Magenschmerzen in der Schwangerschaft

Magenschmerzen in der Schwangerschaft: Das hilft


Du bist überglücklich schwanger zu sein und kannst es gar nicht mehr abwarten, Deinen kleinen Schatz endlich in den Armen halten zu dürfen. Wenn da bloß diese fiesen Magenschmerzen in der Schwangerschaft nicht wären!

Die gute Nachricht: Meist sind die Beschwerden harmlos und Du bekommst sie mit ein paar einfachen Tipps gut in den Griff. Hier erfährst Du, warum Magenschmerzen in der Schwangerschaft auftreten, was Dir helfen kann und wann es besser ist, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.


Ursachen von Magenschmerzen in der Schwangerschaft

Ab und zu leidet ja jeder Mal unter Magenschmerzen, sei es, weil man beim Sonntagsessen einfach mehr als nötig zugeschlagen hat oder weil die Verdauung gerade streikt. Weil Du bestimmt auch noch unter einigen anderen Schwangerschaftsbeschwerden leidest, könntest Du auf die Magenschmerzen in der Schwangerschaft sicherlich gut verzichten. 

Es gibt viele Gründe, warum Magenschmerzen in der Schwangerschaft auftreten können. Die häufigsten Ursachen sind:

1. Hormonelle Veränderungen verlangsamen die Verdauung

Dein Körper produziert während der Schwangerschaft vermehrt Hormone, z.B. Progesteron. Diese entspannen die Muskeln, auch im Magen-Darm-Trakt. Das sorgt dafür, dass die Verdauung langsamer arbeitet – was wiederum Schmerzen oder ein Völlegefühl auslösen kann.

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Zum Ende der Schwangerschaft kann sich das Ganze allerdings umkehren – und Du leidest häufiger unter Durchfall.

2. Wachstum der Gebärmutter

Je größer Dein Baby wird, desto mehr Platz nimmt die Gebärmutter ein. Dadurch wird der Magen eingeengt, und es kann zu Druckgefühl oder Schmerzen kommen. Durch den Druck des Babys und der Gebärmutter auf den Magen und den Darm leiden viele Frauen unter Blähungen, Verstopfung und auch Magenschmerzen in der Schwangerschaft. Diese werden manchmal sogar durch das Baby verursacht, wenn es mit seinen kräftigen Beinchen direkt in die Magengegend tritt.

3. Zug der Mutterbänder kann sich wie Magenschmerzen anfühlen

Die Mutterbänder, die Deine Gebärmutter stützen, werden im Laufe der Schwangerschaft immer weiter gedehnt. Diese Dehnung kann ebenfalls Magenschmerzen oder ein Ziehen im Bauch verursachen, das sich ähnlich wie Magenschmerzen in der Schwangerschaft anfühlen kann. Besonders beim plötzlichen Aufstehen oder bei schnellen Bewegungen spüren viele Frauen diesen Schmerz.

4. Ungesunde Ernährung belastet den Magen jetzt stärker

Wenn Du fettige, stark gewürzte oder schwer verdauliche Speisen isst, kann das Deinen Magen belasten. Auch zu große Portionen oder unregelmäßige Mahlzeiten können Beschwerden verursachen.

5. Sodbrennen: typischer Auslöser für Magenschmerzen in der Schwangerschaft

Viele werdende Mamas kennen das brennende Gefühl hinter dem Brustbein – ein typisches Zeichen für Sodbrennen. Das liegt daran, dass durch die hormonellen Veränderungen der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre weniger stark schließt. Die wachsende Gebärmutter verstärkt den Druck auf den Magen, was das Problem zusätzlich begünstigt.

6. Stress und Anspannung kann Schwangeren auf den Magen schlagen

Manchmal schlagen Sorgen oder Stress direkt auf den Magen. Gerade während der Schwangerschaft, wenn ohnehin alles ein bisschen anstrengender ist, kannst Du das verstärkt spüren.

7. HELLP-Syndrom: Drohende Schwangerschaftsvergiftung

Eine seltene Ursache kann das „HELLP-Syndrom“ sein. HELLP steht für

  • H – Hämolyse (Blutzerfall)
  • EL – erhöhte Leberwerte (elevated liver function tests)
  • LP – niedrige Blutplättchenzahl (low platelet counts)

Das HELLP-Syndrom ist eine der schwersten Formen der Präeklampsie, einer Schwangerschaftsvergiftung. Starke Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und oft auch Durchfall sind bekannte Symptome, auch Dein Blutdruck kann ansteigen. In diesem Fall solltest Du sofort einen Arzt aufsuchen.

8. Seltenere Ursachen ohne direkten Bezug zur Schwangerschaft

In seltenen Fällen können Magenschmerzen durch Erkrankungen wie Gastritis, Magengeschwüre oder eine Magenschleimhautentzündung entstehen, die nicht in Zusammenhang mit Deiner Schwangerschaft stehen. Hier ist es wichtig, dass Du auf Symptome wie anhaltende Übelkeit und / oder (blutiges) Erbrechen, Gewichtsverlust, starke und anhaltende Schmerzen und schwarz gefärbten Stuhl achtest. Wenn eines dieser Symptome auftritt, suche Du unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf!

Wenn Du unter starken Durchfällen und Erbrechen leidest, kann auch eine Lebensmittelvergiftung wie z.B. eine Salmonelleninfektion hinter den Magenschmerzen stecken.

Dunkel gefärbter Stuhl kann übrigens auch auftreten, wenn Du ein Eisenpräparat einnimmst. Auch das kann auch das für die Magenschmerzen verantwortlich sein – in diesem Fall kann Dir Deine behandelnde Ärztin oder Arzt eine Alternative verschreiben.


Typische Symptome

Die Beschwerden können ganz unterschiedlich sein. Viele werdende Mamas berichten von:

  • einem brennenden Gefühl oder Druck im Oberbauch,
  • krampfartigen Schmerzen, die vor allem nach dem Essen auftreten,
  • Aufstoßen oder Blähungen,
  • einem unangenehmen Völlegefühl.

Was hilft gegen Magenschmerzen in der Schwangerschaft?

Es gibt viele einfache Maßnahmen, die Dir helfen können, Magenschmerzen zu lindern. Hier ein paar Tipps:

1. Schnelle Hilfe bei akuten Beschwerden

  • Wärme tut gut: Wärme, beispielsweise durch ein Wärmekissen wirkt schmerzlindernd. Achte zum Schutz des Babys jedoch darauf, dass das Kissen nur lauwarm ist. Heiße Wärmflaschen auf dem Bauch sind in der Schwangerschaft tabu!
  • Tee trinken: Greif zu beruhigenden Tees wie Kamille oder Kümmel. Sie entspannen den Magen. Von Fencheltee hingegen wird Schwangeren seit einiger Zeit abgeraten! Welche Kräutertees Du in der Schwangerschaft trinken darfst, kannst Du hier nachlesen.
  • Kleine Mahlzeiten: Verteile Deine Mahlzeiten über den Tag. Mehrere kleine Portionen sind für Deinen Magen leichter zu verdauen.

2. Schonende Ernährung

  • Vermeide fettige, stark gewürzte oder sehr süße Speisen.
  • Iss langsam und kaue jeden Bissen gründlich.
  • Setze auf leicht verdauliche und magenschonende Kost wie Kartoffeln, Reis oder Haferflocken.

3. Körperhaltung und Bewegung

  • Bleib nach dem Essen aufrecht: Leg Dich nicht direkt hin, sondern bleib für mindestens 30 Minuten aufrecht. Das hilft Deiner Verdauung.
  • Bewegung hilft: Ein kleiner Spaziergang nach dem Essen kann Beschwerden lindern.

4. Hilfe bei Sodbrennen

5. Medikamente gegen Magenschmerzen in der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Absprache

In seltenen Fällen kann ein Medikament nötig sein. Lass Dich dazu von Deinem Arzt oder Deiner Ärztin beraten, denn viele Medikamente sind für Schwangere nicht zulässig. Manche Magensäureblocker sind zwar für Schwangere erlaubt, stehen aber laut einer Studie aus dem Jahr 2017 in Verdacht, das Risiko für Asthma beim Kind zu erhöhen.

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Auch wenn Magenschmerzen oft harmlos sind, gibt es Situationen, in denen Du lieber auf Nummer sicher gehen solltest, und zwar wenn:

  • die Schmerzen sehr stark sind und über einen längeren Zeitraum anhalten.
  • sie mit Fieber, Erbrechen oder anderen Symptomen einhergehen.
  • Du Blut im Stuhl oder Erbrochenem bemerkst.
  • Du außerdem starke Schwellungen oder Kopfschmerzen hast, könnte dies auf eine Präeklampsie hindeuten. In diesem Fall solltest Du sofort ärztliche Hilfe suchen.

Weitere Tipps, um Magenschmerzen zu vermeiden

  • Achte auf eine ausgewogene, magenschonende Ernährung
  • Nimm Dir möglichst viel Zeit und Ruhe zum Essen
  • Führe ein Essenstagebuch, in dem Du notierst, welche Lebensmittel bei Dir Schmerzen auslösen – und meide diese zukünftig.
  • Trage bequeme Umstandskleidung, die nicht auf Deinen Bauch drückt.
  • Einfache Atemübungen und sanfter Sport können helfen, Stress abzubauen und die Schmerzen langfristig zu reduzieren.

Auch Anspannung und Sorgen können Magenschmerzen in der Schwangerschaft verursachen. Hier hilft es nur, das Kopfkino öfter mal auszuschalten und Dir bewusst Zeit für Dich zu nehmen. Wie wäre es beispielsweise mit Yoga oder einem entspannten Nachmittag zu Hause auf dem Sofa mit einem guten Buch?


Fazit: Magenschmerzen in der Schwangerschaft sind meist harmlos

Meist haben Magenschmerzen in der Schwangerschaft einen harmlosen Hintergrund. Du kannst selbst sogar sehr viel tun, um Magenschmerzen zu vermeiden oder zu verringern. Wenn die Schmerzen aber immer schlimmer werden und Du auch noch unter Erbrechen, Fieber oder Durchfall leidest, suche lieber eine Ärztin oder einen Arzt auf. Denn in seltenen Fällen kann tatsächlich etwas Ernsthafteres hinter den Magenschmerzen in der Schwangerschaft stecken.

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    2 Kommentare zu “Magenschmerzen in der Schwangerschaft: Das hilft

    1. Meine Freundin hat Bauchbeschwerden. Gut zu wissen, dass vor allem in der Schwangerschaft eine ausgewogene Ernährung wichtig ist. Am besten werde ich mit meiner Freundin zu einem Internisten gehen, der weitere Hilfe bieten kann.

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