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Mundsoor beim Baby: Erkennen, behandeln und vorbeugen 


Dein Baby hat plötzlich kleine weiße Flecken im Mund, die Du nicht abwischen kannst? Vielleicht weint es häufiger, hat Schwierigkeiten beim Trinken und wirkt als würde es sich unwohl fühlen. Möglicherweise handelt es sich bei den weißen Flecken um den relativ harmlosen Mundsoor. Babys leiden relativ häufig darunter. In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über Mundsoor wissen musst und wie Du die Symptome bei Deinem Baby erkennen und behandeln kannst.  

Mundsoor: Was ist das? 

Mundsoor ist eine häufige Infektion im Mund von Babys, die in ca.  90 % der Fälle durch einen Pilz namens Candida albicans verursacht wird. Dieser Pilz lebt normalerweise in kleinen Mengen in und auf unserem Körper, ohne Probleme zu machen. Doch wenn unsere Körperabwehr geschwächt ist, fängt der Hefepilz an, sich breitzumachen. Du hast vielleicht selbst schon mit dem Phänomen Bekanntschaft gemacht. Wenn Du nach einer Antibiotika-Einnahme plötzlich unter Scheidenpilz leidest, ist Candida albicans meistens der Übeltäter. Der Pilz ist übrigens auch für den sogenannten Windelsoor beim Baby verantwortlich.  

Bei Babys ist das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt. Deshalb kann sich der Pilz bei ihnen stark vermehren und Mundsoor verursachen. Es sind vor allem Säuglinge in den ersten 6 Lebensmonaten betroffen. Mundsoor kann aber auch später auftreten, wenn das Abwehrsystem geschwächt ist. Übrigens kann er auch auf eine Diabetes-Erkrankung hinweisen.  

Du erkennst Mundsoor beim Baby an weißen Flecken im Mund, die wie Milchreste aussehen. Allerdings lassen sie sich nicht einfach abwischen. Bitte kratze sie auch nicht weg, weil die Haut darunter entzündet ist. Die befallenen Stellen verursachen Schmerzen beim Trinken und Essen. 

Mundsoor Baby: Ursache 

Mundsoor wird durch den Pilz Candida albicans verursacht, der bei etwa 20 bis 50 % der Erwachsenen im Körper vorhanden ist. Das bedeutet, dass Du oder Dein Partner den Pilz unbewusst auf Dein Baby übertragen könntet. Der Erreger befindet sich auf oder in Deinem Körper, dabei hast Du aber normalerweise keine Symptome. So geschieht die Infektion oft unbemerkt.  

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Der Pilz kann auf verschiedenen Wegen übertragen werden: 

  • Geburt: Wenn Du Trägerin des Pilzes bist, kann Dein Baby während der Geburt durch den Kontakt im Geburtskanal infiziert werden. 
  • Stillen: Beim Stillen kann der Pilz von Deinen Brustwarzen auf Dein Baby übergehen. Mundsoor beim Baby ist ansteckend, weshalb sich Mama und Kind auch immer wieder gegenseitig infizieren können. 
  • Flaschennahrung und Schnuller: Wenn Schnuller, Flaschensauger oder andere Gegenstände, die Dein Baby in den Mund nimmt, nicht regelmäßig und gründlich gereinigt werden, kann der Pilz über diese Oberflächen übertragen werden. 
  • Haut-zu-Haut-Kontakte: Auch durch Küsse und enge Berührungen können die Pilzsporen auf Dein Baby übertragen werden. 

Mundsoor oder Milchreste? Symptome erkennen

Mundsoor zeigt sich bei Deinem Baby häufig durch typische Symptome, die leicht zu erkennen sind.  

Mundsoor Baby – Symptome 

Ein erstes Anzeichen sind weiße, fleckige Beläge, die auf der Zunge, den Wangeninnenseiten, dem Gaumen, den Lippen oder dem Zahnfleisch auftreten. Diese Beläge lassen sich, im Gegensatz zu Milchresten, nicht einfach abwischen. Wenn Du versuchst, sie zu entfernen, siehst Du darunter entzündete, gerötete oder sogar blutige Stellen. Das kann darauf hinweisen, dass es sich tatsächlich um Mundsoor handelt. Ein weiteres Symptom für Mundsoor ist ein unangenehmer Mundgeruch.

Mundsoor Baby – Verhalten 

Zusätzlich zu den sichtbaren Anzeichen können sich auch Änderungen im Verhalten Deines Babys zeigen: 

  • Unruhe: Dein Baby ist plötzlich sehr unruhig und findet schwer zur Ruhe. 
  • Reizbarkeit: Es ist viel reizbarer als sonst und wirkt oft quengelig. 
  • Auffälligkeiten beim Trinken: Besonders während oder nach dem Stillen oder Füttern verhält sich Dein Baby ungewohnt. Es weint vielleicht beim Trinken oder verweigert sogar die Nahrungsaufnahme komplett. Das liegt daran, dass die Entzündung schmerzhaft sein kann. 

Dieses auffällige Verhalten und die typischen Symptome sind deutliche Hinweise darauf, dass Dein Baby unter Mundsoor leidet. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Kinderarzt aufzusuchen. 

Mundsoor Baby: Behandlung 

Wenn Dein Baby an Mundsoor leidet, gibt es wirksame Arzneimittel. Normalerweise ist der Spuk dann schnell vorbei. Innerhalb von 8 bis 10 Tagen sollte der Pilz komplett abgeklungen sein.  

Mundsoor Baby: Medikamente 

Häufig verschreibt der Kinderarzt bei Mundsoor dem Baby spezielle Medikamente, die den Pilz bekämpfen und die Symptome lindern. Diese Mittel werden in Form von Gels oder Lösungen direkt auf die betroffenen Stellen im Mund aufgetragen. 

  • Ein beliebtes Mundsoor Baby Gel ist Nystatin. Es wird mehrmals täglich eingesetzt und hilft, den Pilz schnell zu bekämpfen. Nystatin ist eines der Mundsoor-Baby-Medikamente, das rezeptfrei erhältlich ist.
  • Ebenso häufig kommt Miconazol zum Einsatz, das ebenfalls als Gel verfügbar ist. Beide Optionen sind für die empfindliche Mundschleimhaut Deines Babys gut verträglich und wirken gezielt gegen den Pilz. 

Mundsoor Baby: Hausmittel 

Mundsoor bei Babys kann nicht nur mit Medikamenten, sondern auch mit natürlichen Mitteln behandelt werden. Diese Hausmittel können helfen, die Symptome zu lindern und die Heilung zu fördern. Du solltest sie aber immer in Absprache mit dem Kinderarzt verwendet. 

  • Myrrhe, Kamille und Thymiantee: Myrrhe, Kamille und Thymian sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Verdünne eine Myrrhentinktur oder bereite einen Kamillen- bzw. Thymiantee zu, lass ihn abkühlen und betupfe die betroffenen Stellen damit. Dies kann helfen, die Heilung zu unterstützen. 
  • Muttermilch: Als Stillende lieferst Du ein echtes Wundermittel. Muttermilch kann helfen, den Pilzbefall zu bekämpfen. Tragen einfach sanft ein paar Tropfen auf die betroffenen Stellen auf.  
  • Kokosöl: Auch Kokosöl hat wertvolle Eigenschaften, die dem Pilzbefall entgegenwirken können. Nutze nur eine kleine Menge, die Du auf die wunden Stellen im Mund aufträgst. 
  • Naturjoghurt: Trage eine kleine Menge ungesüßten Naturjoghurt auf die betroffenen Stellen auf. Die probiotischen Kulturen im Joghurt helfen, die Mundflora wieder in Balance zu bringen.  

Diese Hausmittel kannst Du als Ergänzung zur ärztlichen Behandlung nutzen. Sie bieten eine sanfte Unterstützung zur Linderung der Beschwerden Deines Babys. 

Vorbeugen von Pilzinfektionen beim Baby 

Die Vorbeugung von Mundsoor bei Deinem Baby erfordert einige einfache, aber effektive Maßnahmen. Eine der wichtigsten ist die sorgfältige Hygiene im Umgang mit Schnullern, Flaschen und Stillzubehör. Diese Gegenstände sollten regelmäßig gründlich gereinigt und sterilisiert werden, um sicherzustellen, dass keine Keime oder Pilze, die Mundsoor verursachen können, in den Mund Deines Babys gelangen. Besonders nach jedem Gebrauch ist es wichtig, diese Utensilien gründlich zu reinigen. 

Ferner ist es ratsam, den Mundraum Deines Babys regelmäßig zu kontrollieren. Achte auf weiße Beläge oder andere Auffälligkeiten auf der Zunge, den Wangeninnenseiten oder dem Gaumen. Eine frühzeitige Erkennung von Mundsoor ermöglicht es, schnell zu handeln und eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern. 

Das Stillen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Mundsoor. Muttermilch enthält wertvolle Antikörper, die das Immunsystem Deines Babys stärken und es besser gegen Infektionen schützen. Indem Du Dein Baby stillst, unterstützt Du sein Immunsystem und hilfst ihm, potenzielle Infektionen wie Mundsoor besser abzuwehren. Dabei ist es wichtig, auch auf die Hygiene Deiner Brustwarzen zu achten, um eine Übertragung von Keimen zu vermeiden. 

Baby hat Mundsoor: Ist stillen weiterhin möglich? 

Wenn Dein Baby an Mundsoor leidet, fragst Du Dich vielleicht, ob das Stillen weiterhin möglich ist. Die gute Nachricht ist: Ja, Du kannst und solltest weiterstillen. Muttermilch bietet sogar wertvolle Nährstoffe und Antikörper, die Deinem Baby helfen, gegen die Infektion anzukämpfen. 

Allerdings solltest Du als stillende Mutter besonders auf die Pflege Deiner Brustwarzen achten, da diese ebenfalls von der Infektion betroffen sein können. Wenn Du Anzeichen von Rötungen, Schmerzen, Juckreiz, schuppiger Haut oder kleinen weißen Flecken auf Deinen Brustwarzen bemerkst, könnte es sein, dass auch Du infiziert bist. In diesem Fall ist solltest auch Du Dich behandeln, um eine gegenseitige Ansteckung zu verhindern. Verwende antimykotische Salben oder Cremes, die Dein Arzt verschreiben kann, und achte darauf, dass Du Deine Brustwarzen nach jeder Stillmahlzeit gründlich reinigst und trocknest. 

Es ist wichtig, die Behandlung des Mundsoors bei Deinem Baby konsequent durchzuführen, damit Ihr beide schnell wieder beschwerdefrei seid. Stille während der gesamten Behandlung weiter, um Dein Baby weiterhin gut zu versorgen. Wenn Du unsicher bist, sprich am besten mit Deiner Hebamme oder Deinem Arzt, die Dir weitere Tipps und Unterstützung bieten können. 

Wann solltest Du einen Arzt aufsuchen? 

Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Baby unter Mundsoor leidet, dann solltest Du immer möglichst schnell zur Kinderärztin gehen. Denn ansonsten kann sich der Pilz ausbreiten und größere Probleme verursachen. Dein Kind verweigert möglicherweise das Trinken, was gefährlich werden kann.  

Es ist vollkommen verständlich, dass Du Dir Sorgen machst, wenn Dein Baby Mundsoor hat. Doch die gute Nachricht ist, dass Mundsoor beim Baby mit den richtigen Medikamenten meist schnell und effektiv behandelt werden kann. In der Regel verschwinden die Symptome innerhalb weniger Tage, nachdem die Behandlung begonnen hat. Dein Baby wird schnell wieder gesund. 


Quellen:  

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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