Ebenso wie über das Stillen kursieren auch über die Muttermilch viele Mythen. Wir haben uns mal fünf der angeblichen Wahrheiten über die Muttermilch vorgenommen und sind überrascht, wie viele davon wirklich wahr sind.
Kleine Brüste geben weniger Milch
Mythos:
Viele Frauen mit kleinen Brüsten haben es schon gehört: Die Milchmenge hängt von der Größe der Brüste ab. Demnach könnten Frauen mit kleinen Brüsten weniger Milch produzieren als Frauen mit großen Brüsten.
Wahrheit:
Das ist natürlich völliger Quatsch! Ganz egal wie große Deine Brüste sind, die Milchmenge ist davon völlig unabhängig. 31% der Frauen in Deutschland tragen die BH-Größe 75B, was noch nicht wirklich zu „großen Brüsten“ zählt. Wie viel Milch produziert wird, hängt vom Drüsengewebe ab. Die Größe einer Brust ist von der Menge des Fettgewebes abhängig. So kann eine kleine Brust genauso viel Drüsengewebe enthalten wie eine große Brust. Wenn die Milchproduktion nicht so richtig in Schwung kommen will, helfen häufiges Anlegen und sogenannte Still-Tees.
Sport macht die Milch sauer
Mythos:
Sport nach der Geburt hilft, Deinen Körper wieder in Schwung zu bringen. Aber vielleicht hat Dir auch schon mal jemand gesagt, dass Sport die Milch sauer macht? Vielleicht überlegst Du sogar deshalb auf Sport zu verzichten?
Wahrheit:
Dieser Mythos ist nur halb-wahr. „Normaler Sport“ verändert den Geschmack Deiner Milch nicht. Erst wenn Du Dich richtig exzessiv auspowerst und an Deine Grenzen gehst, kann sich deine Milch ein wenig geschmacklich verändern. Das ist jedoch nicht gesundheitlich beeinträchtigend für Deinen kleinen Schatz. Die Milch ist weder schlecht, noch sauer. Du musst also nicht auf Sport nach der Schwangerschaft verzichten, aber Du solltest es langsam angehen lassen, damit sich Dein Körper anpassen kann.
Nährstoffe in der Muttermilch werden weniger
Mythos:
Viele Mamas, die ihre Kinder über einen sehr langen Zeitraum stillen, kennen auch diese Aussage: Je länger Du stillst, desto weniger Nährstoffe sind in der Muttermilch enthalten. Das würde dann bedeuten, dass Dein Kind nach längerem Stillen unterversorgt ist.
Wahrheit:
Im Laufe der Zeit verändert sich die Muttermilch und damit auch ihre Zusammensetzung. Sie passt sich den aktuellen Bedürfnissen Deines Babys an, sodass Du Dir keine Sorgen machen musst, dass Deine Muttermilch zu wenig Nährstoffe enthält. Wenn Du etwa im 6. Monat mit der Beikost beginnst, werden Nährstoffe ohnehin zusätzlich über die Breinahrung aufgenommen.
Muttermilch macht Schreikinder nicht satt
Mythos:
Ein Baby, das ständig schreit, hat auch ständig Hunger. Die Muttermilch ist „zu dünn“ und kann seinen Appetit nicht stillen.
Wahrheit:
Die Gründe, warum Dein Kind schreit, sind ganz unterschiedlich. Hunger, Müdigkeit oder einfach Reizüberflutung. Du als Mutter weißt selbst am Besten, was Dein kleiner Schatz braucht, wenn er schreit. Deine Muttermilch hat damit nichts zu tun, denn jedes Kind – sofern genügend Milch vorhanden ist – wird von der Muttermilch satt. Sie enthält zu 88 % Wasser, um den Flüssigkeitsbedarf deines Babys zu decken. Die weiteren Bestandteile setzen sich größtenteils aus Fett, Milchzucker und Eiweiß zusammen, genau in der notwendigen Menge für Dein Baby.
Milchpulver ist genauso gesund wie Muttermilch
Mythos:
Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft kann Milchpulver mit den Nährstoffen mit Muttermilch leicht mithalten.
Wahrheit:
Milchpulver kann Muttermilch nicht ersetzen. Zwar enthält Milchpulver ausreichend „Schutzstoffe“ also Antikörper, Hormone, lebende Zellen, über 130 Zuckerarten und Enzyme, die in der Muttermilch enthalten sind. Jedoch kann Milchpulver Muttermilch niemals ersetzen. Muttermilch ist einzigartig! Zudem ist Muttermilch nicht nur umsonst, sondern auch immer verfügbar, hygienisch einwandfrei und immer richtig temperiert.
Leider ist der Fehler noch nicht behoben, den A.K. schon erwähnt hat. Der 2. Satz in der „Wahrheit“ zum Milchpulver ist so Quatsch, da fehlt mehr als nur ein „aber“. Die meisten werden es sich wohl richtig zusammen reimen, eine Korrektur wäre schöner.
Liebe Lara,
Danke für das Feedback. Sie und A.K. haben recht. Wir haben das korrigiert. Jetzt wird hoffentlich deutlicher, wo Milchpulver an seine Grenzen stößt.
Viele Grüße
Julia von babyartikel.de
Hübsch zusammengefasst. :-)
Allerdings könnte die letzte Wahrheit in der Formulierung noch ein „aber“ vertragen, um das Enthaltene deutlicher vom Unersetzlichen abzuheben.