Für Kinder ist der tfk Joggster Adventure ein super Sportwagen: Fahrkomfort und Sicherheit sind top. Kein Wunder, dass der Wagen in unserem Buggy-Test Platz 5 ergattert hat (Stand: 6/18). Aber eignet sich dieser Buggy eigentlich auch für Dich? Und kannst Du mit dem Outdoor-Buggy auch joggen gehen? Unser Testergebnis gibt Klarheit.
Aufbauen und Zusammenklappen des Joggster Adventure
Der Aufbau des tfk Joggster Adventure geht wunderbar intuitiv. Die Bedienungsanleitung braucht man eigentlich nicht. Wir haben sie in unserem Test nur einmal benutzen müssen, als es um die Montage der Hinterräder ging. Das ist etwas knifflig: Man muss die große Schraube erst durch das Rad stecken und dann den Bremssattel von unten auf die Bremsscheibe klemmen. Das kommt auf den Bildern der Anleitung nicht so gut rüber. Wenn Du den Wagen alleine aufbaust – ja, das geht! – sollte man etwa 10-15 Minuten einplanen.
Ist der Adventure erst mal aufgebaut, wirkt er eigentlich recht „schlank“ – also dafür, dass er eigentlich ein Geländewagen ist. Das Zusammenklappen allerdings erfordert einige Handgriffe: Zuerst klappst Du den Schutzbügel nach unten und die Fußstütze nach oben. Rechts und links am Gestänge löst Du dann zwei „Schnapphebel“, hebst rechts den roten Sicherheitshaken aus und kippst den Schieber zunächst nach vorne. Im nächsten Schritt ziehst Du am schwarzen Zugband, das am Einkaufskorb befestigt ist (Achtung: Nicht mit der roten Leine verwechseln! Die ist als Sicherheitband gedacht, das man sich ums Handgelenk bindet.), und trittst gleichzeitig mit dem Fuß auf die Mitte der Hinterachse. Jetzt klappt sich der Joggster Adventure ganz zusammen.
Hier gibt’s ein Video dazu:
Zugegeben: Wirklich klein und kompakt ist anders. Denn der obere Teil der Sitzeinheit und der Schieber lassen den Adventure im Packmaß doch recht hoch nach oben stehen. Wer es kleiner braucht, muss deshalb noch mehr Handgriffe machen und das Vorderrad oder auch noch die Sitzeinheit abnehmen (das dauert aber zumindest nicht lange).
So fährt sich der tfk Joggster Adventure in unserem Test
Der Hersteller tfk sieht seinen Adventure als „wendigen Allrounder„. Das bedeutet, dass Du ihn sowohl als normalen Buggy im Alltag als auch bei sportlichen Aktivitäten wie beim Joggen mit Kind nutzen kannst – so steht es zumindest in der Gebrauchsanleitung. Da tfk beim Thema Joggen mit Kinderwagen als Vorreiter gilt und extrem viel Wert auf Sicherheit legt, kann man ganz beruhigt sein, dass der Wagen allen nötigen Anforderungen entspricht (inklusive Handbremse und Halteseil für das Handgelenk).
Leichtgängig beim Joggen, wendig in den Innenstadt
Im normalen Alltag lässt sich der Joggster Adventure mit seinen stattlichen 13 kg zwar nicht ganz „federleicht“ lenken – aber dafür hat man das Gefühl, einen sehr stabilen und verlässlichen Wagen zu schieben. Einhändig fahren ist durch die Schiebestange natürlich möglich, wenngleich man ein bisschen mehr Kraft braucht. Beim Joggen gibt sich der Adventure laufruhig und leichtgängig.
tfk Joggster Adventure: Bereifung und Federung
Die großen Luftreifen und die sehr gute Federung sind ideal für Touren auf holprigen Wanderwegen. Hier bewährt sich die Federung, die die Stöße
gut abfedert. Beim Joggen jedoch solltest Du es vermeiden, über Hindernisse oder Löcher zu fahren – so steht es in der Gebrauchsanleitung. Zwar ist der Wagen angemessen ausgestattet, aber beim Joggen ist das Kind einer ganz anderen Belastung ausgesetzt als bei der normalen Nutzung im Alltag. (Ausführliche Infos über das Thema Joggen mit Kinderwagen findest Du hier in unserem Magazin.) Beim Schieben in der Stadt bewährt es sich, wenn man das Vorderrad nicht fixiert, sondern es schwenkbar einstellt. Das macht den Adventure wendiger.
Der Schieber des tfk Joggster Adventure
Begeistert hat uns im Test der Schieber: Er lässt sich von 65 cm bis 118 cm einstellen. So eine großzügige Einstellung haben die wenigsten Buggys! So können nicht nur völlig unterschiedlich große Personen den Wagen schieben, sondern Du kannst die Höhe auch den jeweiligen Gegebenheiten anpassen – zum Beispiel, wenn Du ansteigende Wander- und Spazierwege zu bewältigen hast. Der Bremshebel am Schieber und das rote Seil mit der Schlaufe für das Handgelenk helfen dabei, den Wagen in etwas steilerem Gelände sicher zu stoppen und immer die Kontrolle über die Geschwindigkeit zu behalten. Der Bremshebel ist zwar mit den Fingern etwas schwer zu erreichen – dafür lässt sich einstellen, ob er nach innen, nach außen, nach oben oder nach unten zeigt.
Schmale Achse trotz breiter Reifen
Überrascht waren wir von der „Bus-Tauglichkeit“ des Wagens. Zwar sind die Hinterreifen mit ihren 30 cm Durchmesser wirklich enorm (aber ein Muss fürs Joggen!) – die Breite der Achse ist mit 57 cm jedoch nicht zu ausladend. (Zum Vergleich: Der von uns getestete Quinny Buzz Xtra 4 kommt auf 64 cm Breite, der absolut City-taugliche Rapid 4 von Hauck ist 54 cm breit.) Das liegt daran, dass sich die Stangen des Gestells nach unten hin „verschlanken“ und nicht einfach nur gerade runter gehen.
Vielseitiger Stauraum
Dass der Joggster Adventure als „Allrounder“ gilt, zeigt auch die Belademöglichkeit: Zwar ist der Einkaufskorb nicht groß, aber dafür tief. Links, rechts und hinten an der Sitzeinheit stellen Netztaschen einigen Stauraum zur Verfügung. Am Verdeck gibt’s auch noch eine kleine Tasche mit Reißverschluss und ein Verstauband oben, in das Du z.B. eine Jacke einklemmen kannst. Und wenn das auch nicht reicht, bietet ein Karabinerhaken die Möglichkeit, noch zusätzlich etwas zu befestigen. Das alles ist praktisch sowohl für den Wanderausflug als auch für Shoppingtouren.
Wie komfortabel ist der tfk Joggster Adventure für Dein Kind?
Bequeme Sitzeinheit
Da der tfk Joggster Adventure zum Joggen geeignet ist, hat er aus Sicherheitsgründen eine sehr hohe Rückenlehne von 50 cm. Sie ist weich gepolstert und fühlte sich für unsere Tester hochwertig an. Im Kopf- und Schulterbereich hat der Buggy ein Extra-Polster, das man schön mit dem Finger eindrücken kann. Es fühlt sich ein bisschen an wie weicher Sand. Etwas störend fanden wir, dass der Bezug auch zwei Tage nach dem Auspacken noch etwas nach Synthetik gerochen hat. Gott sei Dank kann man ihn ziemlich schnell vom Gestell mittels Druckknöpfen lösen und mit der Hand waschen. Kleines Manko: Der Bezug raschelt.
Den 5-Punkt-Sicherheitsgurt fanden wir auch ziemlich gut gepolstert und schön breit. Allerdings war das Verschließen des Gurts im Test ein kleines „Gefuddel“, bis wir den Mechanismus kapiert haben: Die zwei einzelnen Seitengurte müssen erst zusammengesteckt und dann gemeinsam in den unteren runden Gurthalter eingeklippst werden.
Etwas umständlich fanden wir zudem die Lösung, wie man den Schutzbügel entfernt. Erst haben wir intuitiv auf die beiden roten inneren Knöpfe gedrückt. Doch damit lässt sich der Bügel nur nach unten klappen. Um ihn zu entfernen, muss man den Bezug an dem dafür vorgesehenen Klettverschluss öffnen und abklemmen. Alles in allem ist der Sitz für Kinder mit Sicherheit äußerst bequem und – wie eine unserer Testerinnen meint – „heimelig“.
Verbesserungspotential beim Verdeck
Das Erste, was einer unserer Tester gefragt hat: „Kann man das Verdeck weiter runterziehen? Denn das Kind schaut ja voll in die Sonne!“ Leider lässt sich das Verdeck nicht nach unten erweitern. Das Verdeck reicht zwar recht weit nach vorn, fällt dann aber an den Seiten schräg nach hinten ab. Das kann für das Kind je nach Sonnenstand und Fahrtweg (Stichwort: steile Wanderwege) wohl ziemlich grell werden.
Dafür lässt sich das Verdeck an den Seiten arretieren; so bleibt es stabil. Oben ist ein Verstauband angebracht, in das man Jacken, Pullis oder ähnliches einklemmen kann. Das erinnert sehr an Wanderrucksäcke und zeigt, dass der Adventure im Grunde ein echter „Abenteurer“ ist.
Außerdem hat das Verdeck noch ein Sichtfenster und eine Belüftungsmöglichkeit. Die ist allerdings nur in der Liegeposition nutzbar – deshalb haben wir in unseren Testkriterien angegeben, dass der Adventure keine Belüftungsmöglichkeit hat. Übrigens ist sie ein wenig umständlich zu bedienen: Du musst zwei Reißverschlüsse links und rechts nach oben ziehen und einen Klettverschluss lösen. Dann rollst Du das Stoffstück nach oben und befestigst es mit dem länglichen Knopf unterhalb in der Lasche oberhalb des Stoffstücks. Auch hier gibt sich der Joggster Adventure von tfk als Outdoor-Buggy zu erkennen. Denn wer oft mit dem Zelt campen war, kennt diesen Mechanismus gut.
Fazit: Für wen eignet sich der Joggster Adventure von tfk?
Die Antwort ist für uns eindeutig: Für alle, die mit Kind joggen und wandern gehen möchten, ein großes Auto haben (um ihn zusammengeklappt gut zu transportieren) und trotzdem auch mal in der Stadt unterwegs sind. Die Sicherheit für Kinder ist beim Joggster Adventure hoch – aber Eltern brauchen bei der Handhabung Geduld und ein bisschen Geschick. Denn schnell und bequem geht hier gar nichts: Angefangen vom Zusammenklappen bis zum Öffnen der Belüftung im Verdeck. Aber wer oft in der Natur unterwegs ist, hat ja angeblich die innere Ruhe.
Für sportlich aktive Eltern mit einem großen Kofferraum ist der Joggster Adventure von tfk eine wirklich gute Wahl!