Die richtige Ernährung für Säuglinge wird nicht erst mit der Geburt ein wichtiges Thema. Schon in der Schwangerschaft passen wir Mütter auf, was, in welcher Qualität und wie viel wir essen. Denn gerade für einen so kleinen, wachsenden Organismus ist Ernährung ein so wichtiges Thema. Die richtige Ernährung bei Babys sorgt dafür, dass sie alle wichtigen Nährstoffe erhalten, die sie zum Wachsen benötigen. Eine falsche Ernährung dagegen kann zu Entwicklungsverzögerungen oder im Extremfall sogar zum Tod des Säuglings führen.
Ich habe mir daher möglichst frühzeitig Gedanken gemacht, wie ich unseren Sohn (mittlerweile 15 Monate alt) ernähren möchte.
Ernährung für Säuglinge – 6 Monate Muttermilch
Muttermilch
Die WHO (World Health Organisation) empfiehlt, einen Säugling 6 Monate voll zu stillen, d.h. ausschließlich durch Muttermilch zu ernähren. Auch darüber hinaus wird empfohlen, bis zum Ende des 2. Lebensjahres weiter zu stillen. Die menschliche Muttermilch ist und bleibt die beste Ernährung für Säuglinge. Die Inhaltsstoffe sind genau auf die kindlichen Bedürfnisse im jeweiligen Alter zugeschnitten, sie passt sich immer dem Bedarf an, ist frisch und jederzeit verfügbar. Außerdem werden über die Milch wichtige Antikörper zum Schutz des Babys weitergegeben.
Unseren Sohn habe ich deshalb die ersten sechs Lebensmonate voll gestillt und auch darüber hinaus bis heute. Während er in manchen Phasen ein guter Esser ist, verweigert er feste Nahrung fast völlig, wenn er krank ist oder einen Entwicklungsschub durchmacht. Dann ist es für mich beruhigend zu wissen, dass meine Muttermilch ihn nach wie vor ausreichend ernähren kann. Teilweise enthält sie sogar mehr Kalorien, als „richtige“ Nahrungsmittel.
Flaschennahrung
Aber auch für Babys, die nicht gestillt werden können, geht die Welt nicht unter. Für diesen Fall gibt es mittlerweile zum Glück sehr bekömmliche Ersatzmilch, die dem Kind nicht schadet und viele Aspekte der Muttermilch nachahmt. Als Ernährung für Säuglinge eignet sich daher ersatzweise Babynahrung aus Milchpulver, direkt nach der Geburt ist Pre-Nahrung die beste Wahl.
Alternative Zufütterungsmethoden
Wenn eine Mutter nicht voll stillen kann oder möchte, gibt es neben der Flasche auch andere Möglichkeiten, Ersatznahrung zuzufüttern: die Becherfütterung, die Fingermethode und das Brusternährungsset.
Ernährung für Säuglinge – Beikost nach 6 Monaten
Ernährung mit Brei
Breikost ist nach wie vor die beliebteste Methode, das Baby an feste Nahrung zu gewöhnen. In der Regel wird empfohlen, mit ein paar Löffelchen Karotten- oder Pastinakenbrei zu starten und dann die tägliche Menge langsam zu erhöhen.
Baby Led Weaning
Als Ernährung für Säuglinge kommt auch Baby led weaning in Frage. Immer mehr Eltern entscheiden sich dazu – statt klassischer Breikost – das Kind selbst entscheiden zu lassen, was und wie viel es essen möchte.
Wir hatten uns zunächst auch für die BLW-Variante entschieden, weil die Vorteile uns sehr überzeugend erschienen. Nach einigen Wochen sind wir allerdings zu einer Art Mischung übergegangen: Der Kleine bekommt so gut wie immer etwas vorgesetzt, was er mit den Händen essen kann. Gleichzeitig helfe ich ihm aber, mit Löffel und Gabel zu essen und manchmal gab es auch schon ein gekauftes Gläschen. Tatsächlich war es für ihn nämlich schwierig, selbst ausreichend zu essen. Denn seit er gelernt hatte, zu krabbeln und zu laufen, hat er sich selten viel Zeit für Essen oder Trinken an der Brust genommen. Ich musste feststellen, dass er tagsüber viel zufriedener ist, wenn ich ihn „füttere“ und auch nachts weniger oft aufwacht.
Was brauche ich für den Beikoststart?
Die List ist relativ kurz: Ein geeigneter Hochstuhl zahlt sich aus. Bevor das Baby sitzen kann, kann man es auch in einer Babywippe füttern. Außerdem ist ein Lätzchen wichtig. Wir haben einige Ärmellätzchen zu Hause, sodass auch die Ärmel der Kleidung geschützt sind. Viele Eltern wollen außerdem spezielle Babylöffel, -teller und Becher. Auch wir haben solche zu Hause, im Grunde könnte der Kleine aber auch aus normalem Geschirr und mit einem kleinen Löffel bzw. Gabel essen.
Ernährung für Säuglinge – Welche Nahrungsmittel?
Die richtige Ernährung für Säuglinge: Das kommt auf den Tisch
Grundsätzlich sollte ein Säugling, genau wie später ein Kind, ausgewogen und frisch essen. Auf den Tisch kommen sollte deshalb viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, aber auch Käse, Eier und Milch. In den ersten zwei Lebensjahren bildet sich nämlich der Geschmackssinn eines Kindes aus. Je vielfältiger und gesünder es in dieser Zeit isst, desto mehr wird diese Ernährungsweise im weiteren Leben verankert bleiben.
Ein Baby vegan oder vegetarisch ernähren?
Eltern, die sich selbst aus Überzeugung vegetarisch oder vegan ernähren, stehen oft vor einer schweren Entscheidung: Niemand möchte seinem Kind wichtige Nährstoffe vorenthalten, andererseits möchte man es auch gesund und nach seiner Überzeugung ernähren. Wer sich allerdings ausgiebig informiert, kann sein Baby auch ohne tierische Produkte angemessen ernähren.
Nahrungsergänzungsmittel und Tabletten für mein Baby?
Zum Thema Vitamin D und Fluor im ersten Babyjahr gibt es verschiedene Meinungen. Wer auf die Gabe von Vitamin D verzichten möchte, der sollte auf jeden Fall dafür sorgen, dass der Säugling möglichst viel Sonnenlicht bekommt. Wir haben das Vitamin D zum Beispiel nur sporadisch gegeben und sind ansonsten täglich 1-2 Stunden mit ihm im Tageslicht spazieren gegangen. Gegenüber Fluor bin ich ohnehin mehr als skeptisch.
Ansonsten sind Nahrungsergänzungsmittel für Erwachsene dosiert und bei richtiger Ernährung für Säuglinge nicht nötig. Daher sollte man diese einem Baby nie verabreichen, ohne einen Arzt hinzuzuziehen.
Gefahren und Fallen beim Thema Beikost
(Lebens)gefährliche Lebensmittel
Honig und Ahornsirup enthalten Bakterien, mit denen der kindliche Organismus noch nicht umgehen kann. Im ersten Lebensjahr sollte man diese Lebensmittel daher strikt von Säuglingen fernhalten.
Nüsse in ganzer Form sollen Kinder bestenfalls erst essen, wenn sie „Nüsse“ schreiben können. Vorher ist die Gefahr zu groß, dass sie daran ersticken. Weil Nüsse aber gesunde Öle und Spurenelemente enthalten, kann man sie ruhig in gemahlener Form oder als Brotaufstrich (ohne Zucker!) in die Nahrung integrieren.
Rohe Produkte wie rohes Ei, rohes Fleisch und roher Fisch sind überhaupt nicht zu empfehlen!
Salz: Ein Baby und Kleinkind sollte immer möglichst salzarm essen, da die Nieren noch nicht mit so viel Salz umgehen können.
Zucker ist nicht nur für Babys extrem ungesund und sollte deshalb mindestens im ersten, besser in den ersten zwei Jahren nur in Ausnahmefällen auf den Tisch kommen.
Alkohol, Koffein und Zusatzstoffe und Süßstoff sind absolut tabu.
Mein Baby hat Blähungen oder Hautreaktionen
Wer bei seinem Baby häufig Windeldermatitis oder sehr trockene Haut beobachtet, der sollte einmal darauf achten, ob das Kind auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Meist hilft es, diese vorübergehend wegzulassen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder einzuführen.
Was und wie viel soll mein Baby trinken?
Wer sein Baby nach Bedarf stillt, braucht sich um den Flüssigkeitshaushalt keine Sorgen zu machen. Auch an heißen Tagen ist Muttermilch der beste Durstlöscher. Flaschenkinder und Säuglinge, die nach der Beikosteinführung abgestillt werden, benötigen dagegen zusätzlich Flüssigkeit. Am besten geeignet dafür sind Wasser und ungesüßte Tees. Alle wichtigen Infos zum Thema findet ihr hier.