Kennst Du sie auch — diese fiesen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft? Jede zweite Frau leidet während der Schwangerschaft unter Rückenschmerzen. Manche bereits sehr früh, andere erst zum Ende der Schwangerschaft. Warum hast Du diese Schmerzen? Und was kannst Du dagegen tun?
Wie entstehen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft?
In der Schwangerschaft sind Deine Muskeln und Gelenke im Rücken durch die wachsende Gebärmutter und das zunehmend größer werdende Baby ungewohnten Belastungen ausgesetzt. Zur Vorbereitung auf die Geburt lockert sich der Beckenbereich. Dadurch kommt es schneller zu Reizungen in der Lendenwirbelsäule. Dies kann zu Verspannungen der Muskulatur führen und Rückenschmerzen verursachen.
Aber auch durch die Schwangerschaftshormone, welche das Becken sowie Bänder und Muskulatur für die Geburt lockern, können Rückenschmerzen während der Schwangerschaft entstehen. Diese Auflockerung geschieht zur Vorbereitung auf die Geburt.
Im dritten Trimester kann es auch vermehrt zu Rückenschmerzen kommen. Zu dem Zeitpunkt rutscht das Baby tiefer in Richtung Becken und könnte dabei auf einen Nerv drücken.
Rückenschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen:
- Verrichte deine täglichen Tätigkeiten möglichst mit geradem Rücken und beuge Dich nicht zu tief herunter.
- Versuche den Rücken zu entlasten, indem du zum Heben in die Knie gehst.
- Rolle dich beim Aufstehen über die Seite und drück Dich mit den Armen hoch.
- Versuche, nicht ins Holkreuz zu fallen — auch, wenn das gerade zum Ende der Schwangerschaft gar nicht so einfach ist!
- Deine Matratze sollte nicht zu weich sein. Eventuell lohnt es sich sogar, während der Schwangerschaft auf einer härteren Matratze zu schlafen.
- Leg Dir ein Stillkissen zum Schlafen unter dem Bauch oder zwischen die Knie.
- Baue Entspannungspausen in deinen Alltag ein.
- Betreibe regelmäßig sanften Sport: Schwimmen oder Schwangerschafts-Yoga sind jetzt ideal.
Tipps gegen Rückenschmerzen
Wärme gegen den Schmerz: Auch in der Schwangerschaft darfst Du mit den bewährten Hausmittelchen gegen Rückenschmerzen ankämpfen. Egal ob wir eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder ein warmes Bad bevorzugen: Die Wärme lindert deine Rückenschmerzen und hilft dir gleichzeitig zu entspannen. Auf sehr lange heiße Bäder (ab 37 Grad) solltest Du während der Schwangerschaft allerdings lieber verzichten.
Massage: Am besten bittest du Deinen Partner, Dich zu massieren. Für den schmerzenden Bereich kannst Du Jasmin-, Mandarinen- oder Rosmarinöl verwenden. Durch die Massage wird nicht nur der Schmerz reduziert, sondern auch die Blutzirkulation angeregt. Diese verbessert den Nährstoffaustausch in der Plazenta. Alternativ kannst Du Dir natürlich auch eine spezielle Schwangerschafts-Massage gönnen.
Richtige Körperhaltung: Sicherlich kennst Du den typischen Watschelgang einer schwangeren Frau. Durch diesen Gang verfällst Du in die Lordose-Haltung, es entsteht ein Hohlkreuz und ein starker Zug im unteren Rücken. Korrigiere Deine Haltung, indem du bewusst das Becken aufrichtest, den Rücken lang machst und den Bauch zu Dir ziehst.
Medizinische Hilfe: Wenn Dir die Rückenschmerzen sehr zur Last fallen, lass Dich physiotherapeutisch oder osteopathisch behandeln. Die Experten können Blockaden lösen und Dir so den Schmerz nehmen — oder ihn zumindest erträglicher machen.
Sofortmaßnahme bei Ischiasschmerzen: Stütze dich auf einem Möbelstück ab und entlaste den schmerzenden Rücken. Danach empfiehlt sich die Stufenbettlagerung: Du legst dich auf den Rücken, beugst Hüft- und Kniegelenk im rechten Winkel und lagerst die Unterschenkel auf z.B. einem Kissenstapel. So werden die Lendenwirbel entlastet und der Schmerz lässt nach.
Akupunktur: Die Nadeln können helfen, die Rückenschmerzen zu verringern. Frag dafür Deinen Hausarzt oder Deine Frauenärztin nach einem speziell geschulten Heilpraktiker.
Stützgürtel: Ein spezieller Stützgürtel befreit deine Bauch- und Rückenmuskulatur von einem Teil des Baby-Gewichtes. Manchmal übernimmt sogar die Krankenkasse die Kosten der Anschaffung. Frag einfach mal bei Deinem Frauenarzt nach.
Rückenschmerzen in der Schwangerschaft – wann zum Arzt?
In der Regel sind Rückenschmerzen in der Schwangerschaft zwar unangenehm, aber harmlos. Es gibt allerdings zwei Fälle, in denen du zum Arzt gehen solltest:
- Treten in der Frühschwangerschaft Rückenschmerzen auf, kann dies auf mögliche Komplikationen wie eine Eileiterschwangerschaft hinweisen. In diesem Fall wäre es ratsam, den Arzt aufzusuchen.
- Auch bei stark anhaltenden, sehr intensiven Rückenschmerzen ist ein Arztbesuch sinnvoll.
Rückenschmerzen in der Schwangerschaft: So habe ich vorgebeugt
Mir persönlich hat mein regelmäßiger Sport in der Schwangerschaft geholfen, Rückenschmerzen vorzubeugen. Mit insgesamt 9 kg habe ich nicht extrem viel zugenommen, aber auch ich merkte die Veränderungen im Körper. Spätestens alle drei Tage verspürte ich leichte Rückenschmerzen. Spätestens an diesen Tagen ging ich ins Fitnessstudio und trainierte meinen Rücken mit leichtem Krafttraining. Am Tag darauf waren die Schmerzen verschwunden.
Was hat Dir bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft geholfen? Wir freuen uns über Deinen Kommentar!