Voraussichtlich ab Januar 2016 wird es ernst für Pauline (15 Monate) und mich: Ich werde in Teilzeit an meinen alten Arbeitsplatz zurückkehren und Pauline wird an 4 Tagen jeweils für ein paar Stunden bei einer ortsansässigen Tagesmutter sein.
Vorsichtiges Kennenlernen
Damit Pauline sich langsam an die neue Situation gewöhnen kann, besuchen wir die Tagesmutter seit Juni bereits einmal wöchentlich für ca. 2 Stunden. Ich möchte, dass Pauline sich in Ruhe an das neue Umfeld gewöhnt und außerdem an den Umstand gewöhnt, dass Mama zwar weggeht, aber auch immer wieder kommt. Ich denke dafür braucht es viel Übung, Zeit und Geduld, aber das ist es mir wert. Nebenbei konnten wir gleich den Bürokratiekram klären, denn da gab es auch so einiges zu tun. Vom Betreuungsvertrag über Versicherung, bis hin zur Vorlage des U-Heftes/Impfnachweis gab es eine Menge zu regeln. Durch unsere Besuche hatte deshalb auch ich die Gelegenheit, Paulines Tagesmutter besser kennenzulernen. Anfangs war ich schon etwas skeptisch, aber das sind sicher alle Eltern, wenn sie ihr Kind „fremdbetreuen“ lassen möchten oder müssen. Von Besuch zu Besuch wurde ich jedenfalls immer überzeugter, die richtige Wahl getroffen zu haben. Ich konnte mir die Zimmer/Schlafplätze und Spielzeug ansehen, bekam unter anderem mit, dass es ausschließlich Wasser zu trinken gibt und dass die Kinder jeden Mittag frisch bekocht werden.
Umfeld und Atmosphäre
Besonders angenehm fällt mir immer die ruhige, ausgeglichene und sehr positive Art der Tagesmutter auf. Sie richtet sich vollkommen nach den Bedürfnissen der Kinder: Kein Kind muss beispielsweise essen, wenn es sehr müde ist, nur weil gerade Essenszeit ist. Alle Kinder dürfen schlafen, solange sie wollen (außer die Eltern machen andere Vorgaben) und allgemein herrscht eine angenehm fröhlich-entspannte Stimmung. Die Kinder haben viele Freiheiten, werden nicht mit Spielzeug „zugeschüttet“ und dürfen auch mal Einrichtungsgegenstände zu Spielzeug umfunktionieren. Selbstverständlich gibt es auch Mal- und Bastelsachen. Die Wohnung ist kindersicher eingerichtet und es gibt einen schönen kleinen Garten, der schattig, eingezäunt und mit einigen tollen Kindergerätschaften (Turm, Rutsche, Schaukeln, Trampolin, etc.) ausgestattet ist. Mehr kann man sich eigentlich kaum für sein Kind wünschen.
Pauline fühlt sich wohl
Am allermeisten hat mich natürlich Paulines Wohlfühlen überzeugt, was ich von Anfang an deutlich spüren konnte und mich etwas überrascht hat, weil sie meistens eher verhalten auf neue Leute oder Umgebungen reagiert. Selbstbewusst krabbelte sie gleich durchs Wohnzimmer, hatte keinerlei Berührungsängste mit den anderen Kindern und grinste die Tagesmutter an. Die wiederum stürzte sich nicht gleich auf Pauline, sondern beobachtete sie ganz ausführlich, bewunderte sie für ihren Mut und lachte sie immer wieder an.
Und ohne mich?
Mir ist natürlich klar, dass Paulines Stimmung schlagartig in den Keller gehen kann, sobald sie mich nicht mehr um sich hat. Aber ganz bestimmt kann sie sich besser mit der neuen Situation arrangieren, wenn es ihr ursprünglich gut gefallen hat. Außerdem übertragen sich meine positiven Gefühle und meine Tagesmuttereingewöhnung auf sie und es hilft ihr hoffentlich auch, dass ich ihr signalisiere, dass alles gut so ist und seine Ordnung hat. Ich bin schon jetzt gespannt, wie Pauline sich verhält, wenn sie tatsächlich allein da bleiben muss, ob sie gerne da isst, wie das mit dem schlafen klappt und ob ich es schaffe, sie bis dahin abzustillen. Bei Mathilda, ihrer 3,5-jährigen Schwester, haben wir es mit der tageweisen Betreuung seinerzeit so gemacht, dass ich das Kennenlernen der Einrichtung und die Eingewöhnung mit ihr gemacht habe. Stefan hat dann, als es richtig losging, das Hinbringen und ich immer das Abholen erledigt. Diese Aufteilung war psychologisch und logistisch für uns am besten. Der Papa ist einfach cooler an die Sache rangegangen, konnte sie leichter loslassen ohne viele überflüssige Emotionen in den Prozess zu packen. Und ich konnte während dieser Zeit schon in Ruhe arbeiten. In den ersten Wochen schimpfte oder weinte Mathilda beim Abgeben schon ein bisschen, ließ sich aber schnell ablenken, später fiel es ihr viel leichter, bis es ihr richtig Spaß machte. Bei ihrer Kindergarteneingewöhnung hatten wir dann richtiges Glück, sie ging von Anfang an gerne hin, weinte nie und hatte nie Angst, kein einziges Problemchen in Sicht. Für Pauline wünsche ich mir natürlich auch einen so guten Start und da wir glücklicherweise noch einige Monate Zeit haben, kann sie sich gaaaanz langsam an alles gewöhnen.