So sicher wie möglich sollte ein Kindersitz sein – da sind sich wohl alle Eltern einig. Geregelt sind die Sicherheitsstandards in Kindersitz-Normen. Aktuell haben 3 von ihnen noch Gültigkeit. Die heute neu zugelassenen Kindersitze unterliegen alle der i-Size-Norm. Hier erfährst Du, wie die hier geregelten Standards aussehen und worin sich die drei gültigen Normen i-Size und ECE R44 03 und 04 unterscheiden.
i-Size oder ECE R44? – So findest Du es heraus
Kaufst Du hierzulande einen neuen Kindersitz für Deinen Nachwuchs, muss er einen der folgenden Sicherheitsstandards erfüllen:
UN ECE Reg. 129 (besser bekannt als i-Size-Norm), UN ECE Reg. 44/03 oder UN ECE Reg. 44/04). Ob Dein Sitz einen der genannten Standards erfüllt, erkennst Du an der orangefarbenen Prüfplakette am Kindersitz.
i-Size weist starke Änderungen gegenüber den Vorgänger-Normen auf. Die Unterschiede zwischen den beiden ECE-Normen sind dagegen verhältnismäßig klein. Beide können universal, halbuniversal oder fahrzeugspezifisch zugelassen sein. „Universal“ bedeutet, dass der Kindersitz für die Montage in allen Fahrzeugen zugelassen ist.
Hinweis: Modelle der älteren Norm ECE R44/03 dürfen seit 2009 nicht mehr verkauft werden. Das heißt, Sitze mit dieser Norm sind bereits mehr als 10 Jahre alt.
Der Überblick:
Normen | ECE R44/03 + /04 | ECE R129 (i-Size) |
---|---|---|
gültig seit | 1995 bzw. 2005 | 2013 |
eingeteilt wird nach | Körpergewicht | Körpergröße |
Rückwärtsfahren bis min. | 9 kg | 15 Monate |
Seitenaufprallschutz | Tests sind nicht vorgeschrieben | Tests gesetzlich vorgeschrieben |
Einbauart | Isofix oder 3-Punkt-Fahrzeuggurt | Isofix |
Was ist i-Size?
Kindersitze, die jetzt neu zugelassen werden, erfüllen die i-Size-Norm. I-Size ist ein neuer und verbesserter Standard. Die dazu gehörende Verordnung besagt, dass Kinder bis zu einem Alter von 15 Monaten rückwärtsgerichtet im Auto unterwegs sein müssen. Außerdem darf eine aktuelle Babyschale in EU Norm nicht mehr ab einem Körpergewicht von 9kg in Fahrtrichtung gedreht werden. Babys werden überdurchschnittlich oft zu früh in Fahrtrichtung transportiert. Die i-Size-Norm will dem entgegenwirken. Sie ebnet die Bahn für das längere Fahren in einem Reboarder-Kindersitz. Wie lange Dein Kind welche Kindersitz-Größe benötigt, wurde vor der i-Size-Norm am Gewicht des Kindes festgemacht. i-Size teilt stattdessen nach Körpergröße ein. So soll vermieden werden, dass Dein Kleines zu früh in die nächste Kindersitz-Größe wechselt.
Kindersitze mit i-Size-Zulassung müssen außerdem im Front- und im Seitenaufprall besonders sicher sein. Ein Seitenaufprallschutz ist hier gesetzlich vorgeschrieben. Um das Risiko eines Falsch-Einbaus zu senken, werden i-Size Sitze außerdem nur mit Hilfe von Isofix-Verankerungen eingebaut und nicht mehr mit Hilfe des 3-Punkt-Fahrzeuggurtes. Auch hier zeigten sich in der Vergangenheit Sicherheitsdefizite beim Einbau und der Nutzung.
Was ist ECE R44?
Neben wichtigen Sicherheitsaspekten beschreibt die Regelung ECE R44, bis zu welchem Gewicht eine der fünf Kindersitzgruppen (0, 0+, 1, 2 oder 3) vorgeschrieben ist. Kindersitze nach ECE-R 44 sind von Geburt an bis 36 Kilogramm Körpergewicht eingeteilt. Seit 2013 ist zudem das reboard– oder rückwärtsgerichtete Fahren für Kinder bis neun Kilogramm verpflichtend.
Kindersitz und Babyschale in EU Norm: Unser Fazit
In Sachen Sicherheit hat i-Size eindeutig die Nase vorn. Die Kleinen sind hier länger rückwärtsgerichtet unterwegs und die Sitze wurden auch auf ihren Seitenaufprallschutz hin getestet. Die Kombination mit Isofix überzeugt zusätzlich, denn Isofix bedeutet eine feste Verankerung des Sitzes mit der Fahrzeugkarosserie. Unser Tipp: Beim Kauf eines Kindersitzes die aktuellen Tests vom ADAC und der Stiftung Warentest im Blick behalten!