Jede Mama möchte doch vor allem eines: Die beste Mama für ihr Kind sein. Gibt jeden Tag das Beste, das sie kann. Und als ob das nicht oft schon schwierig genug ist, machen uns ausgerechnet andere Mamas manchmal das Leben noch schwerer. Warum ist das so? Ich plädiere dafür, mit dem Mom-Bashing aufzuhören und sich stattdessen lieber gegenseitig zu unterstützen.
Mama-Bashing schockiert mich
Ehrlich gesagt bin ich manchmal echt schockiert. Schockiert darüber, wie sich manche Mütter anderen Müttern gegenüber verhalten. Sie für ihre Erziehungsmethoden und den Umgang mit ihren Kindern niedermachen. Jede Mama gibt täglich ihr Bestes, um ihr Kind auf seiner Reise zu einem selbstständigen Menschen zu unterstützen. Dass man da unterschiedliche Herangehensweisen hat, ist völlig legitim.
Dass sich manche Frauen dennoch ungefragt mit Ratschlägen einmischen und die eigenen Methoden kritisieren, finde ich unmöglich.
Wieso kommt es überhaupt zum Mom-Bashing?
Ich frage mich immer: Wie kommen diese Mütter darauf, dass sie alles besser wissen und die perfekten Erzieherinnen sind? Weil sie hunderte Bücher mit schlauen Ratschlägen gelesen haben? Weil sie durch ein älteres Kind schon mehr Erfahrung haben? Das heißt nicht automatisch, dass sie es besser machen.
Trotzdem denken diese Mütter, sie müssten beim Abholen in der Kita ungefragt ihren Senf zu diversen Dingen dazu geben:
„Also, dass dein Kind zum Frühstück Croissants isst, finde ich unmöglich. Darin ist versteckter Zucker, das fördert Karies. Wusstest du das etwa nicht?“
Oder
„Hantierst du immer so mit dem Handy vor deinem Kind? Das macht man als Vorbild nicht.“
Manche Mamas stellen andere Mütter gerne bloß, wollen zeigen, dass sie alles besser wissen, besser können, die bessere Mutter sind.
Ich denke ja, dass solche Frauen ein Problem mit dem eigenen Selbstbewusstsein haben: Machen sie andere schlecht, fühlen sie sich direkt besser und glauben, sie würden ein besseres, „richtigeres“ Leben führen.
So ist es doch auch beim Mobbing in der Schule: Dadurch, dass man schwächere Schüler unterdrückt, fühlt man sich selbst stärker. Wahrscheinlich suchen sich manche Mamas auf diesem Weg Bestätigung für ihr eigenes Leben. Vermehrt übers Internet.
Mama-Bashing im Netz verbreitet
Denn im Internet kann man das anonym tun, ohne der Mama dabei in die Augen sehen zu müssen. Im Internet fallen die Hemmungen schneller. Man bekommt Zuspruch für seine ach so schlauen Ratschläge. Und kann ungehindert andere Mütter kritisieren, nicht selten auch mit beleidigenden Worten:
„Wie, du stillst nicht? Hoffentlich ist da wenigstens abgepumpte Milch drin…“
So wird gerne angefeindet, wer sich bei Facebook oder Instagram beim Fläschchen geben zeigt.
„Du gehst aus und lässt Dein Kind beim Babysitter? Du weißt schon, dass das der Bindung zu Deinem Baby schadet, oder?“
So ein Kommentar unter einem Foto von einer Mama beim Cocktail mit ihrer Freundin.
Hinter Mom-Bashing steckt Schwäche
Für mich zeigen diese Anfeindungen aber nur die Schwäche dieser Mütter. Dass mit ihnen selbst etwas nicht stimmt. Wären sie zufrieden mit sich und ihrem Leben, müssten sie nicht so austeilen und sich Bestätigung auf diesem für mich falschen Weg suchen. Dann würden sie sich viel mehr auf sich selbst konzentrieren.
Ich finde: Mit dem Mom-Bashing muss Schluss sein! Wir Mütter sollten uns doch lieber unterstützen als niederzumachen. Nicht konkurrieren oder übertrumpfen wollen. Nicht vergleichen. Jede Mama verdient Respekt. Niemand weiß, was für eine Gesichte oder welcher Grund hinter einem vermeintlich fragwürdigen Verhalten steckt. Aber was ich weiß: Niemand hat es verdient niedergemacht zu werden, erst recht nicht Mütter, die sowieso schon so viel leisten müssen.
Mütter sollten Vorbilder sein
An all die Mütter, die meinen, perfekt zu sein: Niemand ist perfekt. Und wer es sich herausnimmt, andere Mütter niederzumachen, zu kritisieren oder anzugreifen, erst recht nicht. Wer ein gutes Vorbild für sein Kind sein möchte, sollte erst einmal lernen, wie man mit seinen Mitmenschen umgeht. Denn eine vorbildliche Mama beschimpft keine andere Mama. Sie unterstützt sie und motiviert sie. Gibt auf nette Weise Hilfestellung, wenn nötig. Wer das verstanden hat, ist für mich eine gute Mama. Und kann diese guten Werte auch an seine Kinder vermitteln. Das ist doch das Beste, was eine Mama tun kann – und zeigt wahren Mutterinstinkt.
Ich war bei meinem ersten Kind entsetzt über die Respektlosigkeit in den Mütterforen. Wenn man mal kurz überfordert ist und Unterstützung sucht, wird man gleich von wildfremden Personen, die nicht mal richtig lesen können, als depressiv oder egoistisch verurteilt…
Wie gesagt, es gibt auch viele hilfsbereite User aber ich finde es schlimm, dass man seinen Eintrag nicht löschen kann (urbia) und man das Bashing somit auch nicht selbst beenden kann… Das hat mich damals schon belastet.
Mir war es eine Lehre und nun kann ich wenigstens beim Thema Cybermobbing mitreden.
Das spricht mir aus dem Herzen! Ich bin so oft in Foren unterwegs, wenn ich Tipps suche oder etwas verstehen will und bei fast jeder hilfesuchenden Mutter findet man böse und verurteilende Kommentare darunter, das ist einfach nur traurig. Man muss sich auch mal trauen, zuzugeben, dass man nicht klarkommt und genervt ist und solche Kommentare verhindern, dass eine Mutter angemessene Hilfe bekommt. Und manchmal muss man einfach akzeptieren, dass andere es anders machen.
Vielen Dank für diesen Artikel! Hoffentlich nehmen sich das viele zu Herzen!
Ich sehe in deinem Kommentar, dass du eine gute Mutter bist. Ich als Vater kenne Mom-Bashing natürlich nicht, wir nutzen aber auch keine sozialen Netzwerke und hören zu 80% auf unser Bauchgefühl, das solltest du auch machen.
In sozialen Netzwerken wird der Umstand ein Kind zu „besitzen“ ja meist als „Statussymbol“ propagiert. Also nicht zum Wohl des Kindes sondern um sich selbst aufzuwerten – das ist natürlich grundlegend falsch. Stolz auf sein Kind zu sein ist hingegen völlig OK, aber da eine Wissenschaft draus zu machen und sich selbst als allwissenden Professor der Physik darzustellen ist natürlich vollkommen daneben.
Mütter die tatsächliche andere niedermachen und ihre Sichtweise als DIE LÖSUNG darstellen sind geistig wahrscheinlich noch 12 Jahre alt.
Dein Kommentar ist schon etwas her, ich hoffe du hast einen Weg gefunden um deinem Bauchgefühl einen elementaren Platz einzuräumen.
Ich habe viel, bei unserem jetzt 5 Monate altem Sohn, durch die Fehler anderer gelernt und wir haben ein ganz entspanntes Baby. So Mythen wie „verwöhn dein Baby nicht“ sind z.B. völliger Unsinn – wer einem da dazwischenredet kann gerne ignoriert werden.
Es ist immer wichtig seinem Fokus auf nette und liebe Menschen zu richten, Menschen bzw. Mütter die tatsächlich meinen sie hätten den Masterplan können wie oben schon erwähnt ignoriert werden.
Naja, alles Gute an Mütter und auch Väter die es schaffen trotz des „widrigen“ Umstandes anderen Eltern mit guten Tipps zu unterstützen und danke an Babyartikel für so viele schöne, verwertbare Informationen hinsichtlich unserer Kinder.
Es gibt Dinge, die gehen keinen was an, das stimmt.
Aber das Baby das vorne tragen ist nun mal schädlich und das nicht gerade wenig so wie mal nen Kinderriegel zu geben oder mal für’n paar Minuten aufs Handy zu gucken.
Wenn man das also mit dazu zählt, dann kann auch ne Frau die ihr Kind verprügelt sagen „hört auf mit dem Mom-Bashing“, wenn man sie darauf anspricht. Nach vorne Tragen ist einfach schädlich und da gibt es nichts zu diskutieren.
Was redest du da? :D
Jeder sollte und darf konstruktive Kritik äußern dürfen, allerdings sollte das in einem vernünftigen Rahmen passieren. Voraussetzung ist natürlich auch, dass man es tatsächlich besser weiß…
Aber der Artikel läuft ja auch auf das Thema „Ars*h-Mütter“ hinaus, Mütter die man einfach ungerne, die JEDER ungern trifft, weil sie einfach nur kacke sind und denken sie wären das Optimum…
Egal, mein Sohn wird wach, 6:13 Uhr – ich freue mich… :) Frohe Weihnachten