Früher war mein Immunsystem unschlagbar. Ich hatte maximal mal einen Schnupfen oder Kopfschmerzen, musste aber nie zum Arzt. In meinen drei Jahren, die ich zwischen Studium und Kind gearbeitet habe, war ich bis zur Schwangerschaft nicht einen Tag krank geschrieben. Leider hat sich das mittlerweile geändert und wir stehen oft vor dem Problem, dass ich mich nicht richtig um den Kleinen kümmern kann. Jetzt sind wir auf eine gute Lösung aufmerksam geworden: die Krankenkasse kann helfen.
Wenn das Kind krank ist
Wenn das Kind schon in der Kita oder Schule ist und krank wird, gibt es eine sehr einfache Lösung: einer der Elternteile bleibt zu Hause und bekommt bis zu 5 Tagen Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber. Danach springt, wie beim Arbeitnehmer selbst auch, die Krankenkasse mit sog. Kinderkrankengeld ein. Jedem Elternteil stehen dafür 10 Tage pro Jahr zur Verfügung – wenn beide Elternteile bei derselben Krankenkasse versichert sind, kann auch ein Elternteil insgesamt 20 Tage beanspruchen. Dass ein Betreuungsbedarf für das Kind besteht, wird übrigens vom Arzt auf dem Attest für das Kind angekreuzt. Nur dann übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten.
Wenn die Mama krank ist
Doch was passiert, wenn eine Mutter, die normalerweise ihr Kind zu Hause betreut, krank wird? In meinem Fall sind keine Großeltern oder Freunde zur Stelle, die sich um mein Baby kümmern können. Mein Mann arbeitet und kann sich weder selbst krank melden, noch „Kind krank“. Die ersten Male, als wir noch dachten, das sei eine Ausnahme, hat er deshalb Urlaubstage genommen oder nachts von zu Hause aus nachgearbeitet. Auch in entsprechenden Foren im Internet konnten wir keine „saubere“ Lösung finden: die Vorschläge hier basierten hauptsächlich darauf, dass der Partner nicht zur Arbeit geht unter der Behauptung, er sei selbst erkrankt. Da das einfach nicht der Wahrheit entspräche und durchaus Konsequenzen haben könnte, war das für uns keine Option.
Unterstützung durch eine Haushaltshilfe
Nun liege ich schon wieder flach und bin durch Zufall tatsächlich auf die Lösung des Dilemmas gestoßen: Es gibt, zumindest bei meiner Krankenkasse, die Möglichkeit, relativ kurzfristig eine Haushaltshilfe zu beantragen. Dafür muss man einen Antrag ausfüllen und den Unterstützungsbedarf ärztlich bescheinigen lassen. Wenn ich beides zur Krankenkasse faxe und danach gleich anrufe, wird der Antrag im Regelfall binnen weniger Stunden bewilligt.
Nun habe ich die Möglichkeit, eine Haushaltshilfe in Anspruch zu nehmen. Das kann eine fremde Person sein oder jemand Vertrautes. Da unser Kleiner bisher nur von mir und meinem Mann betreut wurde, ist mir der Gedanke, ihn in fremde Hände zu geben, nicht ganz wohl. Lieber mache ich von zweiterer Möglichkeit Gebrauch: Mein Mann kann, wenn das für seinen Arbeitgeber in Ordnung ist, unbezahlten Urlaub nehmen und bekommt sein Netto-Gehalt von der Krankenkasse erstattet. Zwar ist eine Zuzahlung von 5-10 EUR / Tag bei jeder der beiden Optionen fällig, allerdings bezahle ich die gerne, wenn ich dafür meine Krankheit auskurieren kann.
Im aktuellen Fall musste ich mir übrigens doch selbst behelfen, da mein Mann seine letzte Arbeitswoche im derzeitigen Job hat und zwecks Übergabe auf jeden Fall anwesend sein muss.