Auch wenn Du schwanger bist, darfst Du natürlich selbst Autofahren – solange es Dir und Deinem ungeborenen Baby gut geht und Dein Arzt keine Bedenken hat. Dennoch solltest Du auf einige Dinge achten, damit es im schlimmsten Fall nicht zu Stößen und Prellungen kommt, die gesundheitliche Folgen haben könnten. Unsere Tipps für sicheres Autofahren in der Schwangerschaft:
Schwanger Autofahren: die Gefahren
In den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft wird Dir das Autofahren vermutlich noch nicht so beschwerlich sein, da der Umfang Deines Bauches noch nicht so groß ist, dass er Dich beim Autofahren stark behindert. Allerdings ist Dir anfangs vielleicht sehr übel, Du bist müde und unkonzentriert. Aufgrund dessen kann das Risiko für einen Unfall steigen.
Ab dem 7. Schwangerschaftsmonat stört der große Bauch nicht nur beim Ein- und Aussteigen. Mit steigendem Umfang Deines Bauches wird die Gefahr größer, dass Deinem Baby bei einem Unfall etwas passieren könnte. Durch einen Aufprall mit dem Lenkrad oder dem Airbag kann es beispielsweise zu einem vorzeitigen Blasensprung kommen oder zu einer Ablösung der Plazenta.
Außerdem ist durch Wassereinlagerungen in den Beinen und das lange Sitzen im Auto die Gefahr einer Thrombose höher. Bei sehr langen Autofahrten können Erschütterungen beim Fahren sogar Wehen auslösen und eine Frühgeburt begünstigen. Wenn möglich solltest Du Dich im letzten Trimester nicht mehr selbst hinter das Steuer setzen.
Einfache Regeln für das Autofahren in der Schwangerschaft
Die folgenden Punkte sind schnell umgesetzt und können das Autofahren für Dich mit dickem Bauch deutlich angenehmer machen:
- Schiebe den Autositz so weit wie möglich nach hinten. So schaffst Du einen größeren Abstand zwischen Deinem Bauch und dem Airbag, der bei einem Aufprall ausgelöst werden könnte. Wenn möglich, sollten es etwa 25 cm sein. Auch als Beifahrerin solltest Du auf genügend Abstand zum Armaturenbrett achten.
- Stelle die Sitzlehne des Autos senkrecht und die Kopfstütze in Höhe Deines Kopfes.
- Der korrekt Sitz des Sicherheitsgurtes in der Schwangerschaft: Der Beckengurt verläuft unterhalb Deines Bauches, damit er beim Bremsen nicht auf den Bauch drückt, und der Schultergurt sollte zwischen Deinen Brüsten liegen.
- Bei einigen Autos kann das Lenkrad höher gestellt werden. So ist es für Dich vielleicht angenehmer zu fahren.
- Bei Müdigkeit oder Unkonzentriertheit lässt Du das Auto lieber stehen und ein:e Freund:in oder Bekannte bitten, Dich zu fahren. Auch ein Taxi ist natürlich möglich.
- Meide Stress während des Autofahrens: Versuche das Auto außerhalb der Zeiten des Berufsverkehrs zu nutzen und fahre lieber einen kleinen Umweg anstatt auf den viel gefahrenen Strecken zu bleiben. Ganz wichtig ist es auch, ausreichend früh loszufahren, damit Du nicht in Zeitnot gerätst und aufs Gaspedal drückst.
- Fahre ruhig und umsichtig: Nicht nur Dein Puls steigt, wenn Du plötzlich bremsen oder beschleunigen musst. Auch Dein ungeborenes Baby reagiert mit starkem Herzklopfen und Strampeln.
- Habe Deinen Mutterpass immer dabei, denn so können die Ärzte bei einem Unfall gleich sehen, in welcher Schwangerschaftswoche Du Dich befindest und welche Blutgruppe Du hast.
- Pausen sind wichtig! Falls Du eine längere Autofahrt unternimmst, solltest Du nach maximal zwei Stunden eine Pause einlegen und Dich etwas an der frischen Luft bewegen oder leichte Lockerungsübungen machen.
- Als Beifahrer kannst Du Dich auch während der Fahrt lockern: Ziehe Deine Zehen immer wieder in Deine Richtung und drücke anschließend die Fersen kräftig in den Boden. Oder kreise Deine Füße abwechselnd in die eine und in die andere Richtung. Auch das Kreisen mit den Schultern ist im Auto möglich oder das Dehnen der Nackenmuskeln. Für längere Fahrten kannst Du Dir Kompressionsstrümpfe besorgen, die vor einer Thrombose schützen.
Tipp: Schwangerschaftsgurt fürs Auto
Falls Du besorgt vor einem Aufprall bist, kannst Du einen Schwangerschaftsgurt im Auto benutzen, der die Gefahr für Dein ungeborenes Baby zusätzlich reduzieren kann. Dabei kannst Du zwischen verschiedenen Gurtsystemen wählen: Einige Gurte verlängern den normalen Autogurt, falls er durch den dicken Bauch zu kurz geworden sein sollte. Andere sorgen dafür den Beckengurt möglichst tief zu halten, damit er eher über Deinen Oberschenkeln und nicht auf Deinem Bauch liegt. Häufig ist auch noch ein Sitzkissen für ein angenehmeres Autofahren dabei, an dem der Gurt befestigt wird.
Notwendig sind diese Gurtführungssysteme und Sitzkissen nicht, sie können aber für ein besseres Sitz- und Sicherheitsgefühl bei Dir sorgen. Achte bitte unbedingt darauf, dass die Systeme auch für den Straßenverkehr zugelassen sind.
So gut informiert wünschen wir Dir nun eine gute Fahrt durch Deine gesamte Schwangerschaft :-)
Hast Du noch weitere Tipps zum Thema „Schwanger Autofahren“? Dann freuen wir uns in den Kommentaren darüber.