Als Mama passiert es schnell, dass man die eigenen Bedürfnisse für sein Kind zurückstellt. Bloggerin und Magazin-Autorin Mareike ist Mama eines zweijährigen Sohnes – und findet: Das darf nicht sein! Wie Du es im Alltag schaffst, auch an Dich selbst zu denken und abseits der Mutterrolle einfach mal Frau zu sein, das verrät sie hier.
Als mein kleiner Mann zur Welt kam, hat er mein Leben völlig aus der Bahn gebracht – natürlich nicht negativ gemeint.
Aber es ist ja nun mal eine Tatsache, dass man vor allem als Mama am Anfang ganz schön eingespannt ist, sich voll und ganz den neuen Aufgaben widmet und möchte, dass es dem Kind gut geht. Es zu jeder Tages- und Nachtzeit stillt, wenn es danach verlangt. Aufspringt, wenn es nachts schreit. Mitleidet, wenn es mal wieder kränkelt. Mit dem Kleinen ins Bett geht und bei ihm bleibt, damit er auch wirklich durchschläft. Ob man dann selbst etwas auf der Strecke bleibt, ist dabei nicht so wichtig.
Ich habe mir aber von Anfang an gesagt, dass ich trotz meiner Rolle als Mama nicht vergessen möchte, welche Bedürfnisse ich als eigenständige Person habe. Dinge, die ich vor der Geburt und Schwangerschaft für mich gemacht habe. Oft ist es doch auch uns selbst geschuldet, dass wir uns so für unser Kind einschränken.
Das Kind fordert es ja zumindest in der Anfangszeit gar nicht ein, dass primär wir uns kümmern – sondern wir selbst und unser Pflichtbewusstsein erlegen uns auf, dass wir in erster Linie Mama sind. Das sind wir auch. Aber zu gleichen Teilen sind wir Frauen, die sich auch mal Zeit für sich nehmen sollten. Ob wir nun noch in Elternzeit sind, wir wieder arbeiten gehen – oder wie auch immer.
Tipp 1: Feste Zeiten nur für Dich einplanen
Der Morgen gehört mir ganz allein. Das ist eines der Dinge, die ich mir nicht nehmen lasse. Ich nehme mir morgens ganz bewusst Zeit für einen gemütlichen Kaffee; trage in Ruhe mein Make-up auf; streife mein Outfit über und zeige mich gern als gut angezogene Mama. Genauso nehme ich mir abends meine Zeit: Für ein Bad, die Körperpflege, ein Gläschen Wein.
Solche Rituale sorgen nicht nur für die eigene Zufriedenheit, sie bringen auch Ruhe in den hektischen Alltag. Und die Kinder gewöhnen sich schnell an solche Routinen. Mama braucht auch mal Zeit für sich und das dürfen auch die Kleinen wissen.
Tipp 2: Am Vorabend ein schönes Outfit herauslegen
Ich finde, es muss nicht sein, dass man sich schnell in die Schlabberhose schmeißt und mit zerzausten Haaren das Haus verlässt, um dann die Ausrede zu bringen: „Ich bin ja jetzt Mama.“ Ja, wir sind Mütter. Und ja, wir sind starke Frauen, die ihre Schönheit aber auch zu unterstreichen wissen.
Es ist alles eine Sache der richtigen Planung – aber auch der Einstellung. Zieh also ruhig mal wieder Pumps anstatt der durchgelatschten Turnschuhe. Und finde unbedingt mal wieder einen Einlass, um das kleine Schwarze zu tragen!
Tipp 3: Geh bewusst auch mal wieder alleine raus
Natürlich ist es toll, als Familie etwas zu unternehmen, in den Park zu gehen, ins Schwimmbad, zum Spielkreis. Aber Du solltest auch mal etwas tun, auf das nur Du Lust hast, unabhängig von den Wünschen der Kids.
Es ist wichtig, auch mal die Verantwortung abzugeben und sich voll und ganz der eigenen Erholung oder dem Vergnügen hinzugeben, zum Beispiel in Form einer Massage, eines Kinobesuchs mit den Freundinnen, eines ausgedehnten Shoppingtrips oder auch eines Mädelsabends in der Bar.
Auch als Mama musst Du nicht immer funktionieren, sondern solltest Dich ab und zu dem eigenen Vergnügen hingeben – ohne schlechtes Gewissen.
Tipp 4: Hol Dir Unterstützung, wenn es sein muss
Wenn der Partner, Freunde, die Eltern oder Schwiegereltern nicht zur Verfügung stehen können, um Dir den Rücken freizuhalten, ist es völlig okay, sich Hilfe bei einem Babysitter zu holen. Dein Kind freut sich über den neuen Spielkamerad und Du weißt die Zeit für Dich als eigenständige Frau zu schätzen.
Tipp 5: Zeit für den Partner
Bevor Dein Schatz auf der Welt war, war Dein Partner vermutlich die Person, mit der Du besonders viel Zeit verbracht hast. Lass diese Zeit ab und zu mal wieder aufleben! Geht auf ein romantisches Date zu zweit, kommt spät nach Hause und denkt an alte, unabhängige Zeiten zurück. Das stärkt die Beziehung und Dein Selbstbewusstsein als Frau.
Tipp 6: Mut zur Lücke
Gib ab und zu einfach mal ein wenig Verantwortung ab. Als Mama musst Du nicht alles alleine machen, nur weil Du denkst, Du könntest es am besten und seist unersetzlich. Sonst findest Du Dich bald in der Mental-Load-Falle wieder.
Trau den Menschen aus Deinem Umfeld ruhig zu, dass sie Deine Aufgaben auch mal meistern können, teil die Arbeit auf und nimm auch mal Hilfe an, wenn man sie Dir anbietet. Was kann zum Beispiel der Papa machen, wie können Dich Freunde und Familie unterstützen?
Tipp 7: Niemals mit anderen Mamas vergleichen
Oh, die Mama von Paul hat auf dem Spielplatz immer ein makelloses Snack-Paket geschnürt, fährt danach mit ihm zum Kinderturnen und hat schon wieder zum nächsten top-organisierten gemeinsamen Spiele-Treffen geladen. Na und?
Vergleiche Dich niemals mit anderen Müttern und bilde Dir ein Du müsstest sein wie sie. Du weißt am besten, was gut für Dein Kind, Dich und Dein Umfeld ist und kannst Deinem Idealbild einer Mutter in der Realität nur schwer bis gar nicht entsprechen.
Sei also nicht zu perfektionistisch und erlege Dir selbst nicht zu viele Aufgaben und Ansprüche auf. Lockerheit tun Dir und Deinem Schatz gut!
Hast Du noch weitere Tipps zum Thema „Mama sein, Frau bleiben“? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!