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Myom: Schwangerschaft trotz gutartigem Gebärmuttertumors?


Fast alle Frauen haben Myome. Laut Deutschem Ärzteblatt sind 80 – 90 % der Frauen davon betroffen. In den meisten Fällen ist der Tumor nicht behandlungsbedürftig. Er verursacht häufig kaum oder keine Beschwerden. Allerdings kann er die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft reduzieren. Heute klären wir, ob und wie Du trotz Myom ein Baby bekommen kannst.  

Was sind Myome? 

Myome sind gutartige Tumore in der Muskelschicht der Gebärmutter. Diese Muskelschicht trägt den medizinischen Namen Myometrium, daher der Name Myom. Die Wucherungen setzen sich aus Bindegewebe und Muskelzellen zusammen. Oberarzt Dr. Christian Schauer, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in Graz, erklärt: “Myome bestehen aus Muskelzellen in der Gebärmutter, die sich einbilden, etwas schneller zu wachsen als die restlichen Zellen.” Die gutartigen Tumore sehen kugelförmig aus und können an verschiedenen Stellen der Gebärmutter wachsen: 

  • Intramurales Myom: In der Wand der Gebärmutter 
  • Intraligamentäres Myom: Seitlich an der Gebärmutter 
  • Submuköses Myom: Unter dem Endometrium/der Gebärmutterschleimhaut 
  • Subseröses Myom: An der Außenseite der Gebärmutter 
  • Zervixmyom: Am Gebärmutterhals 

Eine Sonderform sind sogenannte gestielte Myome. Sie sind nur über einen winzigen Stiel mit der Gebärmutter verbunden und entstehen sowohl außerhalb als auch innerhalb des Uterus.  

Myome kommen in unterschiedlichsten Größen vor. Sie können wenige Millimeter groß sein oder die Maße eines Kinderkopfes erreichen. Je größer das Myom ist, desto mehr Beschwerden verursacht es in der Regel.  

Frauen im gebärfähigen Alter sind besonders häufig betroffen. Das liegt daran, dass Hormone das Myomwachstum beeinflussen. Insbesondere das Östrogen spielt eine große Rolle bei der Entstehung und Ausbreitung der Tumore. Unter der Gruppe der 25- bis 50-Jährigen leiden sehr viele Frauen mit schwarzafrikanischem Hintergrund unter den Gebärmutterwucherungen. Häufig treten Myome in der Familie auf, deshalb geht die Wissenschaft davon aus, dass die Anlage erblich bedingt ist.  

Diese Symptome verursacht ein Myom

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Viele Frauen leben beschwerdefrei mit dem Tumor in der Gebärmutter. Bei mir wurde vor rund 15 Jahren eine gutartige Wucherung an der Gebärmutter festgestellt. Sie hat mir jahrelang keine Probleme bereitet. Allerdings ist sie in den letzten Jahren relativ groß geworden, wodurch ich mittlerweile ein Druckgefühl verspüre. Dieser Druck zählt zu einem der typischen Symptome, zudem berichten Frauen noch von:  

  • Starker und außergewöhnlich langer Regelblutung  
  • Zwischenblutungen 
  • Menstruationsschmerzen 
  • Wehenartigen Krämpfen während der Periode 
  • Verstopfung oder Harndrang durch Druck auf Blase oder Verdauungsorgan 
  • Schmerzen in Rücken, Beinen, Nieren 
  • Ischias-Beschwerden 
  • Fremdkörpergefühl 

Druck- und Fremdkörpergefühl treten häufiger bei bestimmter körperlicher Betätigung auf. Die Frau kann beispielsweise das Gefühl eines Fremdkörpers im Unterbauch haben, wenn sie sich nach vorne beugt, Sport macht oder Geschlechtsverkehr hat.  

Bei mir fühlt sich das Myom fast so an, als wäre ich wieder schwanger. Wenn Du Mama bist, dann weißt Du vielleicht noch, wie es ist, sich mit einem Baby im Bauch nach vorne zu beugen. So ungefähr verhält sich meine Gebärmutterwucherung.  

Übrigens treten bei mir die Beschwerden vor allem um den Eisprung und kurz vor der Periode auf. Es ist tatsächlich normal, dass die Symptome zyklisch vorkommen.  

Allerdings sind die Merkmale von Frau zu Frau unterschiedlich. Falls Du den Verdacht hast, Du könntest unter einem Myom leiden, dann vereinbare einen Termin bei Deinem Frauenarzt. Im Rahmen der ganz normalen Standarduntersuchung sorgt er für Klarheit.  

Keine Sorge, im Normalfall ist ein gutartige Gebärmutterwucherung kein Problem. Viele Betroffene fragen sich dennoch: Ist damit eine Schwangerschaft möglich?  

Wie wirken sich Myome auf eine Schwangerschaft aus? 

In der Wissenschaft wird nach wie vor diskutiert, ob und welchen Einfluss Myome auf eine mögliche Schwangerschaft haben. Eine Untersuchung, die 106 Veröffentlichen zwischen den Jahren 1988 und 2001 verglich, beschäftigte sich intensiv mit dem Thema. Allerdings ging sie relativ ergebnisoffen aus. Nur in 1 bis 2,4 Prozent der Fälle hatten unfruchtbare Frauen, bei denen die Ursache für ihre Unfruchtbarkeit unklar war, ein Myom.  

Dennoch sind einige Mediziner, wie auch Oberarzt Dr. Christian Schauer der Meinung, dass bestimmte Myome die Fruchtbarkeit einschränken. Gebärmutterwucherungen im Uterus könnten zum Beispiel die Einnistung der befruchteten Eizelle verhindern.  

Sitzt ein Tumor in der Gebärmutterschleimhaut, kommt es häufiger zu Fehlgeburten. Es deuten auch einige Untersuchungen daraufhin, dass eine Wucherung an der Gebärmutterwand eine Schwangerschaft erschweren könnten.  

Eine Publikation aus dem Jahr 2014 führt folgende Ergebnisse auf: 

  • Frauen mit mehreren Myomen hatten eine höhere Frühgeburtenrate, häufiger Kaiserschnitte und Babys in Steißlagen.  
  • Frauen mit Myomen über 5 cm Umfang hatten ebenfalls eine erhöhte Frühgeburtenrate. 

Die gesteigerte Abort- und Frühgeburtenrate kann dadurch verursacht werden, dass das Myom das Wachstum des Fötus einschränkt. Dies scheint insbesondere bis zur 12. Schwangerschaftswoche eine Herausforderung darzustellen. Danach gibt es für das Baby normalerweise keine Einschränkungen im Wachstum mehr, die durch die Gebärmutterwucherungen entstehen. 

Hat eine Frau ein sehr großes Myom, kann dieses auf den Geburtskanal drücken. Demzufolge sind in einigen Fällen Kaiserschnitte notwendig geworden.  

Das Wachstum von Myomen wird durch Hormone beeinflusst. Dadurch, dass sich in der Schwangerschaft die hormonelle Zusammensetzung in Deinem Körper ändert, kann dies das Myomwachstum noch anregen oder aber die Wucherungen kleiner werden lassen.  

Ab den Wechseljahren kommen normalerweise keine neuen Myome mehr hinzu und vorhandene können schrumpfen.  

Wie verschwinden Myome? 

Vielleicht hast Du ein Myom, das Dir Beschwerden bereitet? Dann wünschst Du Dir bestimmt, dass es verschwindet. Leider ist das nicht so einfach. Von selbst lösen sich die Wucherungen nicht auf. Welche Behandlungsmethode für Dich passt, entscheidet Dein Frauenarzt.  

Es gibt verschiedene Anwendungen gegen Myome. Was für eine gewählt wird, hängt von Art, Lage und Größe der Wucherung ab.  

Bei einer medikamentösen Behandlung wird in den Hormonhaushalt eingegriffen. Genutzt wird unter anderem der Wirkstoff Ulipristalacetat. Dieser verhindert, dass Progesteron in die Wucherung eintritt. Dadurch wird eine Verkleinerung provoziert. Die Einnahme der Medikamente muss dauerhaft erfolgen. Setzt die Patientin Ulipristalacetat ab, produziert ihr Körper wieder die ursprünglichen Hormone und das Myom wächst erneut. Bei Langzeiteinnahme können allerdings Nebenwirkungen insbesondere Leberschädigungen auftreten.  

Eine Alternative ist die Entfernung der Myome. Sie können operativ abgelöst werden. Dazu gibt es verschiedene Techniken. Am häufigsten wird aktuell die Bauchspiegelung (Laparoskopie) verwendet. Der Arzt kann die Wucherungen aber auch vaginal oder mittels Bauchschnittes entnehmen.  

Neuartige Methoden sind: 

  • Myomembolisation 
  • Fokussierter Ultraschall 

Bei der Myomembolisation werden Kunststoffpartikel über eine Sonde in die Gebärmutter gebracht. Dort verstopfen sie den Blutzugang der Myome, sodass die Wucherungen absterben. In der Regel wird diese Behandlung bei Frauen ohne Kinderwunsch genutzt.  

Ein sehr aufwendiges und wenig erprobtes Verfahren ist der fokussierte Ultraschall. Hierbei werden Ultraschallwellen – unter Beobachtung Magnetresonanztomografen – direkt auf das Myom geschossen. Die Methode ist schmerzarm und verletzt die Gebärmutter nicht. Allerdings gibt es bisher keine Studien, wie sich die Therapie auf eine spätere Schwangerschaft auswirkt. Die Kassen übernehmen die teure Behandlung oftmals nicht.  

Als Methode der Ultima Ratio wird die Gebärmutterentfernung in Erwägung gezogen. Diese wird allerdings bei gebärfähigen Frauen mit Kinderwunsch nur in sehr seltenen Ausnahmefällen gemacht. Davor werden alle anderen Mittel ausgeschöpft.  

Kannst Du nach einer Myom-Operation wieder schwanger werden? 

Ja, Du kannst nach der Operation wieder schwanger werden. Lag die Wucherung an der Außenseite des Uterus, darfst Du sogar direkt nach der Entfernung mit der Babyplanung loslegen. Wurde das Myom aus dem Innenraum der Gebärmutter entnommen, solltest Du dem Uterus einige Wochen Zeit zur Heilung geben.

Leider existieren keine Studien dazu, wie lange Du warten solltest. Früher wurde den Frauen geraten, den Babywunsch um 1,5 Jahre zu verschieben. Heute gehen einige Fachleute davon aus, dass bereits drei Monate reichen, bis die Gebärmutter wieder voll einsatzfähig ist.  

Insgesamt möchte ich Dich beruhigen. Ich selbst hatte eine problemlose Schwangerschaft und Entbindung trotz Myom. Falls Du Dich sorgst, dann sprich mit Deinem Frauenarzt. Er klärt Dich individuell über Deine Schwangerschaftschancen und –risiken mit Myom auf.  

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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2 Kommentare zu “Myom: Schwangerschaft trotz gutartigem Gebärmuttertumors?

  1. Hallo Julia,

    wie groß war dein Myom als du Schwanger warst? Oder hattest du sogar mehrere? Ich habe mehrere und davon ein etwas größeres (ca. 4 cm). Eigentlich wollte ich eine OP machen, doch dann kam die gute Nachricht – geht nicht, weil Schwanger. Leider waren in der 8 SSW keine Herztöne zu hören. Natürlich muss das nicht zwingend an den Myomen gelegen haben. Aber das Risiko ist ja schon da. Nun stellt sich die Frage, es einfach noch einmal versuchen oder erst die OP. Da sagte man mir allerdings, dass ich danach 6 – 12 nicht schwanger werden darf. Bin da derzeit ganz schön überfragt und weiß nicht so recht, welcher Weg nun der bessere ist.

    1. Liebe Caro,

      vielen Dank für Deine Nachricht. Ich kann mich leider nicht mehr genau daran erinnern, wie groß mein Myom damals war. Allerdings gehe ich auch von einer Größe zwischen 3 und 4 cm aus. Ich hatte allerdings nur ein Myom.

      Leider kann ich Dir die Entscheidung nicht abnehmen. Wenn ich an Deiner Stelle wäre, dann würde ich mich mit meinem Frauenarzt intensiv besprechen. Zudem würde ich auf mein Bauchgefühl hören. Macht Dir Dein/e Myom/e ansonsten auch Schwierigkeiten? Wenn Du Schmerzen, starke Blutungen und sonstige Beschwerden hast, die Dich in der Lebensqualität stark einschränken, dann würde ich vielleicht die OP vorziehen. Aber das musst Du selbst wissen.

      Egal, wie Dein Weg aussieht. Ich wünsche Dir, dass Du bald ein gesundes Baby in den Armen halten darfst.

      Alles Liebe
      Julia

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