entlastet, denn ich esse ja auch nicht alles…
Genießt die Zeit am Tisch als Familienzeit. Probleme, egal welcher Art, haben da nichts verloren. Unterhaltet Euch über den Tag, schöne Dinge und angenehme Themen. Nutzt die Zeit um zusammen zu sein. So könnt Ihr gemeinsam eine entspannte Zeit miteinander verbringen.