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Unreine Haut und Pickel in der Schwangerschaft: Was hilft wirklich?


In der Schwangerschaft verändert sich nicht nur Dein Körper, sondern auch Deine Haut. Sie kann sich sowohl positiv als auch negativ verändern. Während sich viele werdende Mütter über plötzlich schönere Haut freuen, leiden andere unter Hautproblemen in der Schwangerschaft. Hier erkläre ich Dir, warum die Haut sich verändert und was Du gegen unreine Haut und Pickel in der Schwangerschaft tun kannst.

Warum bekommst Du in der Schwangerschaft Pickel?

Oft tauchen die Unreinheiten im ersten Schwangerschaftsdrittel auf. In Deinem Körper befinden sich Androgene, die jetzt vermehrt ausgeschüttet werden. Androgene sind männliche Geschlechtshormone, die durch Deine momentan sehr hohe Stoffwechselaktivität produziert werden. Die Androgene regen unter anderem die Talgrüsen an, die eigentlich dafür da sind, die Haut weich und geschmeidig zu halten. Durch die Überproduktion an Hautfett können die Talgrüsen und auch die Poren jedoch verstopfen, Schweiß und andere Stoffe können nicht abgeleitet werden und Hornzellen an der Drüsenöffnung werden stimuliert. Diese Kombination führt zu Hautunreinheiten und kann auch Frauen betreffen, die bisher noch nie Probleme mit ihrer Haut hatten.

Was kannst Du gegen unreine Haut in der Schwangerschaft tun?

Gegen Pickel in der Schwangerschaft, auch Schwangerschaftsakne genannt, kannst Du etwas tun. Es gibt jedoch wichtige Dinge, die Du bei der Pflege Deiner Haut beachten sollest. Ganz wichtig ist, dass Du bei starken Hautunreinheiten lieber zum Hautarzt gehen solltest. Zudem solltest Du Pickel nicht ausdrücken, denn damit drückst Du den Talg noch tiefer und riskierst Entzündungen und sogar Narben. Verzichte auf Hausmittel wie Teebaumöl oder Zanpasta. Diese trocknen Deine Haut aus, im schlimmsten Fall lösen sie eine Allergie aus.

1. Hautpflege und Hygiene gegen Pickel in der Schwangerschaft

Deine Haut braucht jetzt sanfte und gründliche Pflege. Wasche Dein Gesicht und das Dekolleté morgens und am Abend mit einem pH-neutralen Reinigungsmittel, welches einen Wert zwischen 5,5 und 6,5 hat. Dieser Wert ist geeignet für fettige Haut. Wenn Du eine sehr trockene Haut hast — ja, auch bei trockener Haut können Pickel auftreten –, ist eine Reinigungsmilch besser als ein Waschgel oder eine Waschlotion.

Bei der Tagespflege setzt Du am besten auf eine ölfreies Feuchtigkeitslotion oder -gel, das die Haut sanft mattiert. Bei trockener Haut verwende lieber eine Creme mit Harnstoff, z.B. mit Urea und Dexpanthenol (ein Pro-Vitamin, das den Juckreiz stillt und die Wundheilung fördert ).

 

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Auf Gesichtswasser musst Du auch nicht verzichten — im Gegenteil. Gesichtswasser hat eine leicht antibakterielle Wirkung, zudem schließt es die Poren und es neutralisiert den pH-Wert. Genauso wie bei Desinfektionsmitteln ist es auch in der Schwangerschaft unproblematisch, wenn das Gesichtswasser alkoholhaltig ist. Wenn Du allerdings eher zu trockener Haut neigst und nur wenige Pickel hast, könnte es Deine Haut mitunter reizen und zu stark austrocknen. Hier ist Gesichtswasser auf Thermalwasser-Basis die bessere Wahl.

Ein- bis zweimal in der Woche kannst Du Deine Haut mit einem Peeling verwöhnen. Sie fühlt sich danach nicht nur gut an, sondern entfernt auf schonende Weise abgestorbene Hautschüppchen. Geeignet sind Peelings, die keine chemischen Wirkstoffe enthalten, z B. auf Basis von Heilerde oder Salz.

Verzichte auf Pflegeprodukte oder Peelings, in denen Frucht- und ­Salicylsäure enthalten sind. Diese sind auf der Packung mit Abkürzungen wie AHA, BHA, LHA oder PHA ausgezeihnet. Diese können deinem Baby schaden.

Nutze zur Gesichtsreinigung einen weichen Waschlappen, den Du regelmäßig austauscht. Das ist wichtig, denn es sammeln sich darauf Bakterien, die nicht nochmal auf Deine Haut sollten. Tupfe die Haut nach dem Waschen ab, statt sie trocken zu rubbeln. So gelangen Talg- und abgestorbene Hautreste wieder in die Poren.

2. Medizinische Produkte: Nicht alle sind für Schwangere geeignet

Bei starken Hautunreinheiten können medizinische Produkte helfen. Medizinische Hautpflegeprodukte müssen mit dem Arzt abgesprochen werden, da es Inhaltsstoffe gibt, die Deinem Baby nachhaltig schaden können. Diese sind:

  • Benzylperoxid
  • Clindamycin
  • Tretinon
  • Tetracycline
  • Isotretinoin

Solltest Du also auf ein Produkt stoßen, in dem oben genannte Inhaltsstoffe vorkommen, ist besondere Vorsicht geboten, da sie über Deinen Blutkreislauf zu Deinem Baby gelangen können.

3. Kosmetik gegen Unreinheiten und Pickel in der Schwangerschaft

Make-up kann Dir dabei helfen, Dich wohler zu fühlen. Damit Du Deine Hautunreinheiten abdecken kannst, ohne die Haut noch mehr zu reizen, solltest Du eine Grundierung auf Wasser- statt auf Ölbasis verwenden. Das erkennst Du an der Bezeichnung „Aqua“, die bei den Inhaltsstoffen oft an erster Stelle steht. Mit Puder deckst Du kleinere Stellen ab, mit einem Abdeckstift kleine Pickelchen. Denke am Abend daran, die Haut gründlich zu reinigen und alle Rückstände zu entfernen.

4. Der richtige Sonnenschutz für schöne Haut in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist Dein Östrogenspiegel sehr hoch. Dieser regt die Melaninproduktion, also den Pigmentfarbstoff, an und das führt in der Sonne zu dunklen Pigmentflecken. Meistens sind Frauen mit Sommersprossen oder einem dunkleren Hauttyp betroffen. Hier hilft Sonnenschutz! Auch wenn Du nicht zu den Betroffenen gehörst, solltest Du auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten. Dazu gehören Sonnencremes mit einem hohen Schutzfaktor und eine Kopfbedeckung. Vermeide Sonnenbäder, wenn Du zu trockenen und geröteten Wangen mit geweiterten Äderchen (Rosacea) neigst.

5. Ernährung und Gesundheit gegen Pickel in der Schwangerschaft

Trinke viel Wasser! Wasser reinigt nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich und hilft Deinem Körper dabei, die Schadstoffe aus dem Körper zu treiben. Diese werden über Deine Haut nach außen gebracht und mit der täglichen Reinigung entfernt. Mit einer ausgewogenen Ernährung stabilisierst Du Dein Immunsystem, das während der Schwangerschaft geschwächt ist. Zudem tust Du Deinem Kind damit etwas Gutes. Achte auch darauf, dass Du Stress vermeidest. Denn auch dieser kann zu einer verstärkten Aknebildung führen.

Weniger ist mehr!

Bei unreiner Haut in der Schwangerschaft gilt wirklich „weniger ist mehr“. Auch wenn Du Dich unwohl fühlst, solltest Du nicht unnötig mehr auf Deine Haut tun und hoffen, dass die Pickelchen schnell wieder verschwinden. Lass Dich lieber von Deinem Arzt oder Deiner Hebamme beraten, bevor Du neue Produkte ausprobierst. Hautunreinheiten gehören zu den Nebenwirkungen einer Schwangerschaft und verschwinden danach in den meisten Fällen auch wieder. Wie auch immer Deine Haut gerade aussieht — genieße Deine Schwangerschaft!

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