Ich brauche nur den Namen einer bekannten Drogeriemarktkette sagen und meine Tochter steht an der Tür und möchte einkaufen gehen. Denn sie weiß sehr genau, dass besagte Drogeriekette kleine Kindereinkaufswägen bereitstellt. Allerdings hat meistens nur meine Tochter Freude daran — und ich versuche mühsam dafür zu sorgen, dass sie keine älteren Mitmenschen über den Haufen fährt oder wahllos irgendwelche Dinge in den Einkaufswagen legt. An der Kasse bin ich dann schweißgebadet und versuche, das Kind wieder im Buggy zu platzieren. Kennst Du, oder?
Es wurde also Zeit, das Einkaufen zu üben – in sicherer heimischer Umgebung. Deswegen habe ich das Spiel Meine ersten Spiele – Einkaufen von HABA für Dich getestet.
Ziel des Spiels
Die kleinen (und großen) Spieler gehen auf den Markt, um einzukaufen. Hierfür erhält jeder der Spieler einen Einkaufszettel, auf dem jeweils vier unterschiedliche Dinge stehen, die gekauft werden sollen. Zusätzlich bekommen alle eine ausreichende Menge Geld in Form von Münzen und Scheinen zum Bezahlen. Wer zuerst alle Sachen vom Einkaufszettel gekauft hat, hat gewonnen.
Meine ersten Spiele – Einkaufen: der Spielablauf
Der Spielkarton selbst wird zum Spielplan. Hierfür wird einfach ein entsprechender Einleger in den Karton gelegt. In der Mitte wird ein Aufsteller mit den Marktverkäufern eingesteckt und fertig ist die Marktkulisse. Jeder Marktstand ist in einer anderen Farbe gehalten: Rot, Grün, Blau und Gelb. Für die Waren gibt es Spielplättchen, die mit einer farblichen Formumrandung entsprechend zugeordnet werden können. Die verwendeten Formen sind ein Viereck, ein Dreieck, ein Achteck und ein Oval.
Rahmendaten zum Spiel
- Spielinhalt: Das HABA-Einkaufspiel besteht aus dem beschriebenen Marktstand, 8 kleinen Geldmünzen, 4 großen Geldmünzen, 4 Geldscheinen (aus dicker Pappe), 16 Warenplättchen, 4 Einkaufslisten, 1 Würfel und einer Spielanleitung.
- Altersempfehlung: ab 2 Jahren
- Spieleranzahl: 1- 4 Spieler
Grundvariante des Einkaufspiels
Ist alles aufgebaut, kann es auch schon losgehen. Im Uhrzeigersinn darf gewürfelt werden. Der Würfel zeigt nun eine Farbe mit zugehörigem Symbol oder ein lachendes Gesicht. Hat der Spieler eine Farbe gewürfelt, darf er zum Marktstand in der entsprechenden Farbe gehen und dort das zugehörige Produkt kaufen, dass auf seinem Einkaufszettel abgebildet ist.
Beispiel: Kind 1 würfelt blau. Auf seinem Einkaufszettel ist das blaue Plättchen mit einem Blumenstrauß abgebildet. Das Kind darf jetzt das Plättchen vom Marktstand herunternehmen und umdrehen. Auf der Rückseite sieht es den Preis für Blumenstrauß – in diesem Fall ein Geldschein. Den Geldschein steckt es in den Schlitz des Marktstandes, um zu bezahlen. Nun darf es den Honig auf seinem Einkaufszettel ablegen.
Wird eine Farbe gewürfelt, zu der das passende Produkt des Einkaufszettels schon gekauft werden konnte, ist der nächste dran. Das lachende Gesicht auf dem Würfel ist ein Joker, mit dem man die Farbe des Einkaufs selber wählen darf.
Jedes Produkt ist nur auf einem Einkaufszettel abgebildet, es gibt also keine Dopplungen. Auch Geld erhält jeder Spieler genügend, um alle gelisteten Dinge kaufen zu können. Das gefällt mir für die Altersstufe gut, denn müsste man das Geld noch verdienen, wäre das vermutlich zu komplex.
Was die Kinder beim Einkaufsspiel von HABA lernen:
- Vergleichen und Zuordnen von Farben und Formen
- Rollenspiel rund ums Einkaufen
- erstes Verständnis für Geld
- erste Spielregeln
Alle, denen die Grundvariante irgendwann langweilig wird, finden in der Spielanleitung zwei Spielvarianten beschrieben, mit denen wieder Schwung auf den Marktplatz kommt.
Stimmt die Altersempfehlung?
Die große Frage, die wir Mütter uns immer stellen ist ja, ob die Altersempfehlung passt. Das Spiel ist für Kinder ab zwei Jahren gedacht. Meine Tochter Sina ist 27 Monate alt und für uns passt es. Sina kennt allerding auch schon weniger komplexe Spiele. Als erstes Spiel würde ich das Einkaufsspiel nicht unbedingt empfehlen.
Anfangs lieber frei spielen
Nach dem Auspacken hat Sina zuerst alles ganz in Ruhe entdeckt und eine ganze Weile frei mit den Spielbestandteilen gespielt: die Waren den Ständen zugeordnet, das Geld gestapelt, die Münzen durch die Schlitze gesteckt… Genauso ist das Spiel nach meinem Verständnis auch gedacht. Ich glaube, wenn man die Kleinen gleich in die Spielregeln drängen würde, wäre eine Spielrunde unmöglich, weil alles viel zu interessant ist.
Erst im nächsten Schritt habe ich angefangen mit ihr die Grundvariante zu spielen. Am besten funktioniert das bei uns übrigens, wenn zwei Erwachsene mitspielen, die die Regeln vorspielen.
Was mir auch gut gefällt, ist die Sprachförderung während des Spiels. Denn bei jedem Einkauf am Markstand kann man einen Verkaufsdialog sprechen, zum Beispiel: „Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?“ „Hallo, ich möchte gerne Bananen kaufen.“
Fazit: Tolles Spiel für Kleinkinder
Das Spiel Meine ersten Spiele – Einkaufen ist nicht unser erstes Spiel aus dem Hause HABA. Denn ich mag die HABA-Spiele sehr. Bei uns wird zum Beispiel schon fleißig geangelt und Obst gepflückt. Und auch das Einkaufsspiel hat uns nicht enttäuscht! Es ist, wie auch die anderen uns bekannten Spiele, gut durchdacht und an die Altersgruppe angepasst.
Alles in allem kann ich Dir das Spiel empfehlen. Denn von Klein auf lernen unsere Kinder, dass Einkaufen eine wichtige Sache in unserem Alltag ist. Und deshalb wollen sie mitmachen oder wenigstens nachspielen. Das Spiel Meine ersten Spiele – Einkaufen ist super dafür geeignet und macht nicht nur den Kleinen Spaß.