Es gibt viele aufregende Momente im Leben mit einem Baby oder Kleinkind. Ich finde zu den ganz besonderen zählen in jedem Fall die ersten „freien“ Schritte. Nach dem Robben, Krabbeln, Sitzen und Hochziehen kommt irgendwann der Tag, an dem das Kleine einen ersten vorsichtigen Schritt wagt. Meist liegen noch ein paar Wochen Gehen an Möbeln und Entlanghangeln an allem, was verfügbar ist, dazwischen.
Erste wackelige Schritte
Und genau so dürfen wir diese spannende Zeit auch mit Pauline erleben. Vor ein paar Tagen passierte das Unglaubliche: Pauline, eben noch an der Terassentür gestanden, tapste ein, zwei Schritte bis zur Kinderküche. Da angekommen, ließ sie sich einfach auf den Po plumpsen. Die ganze Aktion sah zwar noch etwas unbeholfen aus, aber wir waren begeistert und wussten ja noch von unserer Großen, dass es ab sofort kein Halten mehr gibt. Es wird trainiert und trainiert, bis jede Bewegung sitzt. Und genauso war es auch, Pauline lief ihre Runden in unserer Wohnung ohne Pausen und immer begleitet von unseren aufmunternden Zurufen. Nach und nach klappten auch das Hinsetzen aus dem Stand und das Aufstehen ohne Festhalten immer besser und sogar leichte Gegenstände von A nach B zu befördern, war schnell kein Problem mehr.
Heimliches Training
Seltsamerweise lief sie nur bei uns zu Hause, überall sonst krabbelte sie wie gewohnt durch die Gegend. So als wollte sie ihre neue Fähigkeit lieber in Ruhe im sicheren, heimischen Umfeld perfektionieren, bevor sie sie allen zeigt. Auch mit diesem Verhalten zeigte sie uns wieder einmal wie grundverschieden Menschen sein können, Mathilda verhielt sich in dieser Phase (die sie bereits Monate früher hatte, sie lief mit knapp 12 Monaten bereits durch die Gegend) völlig anders. Sobald sie ein paar Schritte gehen konnte, sah man sie nur noch auf den Beinen, egal wo sie war. Pauline ist zwar etwas später (mit fast 16 Monaten) „auf die Füße gekommen“, dafür läuft sie seit den ersten Schritten stabiler und fällt weniger hin. Sie beobachtet ihr Umfeld genau und überlegt immer genau ob der Aufwand sich lohnt bevor sie irgendeine Aktion startet, so auch beim Laufen. Laut unserer Physiotherapeutin ein schlaues und schonendes Verhalten. Wir freuen uns jedenfalls sehr mit ihr, denn das bedeutet für sie wieder ein Stück gewonnene Freiheit und Selbstständigkeit. Man sieht ihr förmlich an, wie stolz und zufrieden sie nun ist, vor allem auch, weil sie etwas gelernt hat, was die große Schwester kann.
Passendes Schuhwerk?
Nun müssen wir uns demnächst Gedanken um geeignetes Schuhwerk für Pauline machen, denn der Herbst ist nicht mehr so weit weg. Barfußgehen ist zum Üben natürlich am besten, weil am natürlichsten, unter einer gewissen Temperatur aber kaum praktikabel. Gut erhaltene Lauflernschuhe haben wir leider nicht mehr da, gebrauchte Teile kommen für mich, zumindest am Anfang, nicht in Frage, da ich Fehlstellungen der Füße gerne vermeiden möchte. Anders als bei den weichen Lederschläppchen, die wir gebraucht aber in guter Qualität noch in verschiedenen Farben und Größen daheim haben. Zusammen mit mehreren Paar Stopper Socken ist Pauline zumindest „indoor“ gut versorgt und kann auch an kalten Tagen sicher und bequem ihre ersten Kilometer zurücklegen.