Hast Du in der Schwangerschaft schon öfter Nasenbluten gehabt? Manchmal reicht es schon zu niesen oder kräftig die Nase zu putzen und schon läuft das Blut. Warum das so ist und was Du dagegen tun kannst, erzähle ich Dir jetzt.
Die Ursache von Nasenbluten in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sorgen die Hormone Östrogen und Progesteron dafür, dass sich die Blutgefäße weiten. Außerdem steigt das Blutvolumen an. Ab der 30. Schwangerschaftswoche sind es etwa 50 % mehr Blut.
Das verursacht einen größeren Druck auf die feinen Äderchen in der Nase. Durch die stärkere Durchblutung schwellen die Schleimhäute an und sind empfindlicher. So kann es beispielsweise nur durch ein starkes Schnäuzen zu einer Blutung in der Nase kommen.
Übrigens sind die angeschwollenen Schleimhäute auch der Grund dafür, dass viele werdende Mama unter dem sogenannten Schwangerschaftsschnupfen leiden. Dabei ist die Nase verstopft, auch wenn man gar nicht erkältet ist.
Ist Nasenbluten in der Schwangerschaft gefährlich?
Auch wenn der Anblick von Blut erschreckend sein kann ist Nasenbluten in der Schwangerschaft in der Regel nicht gefährlich – weder für Dich noch für Dein Ungeborenes. Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn es öfter mal auftritt und ist sogar ein typisches Symptom für die Schwangerschaft.
Du verlierst beim Nasenbluten meist nur sehr wenig Blut, auch wenn die vielen roten Taschentücher vielleicht etwas anderes vermuten lassen.
Behandlung
Wenn das Blut aus der Nase läuft, solltest Du Dich aufrecht hinstellen oder -setzen, den Kopf leicht nach vorne beugen und das Blut herausfließen lassen. Hab am besten immer Taschentücher griffbereit.
Auf keinen Fall solltest Du den Kopf in den Nacken legen oder Dich hinlegen. Denn dadurch besteht die Gefahr, dass das Blut den Hals hinunterläuft und in die Atemwege gelangt. Verschlucktes Blut kann außerdem Übelkeit und Schwindelgefühle auslösen.
Es kommt auch ein bisschen darauf an, ob nur die kleinen Adern im vorderen Teil der Nase oder auch die größeren Gefäße im hinteren Teil bluten. Gerade die größeren Gefäße sind oft nicht ganz so einfach zu stoppen. Bei starkem Nasenbluten hilft es, die Nasenflügel mit den Fingern für einige Minuten zusammendrücken.
Wenn möglich, lege Dir außerdem einen kalten Waschlappen in den Nacken oder auf die Stirn. Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen und der Blutfluss verringert sich.
Kann außerdem hilfreich sein: Einige Minuten an einer aufgeschnittenen Zwiebel oder Zitrone, an Apfelessig oder Lavendelöl riechen. Die ätherischen Öle können helfen die Blutung zu stillen.
Auch ein Fußbad mit kaltem Wasser für etwa 10 Minuten hilft den Blutgefäßen sich wieder zusammenzuziehen, damit das Nasenbluten stoppt.
Achte darauf, dass Du Deine Nase nach dem Nasenbluten nur sehr vorsichtig putzt. Die getrockneten Krusten können sich sonst leicht lösen und zu erneutem Nasenbluten führen.
Salben mit dem Wirkstoff Dexpanthenol lassen kleine Wunden schneller abheilen und helfen auch gegen das Aufreißen der Nasenschleimhaut.
Zusammenfassung Behandlung von Nasenbluten:
- aufrechte Haltung
- Blut aus der Nase abfließen lassen
- Nasenflügel leicht zusammendrücken
- kühlen Waschlappen auf Nacken oder Stirn
- ätherische Öle
- kaltes Fußbad
- Nase vorsichtig putzen
- Nasensalbe
Vorbeugung Nasenbluten in der Schwangerschaft
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, damit Du zukünftig weniger unter Nasenbluten leidest:
➔ Luftfeuchtigkeit erhöhen
Eine zu trockene Raumluft (unter 40 %) kann Nasenbluten begünstigen, da sie winzige Risse in den Schleimhäuten verursachen kann.
Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen kannst Du beispielsweise eine Schale mit Wasser auf die Heizung stellen, Wäsche im Zimmer trocknen lassen oder Dir einen Luftbefeuchter zulegen.
Auch Grünpflanzen mit großen Blättern erhöhen die Luftfeuchtigkeit, da sie über ihre Blätter Wasser verdunsten.
➔ Ausreichend trinken
Du solltest darauf achten, dass Deine Schleimhäute in der Nase nicht austrocknen. Nehme dafür genügend Flüssigkeit zu Dir. Zwei Liter pro Tag wären gut, vor allem Wasser oder ungesüßter Tee.
➔ Nasenpflege
Auch Pflegeprodukte wie salzhaltige Nasenspülungen, Nasensalben oder Nasenöl können helfen, die Nasenschleimhaut feucht zu halten.
➔ Behutsames Schnäuzen
Generell solltest Du Deine Nase nur sehr vorsichtig und behutsam putzen, denn schon zu starkes Schnäuzen kann ausreichen, um Nasenbluten auszulösen.
Wann solltest Du zum Arzt?
Falls Du häufiger oder sehr starkes Nasenbluten in der Schwangerschaft haben solltest, spreche sicherheitshalber Deine Frauenärztin darauf an, da in seltenen Fällen auch ein erhöhter Blutdruck oder eine Blutgerinnungsstörung dahinterstecken können.
Gerade die Früherkennung von Bluthochdruck ist besonders wichtig, da dahinter eine beginnende Präeklampsie (früher auch Schwangerschaftsvergiftung genannt) stecken kann.
Falls keine Erkrankung ursächlich für das häufige Nasenbluten ist, kann Dein Arzt die immer wieder blutenden Gefäße mit einer Elektroagulations-Pinzette veröden oder eine Tamponade (das ist eine Art Kompresse) in die Nase einsetzen.
Mehr Infos dazu findest Du hier.