Senkwehen gehören zu einer Schwangerschaft dazu. Wie sie sich anfühlen, ab wann sie auftreten und was Du gegen die Schmerzen machen kannst erfährst Du hier.
Ab wann treten Senkwehen auf?
Senkwehen (auch Vorwehen genannt) sorgen – wie der Name schon sagt – dafür, dass sich die Gebärmutter und das Baby tiefer ins Becken senken. Idealerweise rutscht der Kopf Deines Babys direkt in Richtung Geburtskanal. Dieser Vorgang geschieht etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche. Wenn Du bereits ein Kind auf die Welt gebracht hast, kann es gut sein, dass Du die Senkwehen erst einige Tage vor der Geburt bemerkst. Treten die Wehen vor der 36. Schwangerschaftswoche auf kannst Du davon ausgehen, dass es sich um Übungswehen handelt.
Wie fühlen sich Senkwehen an?
Es ist gar nicht so leicht, Übungswehen von Senkwehen zu unterscheiden. Natürlich sind Senkwehen auch unterschiedlich stark und jede Frau nimmt sie anders wahr. Du fühlst vielleicht nur ein leichtes Spannungsgefühl, ein Unwohlsein oder aber auch ein Ziehen in den Rücken bis in die Oberschenkel. Richtige Schmerzen verursachen sie jedoch selten. Senkwehen können etwa alle 10 Minuten auftreten oder immer mal wieder mit mehreren Stunden oder gar Tagen Abstand. Eine Wehe dauert im Schnitt etwa 30 bis 40 Sekunden. Nach den Senkwehen ist der Bauch tiefer gerutscht und Du hast wieder mehr Platz zum Atmen. Auch Beschwerden wie Sodbrennen oder Völlegefühl sind nicht mehr so stark. Allerdings liegt Dein Baby jetzt wahrscheinlich auf Deiner Blase, was dazu führt, dass Du häufiger zur Toilette musst.
Wie sich Wehen generell anfühlen, erklärt Hebamme Christina hier
Was hilft gegen die Schmerzen?
Das unangenehme Ziehen lässt sich mit Wärme gut lindern. Du kannst Dir eine Wärmflasche auf den Bauch legen oder ein warmes Bad nehmen – das tut gut und entspannt. Im Geburtsvorbereitungskurs hast Du bestimmt schon Atemtechniken geübt, mit denen Du die Wehen veratmen kannst. Diese Atemtechniken helfen auch bei Senkwehen und Du entspannst Dich dabei ganz automatisch. Vielleicht hast Du aber auch das Bedürfnis, Dich zu bewegen. Langsames auf und ab gehen oder ein kleiner Spaziergang können auch helfen. Ebenso hat sich Himbeerblättertee bewährt, denn er lockert die Gebärmuttermuskulatur und löst Krämpfe im Unterleib. Am besten besprichst Du die Dosierung vorher mit Deiner Hebamme, da der Tee auch Wehen anregen kann und nicht zu früh getrunken werden sollte. Probiere einfach aus, was Dir in der Situation gut tut, denn jeder Körper ist anders. Das Wichtigste ist, dass Du Dich dabei wohlfühlst.
Was unterscheidet Senkwehen von echten Wehen?
Viele Frauen haben Angst, die Wehen nicht richtig zu deuten und die Geburt „zu verschlafen“. Keine Sorge, das wird nicht passieren. Richtige Wehen, die die Geburt einleiten, tun weh. Schließlich sind sie – im Gegensatz zu Senkwehen – dazu da, den Muttermund zu öffnen. Sie sind schmerzhaft und treten in regelmäßigen Abständen auf, die immer kürzer werden. Anfangs kommen die Wehen alle 20 Minuten, dann verringern sich die Abstände in Minutenschritten. Um zu testen, ob es sich um Senkwehen oder echte Wehen handelt kannst Du Dich in die warme Badewanne legen. Senkwehen werden verschwinden, aber echte Geburtswehen lassen sich nicht aufhalten und verstärken sich meistens bei Wärme noch.
Wann muss man ins Krankenhaus?
Bei schmerzhaften Wehen, die in regelmäßigen Abständen auftreten und auch bei Wärme nicht nachlassen, solltest Du Dich auf den Weg ins Krankenhaus machen. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um vorzeitige Wehen oder – um den errechneten Geburtstermin – um echte Wehen, die den Muttermund öffnen und die Geburt Deines Kindes einleiten. In diesem Fall zügig, aber nicht überstürzt ins Krankenhaus fahren.
Grundsätzlich gilt: im Zweifelsfall lieber ins Krankenhaus. Niemand wird Dich belächeln, wenn Du mit Senkwehen in den Kreißsaal willst. Du wirst wahrscheinlich untersucht und ein CTG wird geschrieben – und wieder nach Hause geschickt. Aber Du fühlst Dich danach sicherer und kannst die Signale Deines Körpers besser einordnen.