Zum Ende der Schwangerschaft, werdet Ihr wahrscheinlich von Eurem Gynäkologen oder Eurer Gynäkologin gefragt, ob Ihr einen Test auf Streptokokken der Gruppe B wünscht. Hier möchte ich Euch über diese Streptokokken in der Schwangerschaft informieren, damit Ihr diese Entscheidung treffen könnt.
Was sind Streptokokken der Gruppe B?
Streptokokken der Gruppe B oder auch B-Streptokokken genannt, sind Bakterien die sich häufig im menschlichen Körper befinden. Jede dritte Frau ist davon betroffen, ohne es zu wissen. Sie befinden sich häufig im Urogenitaltrakt und in der Scheide. Wenn ich in der Vorsorge über B-Streptokokken rede, betone ich immer, dass diese nichts mit einer Geschlechtskrankheit oder mangelnder Hygiene zu tun haben.
Woher weiß ich, ob ich B-Streptokokken habe?
Wenn Ihr B-Streptokokken habt, werdet Ihr vermutlich nichts davon wissen. In der Regel machen diese Bakterien den Betroffenen Frauen keine Beschwerden. Nur durch einen Test kann man die Streptokokken der Gruppe B nachweisen. Dieser Test gehört nicht zu den Mutterschaftsrichtlinien, das heißt, die Untersuchung wird nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sondern muss von Euch privat gezahlt werden. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 20 und 30 Euro.
Wann und wie wird der Test gemacht?
Der Test erfolgt in der Regel durch einen Abstrich. Mit einem Wattestäbchen wird dieser aus der Scheide entnommen. Die meisten Frauenärzte verfügen über spezielle Schnelltest, auf dessen Ergebnis Ihr noch in der Praxis warten könnt. Der Test sollte relativ spät, in den letzten Schwangerschaftswochen durchgeführt werden.
Was passiert, wenn ich B-Streptokokken habe?
Euer Frauenarzt wird das Ergebnis des B-Streptokokken Test in Eurem Mutterpass dokumentieren. So weiß die Geburtsklinik darüber Bescheid. Ich empfehle aber immer, dass Ihr die Ärzte in der Klinik auch noch einmal persönlich darauf ansprecht. Wenn Ihr mit einem Geburtsbeginn in die Klinik kommt, werdet Ihr über eine Infusionsnadel ein Antibiotika bekommen, bis Euer Baby auf der Welt ist. Mit einem Geburtsbeginn meine ich regelmäßige Wehentätigkeit oder einen vorzeitigen Blasensprung, auch ohne Wehentätigkeit. Die Antibiotikagabe soll Euer Kind vor einer Streptokokkeninfektion schützen. Auch wenn, zum Beispiel bei sehr schnellen Geburtsverlauf, eine Antibiotikagabe nicht mehr möglich ist, infizieren sich die Kinder zum Glück nur selten. B-Streptokokken können vor allem im Neugeborenenalter eine Lungenentzündung hervorrufen. Symptome einer Infektion können schnelles atmen und Einziehungen des Brustkorbes sein, außerdem werden die Babys apathisch und trinken schlecht. Sollte der Verdacht auf eine Infektion bestehen, sollte Euer Baby sehr schnell antibiotisch behandelt werden. Eine unerkannte, unbehandelte Infektion kann im schlimmsten Fall bis zum Tode des Babys führen. Wenn Ihr weitere Fragen habt, spricht Euren Gynäkologen oder Eure Hebamme darauf an.
zum Weiterlesen: