Baby sitzen lernen

Baby 1 x 1 – Sitzen lernen


Sitzen lernen ist ein spannender Abschnitt im Leben Deines Babys und passiert etwa mit sechs bis acht Monaten. Der Zeitpunkt lässt sich natürlich nicht genau bestimmen, denn jedes Kind hat seine eigene Geschwindigkeit in der Entwicklung. Manche sitzen erst später ganz frei, andere sitzen schon, bevor sie überhaupt mobil werden. Ob und wie Du Dein Kind dabei unterstützen kannst, liest Du hier:

Das Baby lernt, sich hinzusetzen

Es gibt Babys, die sich schon früh aus einer Schräglage heraus nach oben ziehen, und welche, die mit dem Krabbeln beginnen und sich aus dem Vierfüßlerstand in die Sitzposition zurückschieben.

Kinder, die schon früh sitzen, spannen die Bauchmuskeln an und nutzen die Möglichkeit, sich hochzuziehen, sobald etwas Greifbares in der Nähe ist. Ganz gleich, ob es Deine Hand oder ein Bügel ist. Diese Kinder werden bei längerem Liegen quengelig und beruhigen sich erst, wenn sie sitzen dürfen, z. B. auf Deinem Schoß.

Kinder, die spät sitzen, liegen in den ersten Monaten viel auf dem Bauch. So werden sie dazu motiviert, sich mit den Armen abzustemmen, was die Arm- und Rumpfmuskulatur fördert. Babys, die viel auf dem Bauch liegen, werden eher das Krabbeln lernen und spät sitzen, weil sie merken, dass das Sitzen überflüssig ist. Es reicht ihnen, sich hochzustemmen, um etwas zu sehen. Sorge Dich also nicht, wenn es das Sitzen lange nicht lernt. Wenn das allerdings um den ersten Geburtstag herum noch nicht passiert ist, solltest Du das bei deinem Kinderarzt ansprechen.

➔ In Julias Beitrag „Motorische Entwicklung beim Baby im 1. Lebensjahr“ erfährst Du, wann Babys welchen Meilenstein erreichen und wie die motorische Entwicklung abläuft.

 

Sale

Ab wann darf ein Baby sitzen?

Hier wird oft gesagt, dass frühes Sitzen einem Baby schadet. Das stimmt so aber nicht ganz. Wenn Dein Baby in der Lage ist, seinen Kopf aufrecht zu halten und sich hinsetzen möchte, dann sollte es das auch tun. Was Du allerdings vermeiden solltest: Das Kind aufrecht hinsetzen, wenn es das noch nicht kann oder will. Achte auch darauf, dass Dein Kind nicht zu lange sitzt und gleiche langes Sitzen während einer Autofahrt oder in der Babyschale mit vielem Liegen oder Spielen in Bauchlage aus.

Wie kannst Du Dein Baby unterstützen?

Hier gilt: Kinder lernen die Dinge nicht schneller, wenn sie von den Eltern unterstützt werden! Jede Bewegung, die Dein Kind macht, erfordert Muskeln, Knochen, Bänder, Sehnen und bestimmte Leistungen des Gehirns. Diese müssen koordiniert werden, deshalb reagiert ein Säugling in den ersten Monaten auch auf Reflexe, was überlebenswichtig ist. Später steuert es die Reflexe dann bewusst.

Du kannst Dein Kind aber trotzdem ein wenig unterstützen. Bevor es sich aufsetzt, lernt es, sich zu rollen. Du kannst es dazu animieren, indem Du z. B. seitlich ein Spielzeug wie einen Greifling oder einen gut greifbaren Ball hinhältst oder Dein Baby unter einen Spielbogen legst.

 

Wenn das gut klappt und Dein Baby Spaß daran hat, kannst Du auch probieren, ihm in Rückenlage Deine Hände hinzuhalten. Greift es danach, dann ziehe es hoch. Denke aber daran, dass Du das erst machen solltest, wenn Dein Baby den Kopf selbstständig aufrecht halten kann.

Mögliche Folgen des falschen Sitzens

Leider können manche Eltern es kaum erwarten, bis ihr Baby sitzt und so passiert es, dass sie hingesetzt werden, ohne dass sie es schon können. In diesen Fällen drohen Haltungsschäden. Es kann z. B. passieren, dass ein Sitzbuckel entsteht. Hier kann die Wirbelsäule die Sitzposition noch nicht alleine halten und krümmt sich im unteren Bereich. Solche Schäden müssen dann von einem Physiotherapeuten behandelt werden.

So vermeidest Du Folge- und Haltungsschäden beim Kind

  • das Kind soll sich selbst Hilfe zum Hochkommen suchen (z. B. Tischbeine oder Sofa)
  • das Kind nicht unbedingt an den Armen hochziehen, sonst werden keine Muskeln angestrengt
  • wenn das Kind an Deiner Hand laufen will, beuge Dich nach unten, damit es die Arme nicht zu sehr strecken muss
  • das Kind Fehler machen lassen

Sitzen wird oft überbewertet. Du solltest wissen, dass es Deinem Kind viel wichtiger ist, dass es vorwärts kommt und die Welt auf seine Art und Weise erkunden kann. Wenn es etwas erkunden möchte, tut es das mit seinen Händen in Rückenlage. Riskiere die Gesundheit Deines Kindes nicht, weil Du möchtest, dass es das Sitzen und andere Dinge schneller lernt. Gib‘ ihm die Zeit, die es braucht und es wird ihm dann viel mehr Spaß machen. Solltest Du Dir unsicher sein, dann frag‘ Deinen Kinderarzt um Rat, er wird Dir weiterhelfen können.

Das könnte Dir gefallen

 

Weitere Artikel von uns:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert