Musik spielt für die meisten eine wichtige Rolle im Leben. Nicht nur für Musiker, sondern auch für die, die im Alltag nicht auf Radio und Playlists verzichten können. Musik kann nicht nur unsere Stimmung verbessern, sondern auch Erinnerungen wachrufen oder Schmerzen lindern. Viele Schwangere fragen sich, ob Musik in der Schwangerschaft Auswirkungen auf das ungeborene Baby haben kann. Können Babys im Mutterleib bereits Musik wahrnehmen? Ist laute Musik in der Schwangerschaft schädlich? Und welche Musik ist für die Schwangere und das Baby besonders empfehlenswert? Diese und viele weitere Fragen wollen wir jetzt klären.
Ab wann hört das Baby im Bauch?
Ab der 16. Schwangerschaftswoche fangen Babys an zu hören. Richtig ausgereift ist das Gehör dann in der 21. Schwangerschaftswoche. Das Ungeborene nimmt nun die Geräusche in Deinem Körper wahr: das Rauschen Deines Blutes, Deinen Herzschlag, das Gurgeln Deiner Organe und Deine Stimme – alles etwas gedämpft durch das Fruchtwasser.
Und ab wann können Babys im Mutterleib Musik wahrnehmen? Außengeräusche kann Dein Baby ab der 26. Schwangerschaftswoche hören, besonders gut tiefe Töne und Rhythmen. Hohe Töne folgen erst später.
Kann Musik bei Ungeborenen etwas bewirken?
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Musik durch ausgeschüttete Endorphine die Stimmung verbessert und den Blutdruck senken kann. Wenn Du also in der Schwangerschaft Musik hörst, die Dir gefällt, übertragen sich Deine Glücksgefühle auf Dein ungeborenes Baby. Außerdem entspannst Du Dich und bist so weniger gestresst. Das ist sehr wichtig in der Schwangerschaft, denn wenn Du häufig Stress hast, kann dies Deinen kleinen Schatz später selbst unausgeglichener und stressanfälliger machen.
Welche Musik ist besonders gut fürs Ungeborene?
Jetzt fragst Du Dich vielleicht, welche Musik Du in der Schwangerschaft hören solltest. Gibt es eine Musikrichtig, die besonders gut auf das Ungeborene wirkt? Das haben Wissenschaftler bisher nicht belegen können. Wie oben beschrieben, kannst Du mit Deiner Lieblingsmusik auf jeden Fall nichts falsch machen. Es wird ja immer wieder davon gesprochen, dass klassische Musik für Babys besonders gut sein soll. Der „Mozart-Effekt“ besagt, dass Klassik, wie von Mozart, Kinder klüger machen soll. Bewiesen ist das allerdings nicht! Was hingegen Tatsache ist, dass vor allem die Klänge klassischer Musik Babys im Mutterleib beruhigen, da sie häufig im Tempo des Herzschlages des Ungeborenen gespielt werden.
Kann Musik in der Schwangerschaft auch schaden?
In der Regel ist es eigentlich so, dass Musik, die Dir gut tut, auch Deinem Baby im Mutterleib gut tut. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen: täglich stundenlange Musikbeschallung, eventuell auch direkt mit einem Kopfhörer auf dem Babybauch sind dann doch zu viel, können das Ungeborene stressen und im schlimmsten Fall eine Frühgeburt auslösen.
Häufige Fragen von werdenden Müttern sind auch:
- Darf ich laute Musik in der Schwangerschaft hören?
- Kann ich schwanger auf ein Konzert gehen?
Auf den Besuch eines Musicals oder Konzerts musst Du auch schwanger nicht verzichten, so lange Du Dich nicht direkt vor den Lautsprechern aufhältst. Dein Baby ist durch das Fruchtwasser gut geschützt. Es kann aber gut sein, dass Du dabei die ersten Bewegungen Deines kleinen Schatzes bemerkst, da viele Babys besonders auf laute Musik und durchdringende Bässe mit Boxbewegungen reagieren. Höre also auf Dein Bauchgefühl und übertreib es mit der lauten Musik in der Schwangerschaft nicht.
Kann sich ein Baby im Mutterleib schon an eine Spieluhrmelodie gewöhnen?
Obwohl Ungeborene bereits ab der 16. Schwangerschaftswoche anfangen zu hören, können sie den kompletten Tonumfang – beispielsweise von Liedern – erst ab der 37. Schwangerschaftswoche wahrnehmen.
Skandinavische Forscher haben nachgewiesen, dass Neugeborene Lieder oder Melodien tatsächlich wiedererkennen, wenn sie ihnen im letzten Schwangerschaftsdrittel häufig vorgespielt wurden. Dazu haben die Forscher Gehirnströme-Messungen von Neugeborenen verglichen, denen ein bekanntes und unbekanntes Lied vorgespielt wurde. Die Babys, die das Lied aus dem Mutterleib kannten, zeigten eine stärkere Hirnaktivität als die Babys, denen das Lied unbekannt war.
Es macht deshalb auf jeden Fall Sinn schon vor der Geburt die Spieluhr regelmäßig spielen zu lassen. So hat Dein kleiner Schatz, wenn er auf der Welt ist, direkt eine vertraute Melodie und spürt, dass alles in bester Ordnung ist.
Geräusche und Musik für Babys
Wenn Dein Baby auf der Welt ist, reagiert es übrigens nicht nur auf ihm bekannte Spieluhrmelodien, sondern auch auf Geräusche, die es aus Deinem Bauch kennt. Deshalb schlafen viele Babys besonders gut beim Laufenlassen eines Föns oder Staubsaugers ein, da sie diese monotonen Geräusche an das Rauschen in Deinem Bauch erinnert.
Tipp: Es gibt einige Kuscheltiere und auch Apps, die dieses „Weiße Rauschen“ oder Herztöne abspielen können – so schnellen Deine Stromkosten auch nicht in die Höhe, weil Du stundenlang den Fön oder Staubsauger laufen lassen musst ;-) Viele Babys schlafen besser mit solchen Einschlafhilfen, die sie an Geräusche aus der Schwangerschaft erinnern:
Fazit: Musik in der Schwangerschaft
Musik ist einfach eine tolle Sache – nicht nur für uns, sondern auch für unsere Babys. Sie macht uns gute Laune und kann uns beruhigen. Diese Gefühle übertragen sich in der Schwangerschaft auf Dein Baby, also lausche ruhig Deiner Lieblingsmusik und tanze dazu. Du kannst auch ein Lied für Dein ungeborenes Baby im Bauch singen. Oder Du spielst ihm bereits im Mutterleib die Spieluhr vor, die es später beruhigen soll. Ich bin mir sicher, es wird ihm gefallen.
Hast Du Erfahrungen oder Tipps zum Thema „Musik in der Schwangerschaft“ oder „Musik für Babys“? Dann würden wir uns sehr über Deinen Kommentar freuen!