Meine Alltagstipps für Familien mit Kind(ern)


Kurz nachdem ich mit meinem Sohn aus dem Krankenhaus nach Hause kam, durfte ich feststellen, dass ich getrost sämtliche Routinen über Bord werfen konnte. Bis 9 Uhr schlafen? Völlig ausgeschlossen – auf unabsehbare Zeit. Samstags bei den Schwiegereltern zu Mittag essen? Auf keinen Fall, denn dem Kleinen wurde im Auto regelmäßig schlecht. Abends den Lieblings-Pizza-Bringdienst kommen lassen? Bloß nicht, denn die Türklingel könnte ja das Baby wecken. Mit Kind ist nichts mehr wie vorher. Inzwischen haben sich zu meinem kleinen Unruhestifter noch zwei weitere dazugesellt. Bei uns ist es nie langweilig. Immer braucht irgendjemand ein Taschentuch, ein Pflaster, etwas zum Trinken, sein Kuscheltier, eine Umarmung, ein offenes Ohr und und und. Manchmal denke ich sehnsüchtig an die Faulenzertage aus der Zeit zurück, in der wir noch ein 2-Personen-Haushalt waren. Trotzdem kann man auch mit 3 Kindern einigermaßen entspannt durch den Alltag zu kommen. Vorausgesetzt, man entwickelt ein paar „Überlebensstrategien“. Meine wichtigsten verrate ich Euch hier:

1. Vom Perfektionismus verabschieden

Tiptop aufgeräumte Wohnungen werden komplett überbewertet. Ehrlich! Was bringt es denn, wenn Ihr, nachdem Euer Kind endlich eingeschlafen ist, noch anfangt, zu bügeln? Legt Euch lieber selbst aufs Ohr und denkt am nächsten Tag darüber nach, ob das Bügeln nicht die Oma übernehmen kann, die das erstens gerne und zweitens besser macht. Auch bügelfreie Hemden sind eine großartige Erfindung, die sich sicher eine überarbeitete Mutter ausgedacht hat.

2. Hilfe annehmen

Ein paar Tage, nachdem mein Ältester auf der Welt war, stellte sich der erste Besuch in Form von zwei guten Freundinnen ein. Ich backte Kuchen, obwohl ich dafür eigentlich keine Zeit hatte und lehnte ab, als die beiden nach dem Kaffeetrinken anboten, das Geschirr zu spülen. Ganz nach dem Motto „Kein Problem, ich schaffe das schon alleine“. Als mein Jüngster auf die Welt kam und der erste Besuch kam, hatte ich dazugelernt. Meine Schwägerin brachte den Kuchen selbst mit und wir falteten nach dem Essen noch gemeinsam einen riesigen Berg Wäsche zusammen.

3. Lernen zu improvisieren

Meine Tochter war als Baby ein ziemliches Klammeräffchen. Sie hing am liebsten in der Babytrage und hasste es, wenn sie mich nicht sehen konnte. Anfangs habe ich deshalb in Lichtgeschwindigkeit geduscht, um zu verhindern, dass sich die Kleine im Laufstall in Rage schreit. Eine andere Möglichkeit war, nur zu Zeiten zu duschen, in denen mein Mann zu Hause war. Mit ihm als Ersatz-Kuschelpartner war sie einverstanden. Irgendwann war ich beides leid. Speed-Duschen macht ebensowenig Spaß wie Duschen im Morgengrauen. Ich parkte mein Kind also in einer Babywippe und nahm sie mit ins Bad. Von diesem Zeitpunkt an war ich mein Dusch-Problem los. Sie konnte mich sehen und alles war in Ordnung.

4. Auszeiten nehmen

Die Auszeit ist für mich eine der schwierigsten Überlebensstrategien. Manchmal muss ich mich regelrecht dazu zwingen, den Korb mit Wäsche zu ignorieren und mich stattdessen mit einem Buch auf die Terrasse zu setzen. Die Auszeit ist aber unheimlich wichtig. Sie hilft mir dabei, den nächsten Wutanfall meiner Tochter, die nächste Rauferei meiner Söhne und überhaupt das ganz alltägliche Chaos zu überstehen.

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